Saturday 13 January 2018

Why Facts Do Not Convince People

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Tatsachen und andere Gesichtspunkte, die eine liebgewonnene Überzeugung infrage stellen, führen zu heftigen Abwehrreaktionen bei denen, die die Intaktheit ihres Weltbildes dadurch bedroht sehen. Anders gesagt: Anhänger einer ideologischen Denkrichtung sind gut abgesichert gegen die Wahrheit. 

Die Evolution hat den Menschen nicht in erster Linie zu einem „Wahrheitsfanatiker“, sondern zu einem „Überlebenskünstler“ geformt. Gruppenzugehörigkeit gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen des Überlebens. 

Das nutzt die Politik gerne aus, etwa indem sie das aufstachelnde und Solidaritätsgefühl bildende „Ihr kontra Wir“ kultiviert mit Signalen der Gruppenzugehörigkeit wie dem politisch Korrektsein – dabei geht es nicht um wahre Worte, sondern um den guten Ton – den Sprachgebrauch, der Gruppenzugehörigkeit beglaubigt. Parolen, mit denen man sich Einlass in die Gruppe verschafft.

Deshalb ist die Tagesschau so wichtig oder das heute journal – hier erfährt man, wie der gute Ton lautet. Für die Suche nach der Wahrheit sind andere Medien besser geeignet, das Internet zum Beispiel. 

Aber die Wahrheit ist nicht das Anliegen des durchschnittlichen politischen Konsumenten. Der will wissen, was beim Chef gut ankommt, bei den Kollegen, im Kegelclub. Siehe auch meinen Beitrag: Überlegungen zur Abrichtung des politischen Konsumenten.

Wieso reagiert der politische Konsument auf kritisches Hinterfragen gereizt und mitunter geradezu aggressiv? Wieso geraten politische Debatten  zu hasserfüllten Schlammschlachten? 

Nun, die konträre Information wird vom Korrigierten als Angriff auf seine Identität, ja – man kann sagen – auf seine Existenz empfunden. 

Denn das durch den Widerlegungsversuch alarmierte Verteidigungszentrum im menschlichen Gehirn ist der gleiche Ort, der das Abwehrverhalten eines Menschen steuert, wenn ein wildes Tier auf ihn brüllend zuspringt. Es signalisiert ihm: dein Ich, deine persönliche Integrität, dein Überleben sind in Gefahr.

Eine wichtige Aufgabe einer freiheitlichen Gesellschaft besteht deshalb darin, solche – die Fähigkeit rational und wahrhaftig zu denken außer Kraft setzenden, kurzum: – verblödenden Vermassungsmechanismen zu erkennen und sich gegen sie zu feien. 

i. Die Wissenschaft bietet solchen Schutz, indem sie den Wissenschaftler dazu verpflichtet, seine Forschungsergebnisse so zu präsentieren, dass sie infrage gestellt werden können. Nur der „politisch Korrekte“ kennt einen endgültigen Erkenntnisstand der Wissenschaft – the science is settled. Siehe mein zweisprachiges Deniers and Null-Hypotheses.

ii. Eine pluralistische Demokratie mit lebhafter Opposition ist ebenfalls ein solcher Schutzwall – gegen die Versuchung, das Volk auf „politisch korrekte“ Einheitslinie zu trimmen.

iii. Im Zusammenspiel mit anderen Gesichtspunkten ist auch ein hohes Maß an Freiheit des wirtschaftlichen Handelns ein Schutz gegen brachial erzwungene planwirtschaftliche Industrien, wie sie die „politisch korrekte“ Energiewende kennzeichnen. 

Zweifelsohne bedarf die Wirtschaft der sozialen Kontrolle – aber bitte unter den oben aufgeführten Bedingungen, die es u. a. gerade erforderlich machen, den Markt und nicht allein die Politik als maßgeblichen Bestimmungsfaktor der Entwicklung eines Sektors einzubeziehen. 

Die staatlich erzwungene Verblödung deutscher Konzerne ist ein hanebüchenes Beispiel wie eine „politisch korrekte“ Einheitslinie einem Land großen Schaden zufügt: in Deutschland ist die freie Entwicklung bahnbrechender Technologien effektiv verboten, staatlich und sozial geächtet – man denke an moderne Kohlekraftwerke oder Atomkraftwerke. 

Hier ist das politisch und sozial durchgesetzte Tabu schon so stark verfestigt, dass man nicht einmal daran denken (darf oder) will, dass es in den diskriminierten Technikbereichen einen Fortschritt geben könnte. Das Ende der Zeit ist erreicht, für die politisch motivierten Fortschrittsgegner. Weitere Entwicklungen sind nicht mehr denkbar. 

Unter solchen Zwängen ist die technologische Führungsposition eines Landes nicht aufrechtzuerhalten. Man fällt aus „religiösen“ Gründen zurück. Siehe auch The Epitome of Engineering Stupidity.

Siehe auch meinen zweisprachigen Beitrag: Ecological "Awareness" Result of Dumbing Down.




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