Monday 30 April 2018

An Apology to Art Students

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I like this prejudice-shattering post on an unexpected experience by the proud father of a very talented art student; and I also like the creations of his daughter.




Free Trade (9) — Shortcomings (II) — Long-Term Development Prospects


Continued from here / fortgesetzt von hier. An English dicussion of the below is to be found here and at greater length here.

Wir hatten schon festgestellt, dass Länder, die sich stärker dem Freihandel  öffnen, eine bessere wirtschaftliche Entwicklung durchlaufen als solche, die sich in größerem Maße abschotten (siehe hier und hier).

Wir müssen aber gleich dazu sagen, dass eine bedingungslose, vollkommene und sofortige Öffnung für den Außenhandel nicht zum optimalen Ergebnis führt. Protektionistische Maßnahmen und Staatseingriffe zur Förderung der Exportwirtschaft spielen eine nicht unbedeutende Rolle auf dem Weg zum erfolgreichen Außenhandel. Außer England, dem konkurrenzlosen Pionier der Industrialisierung, hat kein Land der Welt den Weg in die erfolgreiche Industrialisierung ohne derartige Interventionen gefunden. Alle haben sie sich Zöllen und sonstiger Mittel des Protektionismus bedient, um den Außenhandel den Anforderungen einer langfristig gedeihlichen Wirtschaftsentwicklung dienlich zu machen. 

Das Modell der komparativen Vorteile, das Ricardo entwickelt hat, um den Freihandel zu rechtfertigen, ist blind für viele Aspekte, die berücksichtigt werden müssen, wenn ein Land sich auf Dauer wirtschaftlich entwickeln soll. Es sind bestimmte eher kurzfristige Effekte, die das Modell der komparativen Vorteil einfängt, allerdings auch nur um den Preis statischer Annahmen, die in einer dynamischen Welt nicht erfüllt werden. Dazu später mehr. Einstweilen fassen wir vorwegnehmend zusammen: Den kurzfristigen Vorteilen des Freihandels stehen erhebliche Nachteile für die langfristige Entwicklung der betreffenden Länder gegenüber. Denn die kurzfristigen Effizienzgewinne, die durch Ausnutzung komparativer Vorteile realisiert werden, sind nicht ausreichend, um zu verhindern, dass sich die Position der Entwicklungsländer (E.) im Vergleich zu der der entwickelten Länder (EL.) zunehmend nachteilig gestaltet. Dies vor allem, weil die E. durch das statische Modell der komparativen Vorteile auf die Erzeugung und den Handel von Produkten festgelegt werden, die sie an einer dynamischen Entwicklung hindern – oder nicht zu einer solchen führen) – und den entwickelten Handelspartnern größere Handelsvorteile eintragen als den E.

Wir haben ja bei der Darstellung des Grundmodells des Freihandels, dem Modell der komparativen Vorteile, aufgezeigt:
Statisch sind diese Handelsvorteile, die allein auf der Ausnutzung komparativer Vorteile beruhen,  insofern, als sie per se nicht dazu führen, die Produktionsbasis selbst zu verbessern. Vielmehr verschiebt sich unter einem Regime des komparativen Vorteils der Produktionsschwerpunkt der gegebenen Produktionsbasis von den vergleichsweise ineffizient produzierenden zu den vergleichsweise effizient produzierenden. Es wird also effizienter produziert, aber auf Basis der unveränderten Produktionsmöglichkeiten und Produktivitätsmaxima.
Der Außenhandel verschiebt die  internationalen Produktionsschwerpunkte, sodass alles, wo immer es zwischen den Handelspartnern produziert wird, effizienter produziert wird als zuvor. Doch der Freihandel ändert nichts daran, dass die Produkte der E. einem niedrigeren Entwicklungsniveau, einer weniger leistungsfähigen Produktionsbasis entsprechen. Die Effizienzvorteile beruhen auf einem Zustand, bei dem das geringere Entwicklungsniveau der E. „festgefroren“ ist. Was die E. jedoch benötigen, ist das Aufbrechen dieser Produktionsstruktur, die Schaffung neuer Industrien und damit die Fähigkeit, andere, höherwertige Exportgüter anzubieten. Hierzu jedoch ist es erforderlich, diese neuen Industrien zu fördern und mindestens solange von übermächtiger Konkurrenz abzuschirmen, bis sie ausreichend wettbewerbsfähig geworden sind.

Im nächsten Post betrachten wir beleuchten wir die vielen Anforderungen erfolgreicher wirtschaftlicher Entwicklung, die von der Freihandelsdoktrin nicht erfasst werden.



Free Trade (8) — Shortcomings (I) — Employment



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Ein erstes Gefühl für die Nachteile, die mit dem Freihandel verbunden sein können, bekommt man, wenn man dessen Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte in den entwickelten Ländern („Norden“) betrachtet, wo der intensivierte Warenaustausch zwischen Hoch- und Niedriglohn-Ländern zu vermehrter Arbeitslosigkeit und höherer Einkommensungleichheit führen kann.

Wachsende Exporte arbeitsintensiver Güter aus den weniger entwickelten Ländern („Süden“) in die führenden Industrienationen können bedeuten, dass letztere eine geringere Nachfrage nach (relativ) unqualifizierten Arbeitskräften entwickeln, was wiederum entweder zu höherer Arbeitslosigkeit in den entwickelten Ländern oder zum Rückgang der Löhne weniger qualifizierter Arbeitnehmer im Vergleich zu den Löhnen der höher qualifizierten Beschäftigten führt.

Während die Ausweitung des Freihandels dazu beigetragen hat, das Beschäftigungsniveau in den Entwicklungsländern anzuheben und die Einkommensunterschiede zwischen qualifizierten und weniger qualifizierten Arbeitnehmern zu verringern, verzeichnen die entwickelten Länder oft auch noch zusätzliche handelsbedingte Probleme, die daher rühren, dass Firmen verstärkt automatisieren und also Arbeitskräfte freisetzen, um mit dem vergleichsweise niedrigen Lohnniveau der Entwicklungsländer konkurrieren zu können. Kommt hinzu, dass die Nachfrage nach arbeitsintensiven Produkten aus dem „Norden“ im „Süden“ in dem Maße nachlässt, als die Entwicklungsländer mit verbesserten und breiter aufgestellten industriellen Produktionskapazitäten nun selbst in der Lage sind, derartige Waren zu produzieren.

Nachteilige Beschäftigungseffekte dieser Art sowie die zum Teil sehr großen Handelsüberschüsse (siehe China) der Schwellenländer sprechen die protektionistischen Instinkte der betroffen Menschen an.

Sunday 29 April 2018

Free Trade (7) — Historical Experience (II)

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Wie das Schaubild unten verrät, ist der globale Außenhandel seit 1950 um das 16-Fache angesteigen, während sich das Wirtschaftswachstum (gemessen am Anstieg des BIP) verfünfacht hat.

Es drängt sich die Frage auf, welche Zusammenhänge zwischen Handel und wirtschaftlicher Entwicklung bestehen.

Wie wir schon im vorherigen Post gesehen haben, ist eine starke Korrelation zwischen Handelsliberalisierung, Exportwachstum und Wirtschaftswachstum unverkennbar.

Zwei Theorien versuchen diese Erscheinung zu erklären: Der einen zufolge, kann die Ausdehnung der Ausfuhren einen Erfolgszyklus in Gang bringen, bei dem das Exportwachstum die Fähigkeit zu kontinuierlichem Wirtschaftswachstum dauerhaft lanciert, sodass fortgesetzte Exporterfolge das Land in die Lage versetzen, stärker zu wachsen als andere Länder.

Die andere Theorie besagt, dass eine Volkswirtschaft mit wachsenden Ausfuhren eine Zahlungsbilanz erzielt, die ausreicht, um sich die Importe leisten zu können, die unverzichtbar sind für steigende Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und letztlich stärkeres wirtschaftliches Wachstum.

Exporte begünstigen das Wirtschaftswachstum, indem sie die Nachfrage ankurbeln und ein höheres Niveau an Ersparnissen und Investitionen (auch ausländische Direktinvestitionen) ermöglichen. Außerdem verbessert sich das Angebot aufgrund der gestiegenen Fähigkeit, Waren zu importieren.

Die leistungsstärksten Volkswirtschaften Asiens – Japan, Südkorea, Singapur, Taiwan, Malaysia, Hongkong, Indonesien, Thailand –  scheinen das Phänomen des exportgetriebenen Wirtschaftswachstums mit durchschnittlichen Wirtschaftswachstumsraten und Exportwachstumsraten von 6 % bzw. 10 % zu beglaubigen. Allerdings sind einige von ihnen zwar entschieden exportorientiert, zugleich aber auch in erheblichem Maße staatsinterventionistisch, wie z. B. Japan und Südkorea, wo der Staat den Export gezielt begünstigt und eine Politik der Importsubstitution betreibt.

Es gibt schlechterdings kein einheitliches Muster für das (exportgetriebene) Wirtschaftswachstum im Fernen Osten.

Vielmehr ist es so, dass weder die Nähe zum Modell der freien, vom Staat unbehelligten Wirtschaft, noch die Beherzigung eines eher dirigistischen Modells per se den Erfolg der betreffenden Länder zu erklären vermögen. 

Was ausschlaggebend zu sein scheint, ist, dass die Grundbedingungen des wirtschaftlichen Wachstums konsequent berücksichtigt werden.

  • Eine Industriepolitik, mit denen bestimmte strategisch wichtige Branchen gefördert und die Industrialisierung wirkungsvoll begünstigt werden.

  • Staatliche Kontrolle der Finanzmärkte, um die Finanzierungskosten niedrig zu halten und gezielte Kreditfinanzierung der strategisch wichtigen Sektoren.

  • Maßnahmen zur Unterstützung der Exportwirtschaft und zum Schutz der heimischen Industrien.

Inwieweit die herkömmliche Dichotomie zwischen freier und staatlich gelenkter bzw. politisch beeinflusster Wirtschaft in diesem Zusammenhang überhaupt tauglich ist, sei dahingestellt. Maßgeblich war das Geschick, die wachstumsbegünstigenden Bedingungen (effiziente Ressourcenallokation, hohe Raten bei der Bildung des Kapitalstocks und des benötigten Humankapitals etc.) herzustellen. 

Allerdings deutet wiederum einiges darauf, dass Abweichungen von marktwirtschaftlichen Normen unverzichtbar sind – wie die drei Punkte oben hinlänglich belegen – aber auch nicht übertrieben werden sollten.

Im nächsten Post gehen wir der Frage nach, worin die Schwächen des Freihandels und der ihm zugrunde liegenden Theorie vom komparativen Vorteil (dazu mehr hier und hier) bestehen.

Continued here / fortgesetzt hier

Free Trade (6) — Historical Experience (I)

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Ich diskutiere im übernächsten Beitrag dieser Serie – „Free Trade (8)“ – die Nachteile und Probleme des Freihandels bzw. der auf Basis der Theorie vom komparativen Vorteil vertretenen Freihandelsdoktrin am Beispiel der Erfahrungen, die die Entwicklungsländer gemacht haben. Und vergessen wir nicht: Alle Länder waren einmal Entwicklungsländer.

Doch zunächst – im vorliegenden Post und in „Free Trade (7)“ – ein Blick auf den historischen Kontext, in dem sich der Freihandel entwickelt hat und auf statistische Angaben, die geeignet sind, die Auswirkungen des internationalen Außenhandels einzuordnen und zu bewerten:

Um es vorweg zu sagen: Es ist zwar so, dass die statistischen Befunde zu lehren scheinen, dass erfolgreiches Wirtschaftswachstum mit der Öffnung eines Landes für den Freihandel einhergeht. Dies aber bedeutet nicht, dass ein Land so schnell und gründlich als möglich in den Freihandel eintreten sollte. Es bedeutet auch nicht, dass Protektionismus und staatliche Eingriffe keine Rolle dabei spielen, ein Land auf einen soliden Wachstumspfad zu lenken und dabei eine umsichtig gesteuerte Freihandelspolitik zu verfolgen. Kein Land, vielleicht außer Großbritannien, das als Ursprungsland der Industrialisierung einen erheblichen Vorsprung vor anderen Ländern besaß, war imstande, seinen Industriesektor ohne Zölle und andere Instrumente des Protektionismus zu einem international wettbewerbsfähigen Niveau zu verhelfen. Es steht außer Frage, dass die herstellenden Industrien („manufacturing“)  das alles entscheidende Zugpferd für den Produktivitätsfortschritt und damit für das wirtschaftliche Wachstum sind. Diese Erkenntnis gilt auch für Länder, in denen der Dienstleistungssektor inzwischen einen hohen Anteil der Wirtschaftsleistung ausmacht.

Wirtschaftshistoriker, die sich mit dem 19. Jahrhundert befassen, scheinen größtenteils der Auffassung zu sein, dass der Außenhandel sowohl den entwickelteren Ländern als auch den Ländern der weltwirtschaftlichen Peripherie Vorteile gebracht hat. Der Handel wirkte als Wachstumsmotor nicht nur, indem er die Allokation der Ressourcen zwischen Ländern verbesserte (effizienteres Produzieren sowie umfangreicheres und zielgenaueres Angebot), sondern ebenso das Wirtschaftswachstum in den schon stärker industrialisierten Ländern auf die nachziehenden Volkswirtschaften ausdehnte: Der europäische und britische Bedarf an Rohstoffen verursachte einen starken Aufschwung in peripheren Ländern wie Kanada, Argentinien, Südafrika, Australien und Neuseeland. Die Nachfrage hielt an und stieg sogar, was Investitionen in den exportierenden Ländern begünstigte.

Diese Erfahrung schlug sich in der ökonomischen Theorie wieder. Der britische Ökonom Alfred Marshall hielt den Außenhandel für den entscheidenden Faktor des Wirtschaftswachstums und der spätere Nobelpreisträger Sir Arthur Lewis entwickelte ein Modell für den Fortschritt der Entwicklungsländer, in dem er eine stabile Beziehung zwischen dem Exportwachstum der Schwellenländer und dem Wirtschaftswachstum der entwickelten Ländern unterstellte.

Behindert wird der Außenhandel durch Zölle und sonstige Handelsbarrieren wie Einfuhrquoten, Lizenzen, einschränkende technische Spezifikationen  etc.

Doch seit 1950 ist die Handelsliberalisierung stark intensiviert worden. Es ergab sich (Stand etwa 2010) folgendes Profil bei den Entwicklungsländern (links die Höhe der Zölle rechts der Anteil sonstiger Handelsbarrieren):


Wie ich oben schon bemerkte, die am stärksten wachsenden Länder pflegen die geringsten Handelsbeschränkungen aufzuweisen. Länder mit hohem Pro-Kopf-Einkommen (nicht im Schaubild erfasst) weisen Zölle von durchschnittlich 4 % des Wertes der eingeführten Waren auf. Dagegen liegt dieser Wert bei durchschnittlich über 20 % in Entwicklungsländern mit mittlerem oder niedrigem Pro-Kopf-Einkommen. Diese Länder pflegen überdies beträchtliche sonstige Handelsbarrieren (rechte Balken) zu unterhalten.

Jene Entwicklungsländer mit dem stärksten Wirtschaftswachstum gehören alle in die Gruppe, die ein liberales Handelsregime auszeichnet, ein geringes Zollniveau aufweist und nur in geringem Maße sonstige Handelsbarrieren errichtet.

Continued here / fortgesetzt hier.

Saturday 28 April 2018

Patent Failure of the Energiewende Ignored

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German summary below / deutsche Zusammenfassung unten

Nothing reveals as quickly and indubitably the fact-denying religious fanaticism behind green faith in crazily expensive efforts at reducing human induced CO2 emissions than McCarthy's reply below: not only is she so dumb as to accept the cited fact — with a large population of fellow green-worshippers, it is a powerful strategy simply to deny the real evidence and insist on the "facts" made up to fit one's narrative — facts do not matter to the zealot. Her reply also relies on a set of implications which betray her mendacious attitude. Notably, she implies either that the activity of her agency is apt to increase the reduction of global warming significantly beyond the cited "one one hundredths of a degree celsius" (0,01 C°) in some unspecified roundabout, indeed unknown, way — which certainly isn't good enough —, or she implies that the actions embarked upon by her agency are worthwhile even in the absence of further reductions in tempearture (the very objective in question), which latter preposterous admission makes a lot more sense to me, as it simply means: the likes of McCarthy intend to spend money to spread and cement the green faith in the public mind.

She says that the immensely expensive actions initiated or taken by her agency are not measured against the targeted reduction, which in itself is astonishing, to say the least, but are intended to bring about "strong domestic action that can trigger global action". That wishy-washy phrasing is only good to cover and support arbitrary, incommensurable and unaccounted political moves to further reenforce green mythology and machinations in the green political swamp. 

Clearly, what she insinuates is not in line with the kind of "global action" that the US government used to pursue under Obama, before the nonsense, was stopped by the Trump administration. Obama was happy to spend large amounts of US-money in return for no binding and enforceable committments at all by the other players, including the most important ones such as India and China, who are expressly granted their plans to increase CO2 emissions massively.


Deutsche Zusammenfassung

Die Verlogenheit der Energiewende wird im kurzen Video unten auf den Punkt gebracht: man schert sich nicht um das alles entscheidende K.O.-Kriterium: Unsere unwahrscheinlich teure Energiewende-Manie bewirkt nichts im Kampf um eine niedrigere Welttemperatur. Diese entscheidende Erkenntnis wird einfach nicht zur Kenntnis genommen. So sicher sitzt man (noch) im Sattel. Das ganze Öko-Weltrettungstheater hat sich vollkommen verselbstständigt und lässt sich durch Tatsachen und vernünftige Argumente nicht aufhalten.

Um den Kreuzzug fortzuführen, beginnt man sich in ein Gewirr an Zusatzargumenten zu verstricken, die schwer fassbar sind in ihrer definitiven Bedeutung, und bei denen darauf geachtet wird, dass sie nicht messbar sind und die betreffenden Stellen und Aktivisten jeglicher Rechenschaftspflicht entzogen sind. 

Unterm Strich sagt die Dame: Wir brauchen noch viel mehr Geld, nicht um greifbare Klimaziele zu verwirklichen (das können wir nicht, gibt sie unklugerweise offen zu – geschickter wäre sie verfahren, wenn sie einfach falsche Zahlen angegeben hätte, das kann man sich ohne weiteres leisten, wenn große Teile der Bevölkerung den gleichen Glauben teilen) –  also die Dame sagt, wir brauchen, noch viel mehr Geld, um „bei uns im Lande Maßnahmen zu ermöglichen, die [zielführende] internationale Maßnahmen auslösen ...“. 

Nun, die internationalen Maßnahmen, die von Obama eingeleitet und gottlob von Trump annulliert worden sind, bestanden darin, sich dazu zu verpflichten, viel Geld zur Verfügung zu stellen, 

  • ohne verbindliche zielführende Klimamaßnahmen von anderen Ländern zu verlangen und 
  • den größten CO2-Emittenten ihre geplanten massiven CO2-Erhöhungen ausdrücklich zu gestatten. 

Wozu man das Geld wirklich braucht, ist doch klar: Es geht darum, die grüne Maschinerie kräftig zu schmieren, damit der „ökologisch“-industriellen Komplex weiterhin floriert, die politischen Ziele der Grünen durchgesetzt werden und die Bevölkerung auch künftig kräftig beschallt wird mit pseudo-ökologischer Propaganda, dem heutigen Opium für das Volk.


Politics, the State and Germany's Green Junta Against the People

 
Image credit. German romanticism tends to be monstrous.


This post is available only in English.

NoTricksZone has this interesting article about offshore windmills (with links to German TV reports):

I made these contributions to a thread of comments:

I’ve watched another broadcast about this event on the same channel (starting at time mark 00:35, length a little over 6 minutes). What surprised me was the critical tone of the report — rather unusual in ideologically uniform Germany.
https://youtu.be/7B86NL7WfXM

Friday 27 April 2018

Neat Weather Map

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Click here for the neat interactive weather map depicted below. Enjoy the complexity of weather events on earth at a glance or pick a specific place.



Thursday 26 April 2018

Germany's Preference of Political Correctness over Scientific Correctness

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German summary below / deutsche Zusammenfassung unten

On reading this piece, these thoughts occurred to me:

The other day, Uschi and I met a friendly elderly couple sitting on a bench (in fact, the one above) at a scenic spot somewhere in the southwest of Germany. The gentleman on the bench proved to be exceedingly knowledgable about the geology and the semi-precious stones of the area. Listening to his lecture was quite visibly a pleasure for us, which made us look like particularly nice people in his eyes. We were promptly awarded with one of the highest compliments a German would pay a stranger: he made a joke about US-president Trump. I seem to remember, the geologist's joke was about a dangerous continental drift which might bring us closer to Trump.

A good German, in our times of a reawakened urge for Gleichschaltung, is a person who spits scorn and contempt at anything related to US-president Trump. To hate Trump is a social convention in Germany, like replying "Guten Tag" to the same greeting. And if you want to signal a fellow German that you like him, it is a useful move to advertise your hatred of Trump.

Efforts by the Trump administration to protect genuine science to keep vulgar- and pseudoscience at bay and ensure that the dignity of science is not abused so as to palliate and push through dubious policies are treated with disdainful denial in Germany, like any move the president might care to make.

This is understandable, from a psychological point of view, as similar endeavours over here to restore critical thinking and the scientific method would cause Germany's green State religion, dutifully regurgitated by the masses, to come crushing down.

The German Anti-Trump attitude of rejecting scientific correctness in favour of political correctness is also ironic, even tragic, for the land of Dichter und Denker (poets and thinkers), once renowned for its scientists and engineers, is once again spearheading irrationality and the suppression of genuine science and critical discourse — like it used to in the 1930s and 1940s and in Communist East Germany.

To see how Germans let themselves be ruled by pseudoscience read The Diesel Verdict and ... Dieseled Germans. See also Faith in Government Replacing Interest in and Concern for Nature — The German Turn.

Deutsche Zusammenfassung:

Bei der Lektüre dieses (englischsprachigen) Beitrags sind mir folgende Gedanken durch den Kopf gegangen.

Ich war kürzlich mit Uschi an einem Aussichtspunkt irgendwo im Südwesten Deutschlands. Dort auf einer Bank – die oben abgebildete – saß ein älteres Ehepaar, mit dem wir ins Gespräch kamen. Es stellte sich heraus, dass der ältere Herr äußerst beschlagen war in geologischen Fragen, die diese Gegend und die dort häufig gefundenen Halbedelsteine betreffen. Wir sind seinen Ausführungen mit sichtbarem Interesse gefolgt. Das blieb seinerseits nicht unbemerkt und so schloss er uns in sein Herz. 

Was tut man im heutigen wieder einmal die Gleichschaltung anstrebenden Deutschland, wenn man jemandem, der gerade noch ein völliger Fremder war, signalisieren will, dass man sich auf guten Fuß mit ihm stellen will? 

Man macht eine verächtliche Bemerkung über den US-Präsidenten Trump. In diesem Fall war es ein Geologen-Witz, bei dem es irgendwie um eine Entwicklung beim Kontinentaldrift ging, die insofern bedrohlich sei, als sie uns Trump näher bringen würde.

Es kommt schon keiner mehr auf die Idee, dass ein netter Mensch, nicht wie jeder anständige Deutsche, den amerikanischen Präsidenten Trump vorschriftsmäßig hasst. Unter Bekannten ist der Ausdruck der Verachtung für Trump eine soziale Konvention wie das gegenseitige „Guten Tag“. 

Unser Geologe wandte die Variante an, bei der man einem neuen Bekannten seine Sympathien signalisiert, indem man ihm zu verstehen gibt, dass man den amerikanischen Präsidenten Trump verachtet.

Mir läuft immer ein kalter Schauer den Rücken herunter, wenn meine Landsleute mir ihre Abgerichtetheit mit strahlendem Gesicht aufdrängen.

Verständlich, dass die geschlossene Propagandafront in Deutschland dafür sorgt, dass nicht mehr gedacht und nachgeprüft, sondern nur noch wiedergekäut wird. Denn wenn die Maßnahmen zum Schutz der Wissenschaft, die Trump ergreift, in Deutschland angenommen und Wirkung entfalten würden, bräche die grüne Staatsreligion, der die Menschen hier unkritisch und pauschal obrigkeitshörig anhängen, bald in sich zusammen.

Doch das wird schwer zu erzielen sein. Gerade erst kürzlich sind Fahrverbote vom Bundesverwaltungsgericht durchgewunken worden, von denen selbst die BILD-Zeitung berichtete, dass das Plädoyer für sie auf getürkten „wissenschaftlichen“ Befunden beruht. Die Bereitschaft, den Fakten nachzugehen und sich Skandalen der Unehrlichkeit entgegenzustellen, ist gering im heutigen Deutschland. Man ist selbstzufrieden, träge und im Rahmen dessen dankbarer Konsument selbst der fadenscheinigsten Lügen der Politik – Lügen, die leicht aufzudecken wären, wenn es hierzulande nur etwas mehr im Sinne von Trump zugehen, d. h. mehr auf wissenschaftliche Korrektheit als auf politische Korrektheit geachtet werden würde.

Tuesday 24 April 2018

Environment Incapable of Hurting or Benefitting


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For a similar argument as below (available only in English) see here (German and English).
Ich argumentiere ähnlich wie im englischen Beitrag unten in diesem zweisprachigen (deutsch/englisch) Beitrag.


From my comment here.

I agree, we need a wealth machine, i.e. capitalism, in place all over the world to make people richer and capable of devoting more resources to environmental issues.

However, Tim Worstall (in the article to which you have provided a link) uses phrases like “to benefit the environment”. A formulation like this still amounts to an unfortunate (and in Worstall’s case presumably an inadvertent) bow to green mythology.

Nothing benefits or hurts the environment, since the environment is not a conscious subject.

There simply is no Gaia, a higher being putatively setting the standards that we need to heed, a superior creature deserving to be admired, obeyed and emulated by us lower beings.

The environment is at best indifferent, but I think it is more appropriate to see it as the worst enemy we have. Unless we subordinate the environment (nature) to our needs and interests, it will quickly reveal its murderous “attitude” toward human beings.

Instead of reverting to Worstall’s misleading phrase (or similar phrases) we should emphasise in our writing that the issue is not “the environment” but “the relationship/interaction of man with the environment”. And this relationship can be conceptualised, comprehended and managed by man alone, certainly not by “the environment”.

The correct phrase is not “to benefit the environment” but “to benefit human beings through our dealings with the environment”. Environmentalism can have no other sensible meaning.

People who deify nature ( = the environment), turning it into a person or even a god, are back to the lowest stage of human development, giving up the foremost human talent, highly advanced nowadays — after countless generations of humans, expending much blood, sweat and tears, have handed these wonderful capabilities down to us — namely our ability to turn the environment into a tool and an arena for human betterment. The question whether something is “good or bad for the environment” is really the question whether something is “good or bad for human beings, given their needs and interest”.

Show no patience for those who pretend that

there are valid standards beyond fallible human counsel (which latter is dubious in the absence of freedom of speech and open discussion),

this supposed higher standard is objective and godly,

this allegedly sacred (but in fact utterly ill-conceived) standard happens to be identical with what the Greens think.

Monday 23 April 2018

Come on, Give it a Go — A Mathematical Puzzle


Do you know the answer?

A tractor ran over a tube of paint. The tube exploded, paint was all around, and the tractor was leaving a mark on the road every 252 centimeters. What is the height of the center of the contaminated tractor's wheel?

Kennen Sie die richtige Antwort? 

Ein Traktor fährt über eine Farbtube. Die Tube zerbirst, die Farbe verteilt sich überall in der Gegend, und der Traktor hinterlässt alle 252 Zentimeter einen Farbfleck auf der Straße. Was ist die Höhe der Achse des verschmutzten Traktorrades?

Sunday 22 April 2018

Education Not a Foregone Conclusion


Image credit. More of Max and Moritz here.

Apparently increasing affluence also encourages people to indulge in increasing speculation without careful attention to the application of scientific methodology despite increasing educational attainments. 


Offenbar ermutigt der steigende Wohlstand Menschen dazu, sich in zunehmendem Maße in Spekulationen zu ergehen, ohne gewissenhaft darauf zu achten, dass die methodischen Anforderungen moderner Wissenschaft erfüllt werden, und dies, obwohl Bildungserfolge – [ich in meiner Eigenschaft als vorwitziger Übersetzer würde eher sagen: Bildungszugang und die Verbreitung von Bildungsnachweisen unter der Bevölkerung] – steigende Tendenz aufweisen.

Commentary only in English:

Education is not something that remains the same (hopefully high quality) product simply by providing more of it. Education is easily turned into propaganda, which is the prevalent conception of it in the West, especially in countries like Germany, where substantive political competition and open ideological disputes are disappearing. It is both impressive and eerie to compare the heated debates that are going on in the USA — expressions of pluralism and healthy opposition — with the uniformity of political correctness in Germany.

The Achilles heel of education are people. One of the Achilles heels of people is authority. Many people prefer authority (promising security) to insecurity. Science is insecurity, open-mindedness, tolerance of critique and revision of cherished beliefs. Hence, there is a strong temptation for many people to seek the security of authority in science. Most people actually think of science as a machine that produces indubitable truths. That is why politicians like to couch their propositions in terms of scientific truths, if they have the slightest chance of getting away with that trick. 

In the age of political correctness — a term that openly reveals its totalitarian ambition — statements enjoying authoritative status in the political realm creep steadily into science inducing political ossification of science. The politically correct myths and prejudices of fossilised science become the new educational ideals.

If you increase access to education under these conditions you achieve the opposite of what education is supposed to be about: the formation of open, discerning and critical minds. Instead you get brainwashed masses as in Germany, where the broad population has not been able to figure out the plain absurdity of the Energiewende, even though it could rely on substantial educational resources and had, say, easily 20 years time for the penny to drop.

Frankly, I think Germany is a particularly dangerous country, because Germans are first and foremost Gehorsamsmaschinen (machines made to exercise obedience). As such they are exceedingly predisposed to political correctness and its pre-ordained tenets that everyone must subject themselves to on account of their being correct, i. e. authenticated by authority, thus authoritative and hence to be obeyed by all means. All other talents supposedly characteristic for Germans – like thoroughness – disappear quickly if Gehorsam (obedience) requires their removal. That is why Germans are susceptible to irrationality. The anchor to which they are tied is not rationality but obedience.

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Sunday 15 April 2018

Man's Mesocosm: Halfway between the Macrocosmic Sun and the Microcosmic Atom

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Man lives in the mesocosm, to which he is particularly well adapted. All the more astounding are his excursions into the alien realms of the macrocosm and the microcosm.

Der Mensch lebt im Mesokosmos und ist diesem in besonderer Weise angepasst. Umso erstaunlicher seine Ausflüge in die ihm fremden Welten des Makrokosmos und des Mikrokosmos.

... the height of a man (2 m) is about halfway between the diameter of an atom (2 x 10–10 m) and that of the Sun (2 x 109 m): “Nearly midway in scale between the atom and the star there is another structure no less marvellous: the human body”.

The source

... die Körpergröße eines Menschen (von 2 Metern) liegt etwa auf halber Strecke zwischen dem Umfang eines Atoms (2 x 10–10 m) und dem der Sonne (2 x 109 m): „Fast in der Mitte zwischen der Größe eines Atoms und [der Sonne] befindet sich eine weitere Struktur, die nicht weniger wunderbar ist: der menschliche Körper.“

Free Trade (5) — David Ricardo's Argument in Favour of Free Trade (II) — Comparative Advantage

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This post is available only in German. For an English discussion of the below see Thirwall's Trade, Trade Liberalisation and Economic Growth, page 7ff., to be found here or a presentation at greater length here.

Zur Wiederholung: Ein Produzent A verfügt über einen komparativen Vorteil, wenn er ein Produkt unter geringerer Aufwendung von Ressourcen herstellen kann als ein anderer Produzent oder andere Produzenten. A produziert, sagen wir, 10 X und benötigt dafür nur 2 Y. Seine zwei Konkurrenten B bzw C benötigen jeweils 3 Y und 5 Y, um 10 X zu produzieren. A hat einen komparativen Vorteil gegenüber B und C.

Unter folgenden Bedingungen erbringt der Außenhandel Vorteile (Verfügbarkeit von mehr und günstigeren Gütern) der statischen Art, also solche die zustande kommen, obwohl die maximale Produktionsleistung – a1 und b1 – unverändert bleibt:

Von zwei Ländern hat das Land A einen komparativen Vorteil in der Produktion von X, während das Land Y einen komparativen Vorteil bei der Produktion von B hat. Unter diesen Umständen ist es vorteilhaft, wenn Land A sich auf die Produktion von X spezialisiert und Land B sich auf die Produktion von Y spezialisiert. 

Außenhandel zum Zweck des Tausches von X und Y zwischen diesen beiden Ländern empfiehlt sich, wenn 

  • (a) gemessen an der inländischen Nachfrage ein Überschuss des Gutes, bei dem ein komparativer Vorteil besteht, erwirtschaftet wird 

und 

  • (b) der Handelspreis – sagen wir 10 X für 5 Y – zwischen den inländischen Transformationsraten – sagen wir 10/8 in Land A und 10/2 in Land B – liegt.

Denn Land A muss nun nur noch 5 Y statt 8 Y aufgeben, um 10 X zu erhalten. Land B erhält 5 Y statt 2 Y für 10 X.

Betrachten wir nochmal diese beiden Schaubilder: 



Die gestrichelte Linie stellt die nach außen verschobene Produktionsmöglichkeitenkurve dar. Wenn Land A sich ganz auf die Produktion von Y, worin es einen komparativen Vorteil hat, konzentriert und den über die inländische Nachfrage hinausgehenden Ausstoß an Y gegen X, worin Land B einen komparativen Vorteil hat, eintauscht, kann nun Land A eine größere Menge an X durch Hergabe von Y erzielen, als wenn beide Produkte im Land A produziert werden würden.

Das Gleiche gilt mutatis mutandis für Land B. 

Was bedeutet diese Verschiebung der Produktionsmöglichkeitenkurve für das Wohlstandsniveau in beiden Ländern? 

Die etwas breiteren Kurven I und II sind Indifferenzkurven: Sie repräsentieren alle Kompromisskombinationen von X und Y, zwischen denen wir indifferent sind. Beispielsweise würden 2 Ferraris und 1 Haus bzw. 1 Ferrari und 2 Häuser auf einer Indifferenzkurve liegen, wenn es uns egal wäre, welche der beiden Kombinationen sich realisieren lässt.

In diesem Fall nehmen wir an, dass die Indifferenzkurven alle Kombinationen von X und Y darstellen, die vom Standpunkt des Wohlstands der Menschen in den beiden Ländern gleichermaßen erstrebenswert sind. 

Die sozial erwünschte Kombination von X und Y für Land A wird in der Zeit vor Spezialisierung (gemäß komparativem Vorteil) und Außenhandel durch den Punkt a angezeigt, an dem die Indifferenzkurve I die Produktionsmöglichkeitenkurve berührt. 

Nach Spezialisierung (gemäß komparativem Vorteil) und Außenhandel verschiebt sich die Produktionsmöglichkeitenkurve nach rechts außen und berührt auf entsprechend höherem Niveau die Indifferenzkurve II. Das heißt, die sozial erwünschte Kombination von X und Y, angezeigt durch den Punkt c, entspricht einem höheren Wohlstandsniveau, denn für die durch o angezeigte gleiche Menge an Y erhalten wir eine größere Menge an X als zuvor. Oder anders ausgedrückt, die in Y gemessenen Kosten von X sind gesunken, wir bekommen mehr X für Y. 

Das Gleiche gilt mutatis mutandis für Land B.

Bei Ausnutzung komparativer Vorteile sind die  gains from trade (Vorteile aus dem Außenhandel) nichts anderes als der positive Unterschied zwischen den Gütern, die man erhält und denen, die man aufgibt.

Im nächsten Post dieser Serie wenden wir uns den Annahmen zu, die dem auf der Theorie vom komparativen Vorteil beruhenden Argument für den Freihandel zugrundeliegen, und zeigen unter welchen Bedingungen diese Annahmen nicht erfüllt sind und daher das Plädoyer für den Freihandel nicht mehr „wasserdicht“ ist.

Saturday 14 April 2018

Free Trade (4) — David Ricardo's Argument in Favour of Free Trade (I) — Comparative Advantage


This post is available only in German. For an English discussion of the below see Thirwall's Trade, Trade Liberalisation and Economic Growth, page 7ff., to be found here or a presentation at greater length here.

Das Phänomen des komparativen Vorteils beruht darauf, dass zwei (oder mehr) Länder unterschiedliche Leistungsstärke bei der Produktion von Gütern aufweisen, d. h. sie sind mit unterschiedlich vorteilhaften Bedingungen beim Zugang zu und bei der Verwertung von Ressourcen konfrontiert. 

Es kann in einem Land aufwendiger sein, X. zu fördern, zu verwerten oder herzustellen als in einem anderen Land, weil


  • die benötigten (a) natürlichen Ressourcen schwerer zugänglich oder von geringerer Qualität sind oder weil 


  • die zur Produktion dieser Ressourcen benötigten, (b) vom Menschen beeinflussten Faktoren – Kreativität, technologisches Entwicklungsniveau und Produktivität – einen niedrigen Leistungsstand aufweisen (z. B. wegen schlechter ausgebildeter Arbeitskräfte oder dem Einsatz weniger fortschrittlicher Technologie etc.).

Aus diesen Gründen sind unterschiedliche Opportunitätskosten mit der Produktion in den ungleichen Ländern verbunden.

Opportunitätskosten messen, was man (an Geld oder anderen Werten, darunter physische Ressourcen) aufgeben muss, um einen gewünschten Vorteil durch Kauf, Förderung (von Rohstoffen) oder Herstellung zu erzielen. Höhere Opportunitätskosten bedeuten im Kontext der Theorie vom komparativen Vorteil, dass das eine Land weniger Ressourcen aufwenden muss, um das Produkt X herzustellen als das andere Land.

Man misst die Opportunitätskosten, indem man feststellt, wie viele Einheiten der Ressource X benötigt werden, um die Ressource Y herzustellen. 

Ist es erforderlich 1,000 Tonen Weizen aufzubringen, um 100 Tonnen Stahl zu produzieren, dann entspricht das Verhältnis der Opportunitätskosten für Weizen und Stahl dem Quotienten 10:1.

Im Ökonomenjargon wird dieses Verhältnis als die Grenzrate der Transformation bezeichnet, bei der Ressource X in Ressource Y umgewandelt oder bei deren Produktion benötigt wird (und umgekehrt).

Wie sich dieses Verhältnis für unterschiedliche Kombinationen der Ressourcen X und Y gestaltet (z. B. bei Weizen/Stahl: vielleicht 1000/100, 1500/150, 2000/200 etc.) wird grafisch anhand der sogenannten Produktionsmöglichkeitenkurve veranschaulicht.

In den Schaubildern unten ist die Produktionsmöglichkeitenkurve die schwarze Linie, die von
  • a1 bis zur senkrechten Achse (auf der X abgetragen wird) führt bzw. von
  • b1 bis zur waagerechten Achse (auf der Y abgetragen wird) reicht.
Die Grenzrate der Transformation entspricht der Steigung der Produktionsmöglichkeitenkurve, die uns für jede Kombination der beiden Ressourcen zeigt, wie viel von diesem Ressourcentyp aufgegeben werden muss, um jenen Ressourcentyp zu produzieren. 

Im linken Schaubild („Country A“) ist beispielsweise zu erkennen, dass man alle X aufgeben muss, um die größtmögliche Anzahl an Y herzustellen – der Wert auf der X-Achse beträgt Null, während der korrespondierende positive Wert auf der Y-Achse das Produktionsmaximum a1 für Y anzeigt.

Dort, wo die Produktionsmöglichkeitenkurve auf die X-Achse trifft und das Produktionsmaximum für X markiert, ist der korrespondierende Wert auf der Y-Achse gleich null. 

Zwischen den Produktionsmaxima von X und Y befinden sich die Kompromisskombinationen. So scheint im linken Schaubild am Punkt a


  • etwa die Hälfte (ca. 3 cm rechts vom Ursprung 0) des maximalen Ausstoßes (ca. 6 cm nach rechts) von Y 


  • etwa die Hälfte (ca. 2,3 cm oberhalb des Ursprungs 0) des maximalen Produktionsausstoßes von X (ca. 4,7 cm oberhalb  des Ursprungs 0) zu beanspruchen. 

Bei dieser Kompromisskombination werden also 2,3 X benötigt, um 3 Y zu produzieren, bzw. es müssen 3 Y aufgegeben werden, um 2,3 X zu produzieren.




Um den durch Außenhandel zu realisierenden komparativen Vorteil zu ermitteln, vergleicht man also die jeweiligen Grenzraten der Transformation in zwei oder mehr Ländern.

Neues Zahlenbeispiel: Sagen wir, in Land A beträgt die Grenzrate der Transformation zwischen X und Y 10/8, d.  h. 10 X werden benötigt, um 8 Y zu erzeugen bzw. mit 8 Y lassen sich 10 X produzieren. Vergleichen wir dies mit der Lage in Land B. Dort beträgt die Grenzrate der Transformation, sagen wir, 10/2, d.  h. es werden 10 X benötigt, um 2 Y zu erzeugen bzw. mit 2 Y lassen sich dort 10 X produzieren.

Land A hat einen komparativen Vorteil in der Produktion von Y: Mit 10 X erzeugt es 8 Y, während in Land B mit 10 X nur 2 Y produziert werden können. Umgekehrt hat Land B einen komparativen Vorteil bei der Erzeugung von X, denn es benötigt nur 2 Y, um 10 X herzustellen. Demgegenüber hat Land A bei der Erzeugung von X einen komparativen Nachteil, denn es muss 8 Y aufwenden, um 10 X zu erzeugen.

Wenn komparativer Vorteil vorliegt, dann lassen sich die statischen Vorteile aus dem Außenhandel auffassen als der Kostennachteil, der durch Importsubstitution (das Ersetzen von Produkten, die per Export bezogen werden könnten, durch eigene Produktion) erlitten wird. Die Importsubstitution ergibt einen Kostennachteil, wenn die günstigeren Exportgüter durch teurere Güter aus inländischer Produktion ersetzt werden.

In unserem Beispiel werden Vorteile aus dem Außenhandel realisiert, wenn Land A sich auf das Produkt spezialisiert (Y), bei dessen Produktion es weniger Ressourcen aufwenden muss als Land B, und Land B sich auf jenes Produkt spezialisiert (X), zu dessen Herstellung es weniger Ressourcen opfern muss als Land A.  Sie tauschen dann zwei Produkte, die durch entsprechende internationale Spezialisierung und Produktionsallokation gemäß komparativem Vorteil kostengünstiger hergestellt worden sind, als dies zuvor (ohne internationale Spezialisierung und Außenhandel) möglich gewesen wäre. Beide Länder exportieren mit dem Zweck, importierte Güter zu erwerben, die billiger sind im Sinne der für ihre Herstellung aufzuwendenden Ressourcen als gleiche Güter aus inländischer Produktion.

Im nächsten Post werde ich die Diskussion der beiden Schaubilder vervollständigen. Danach wende ich mich der Frage zu, welche Annahmen der Rechtfertigung des Freihandels auf Basis der Theorie vom komparativen Vorteil zugrunde liegen und unter welchen Bedingungen, Kritik an diesem Freihandelsargument berechtigt ist.

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