Wednesday 28 February 2018

The Diesel Verdict


English summary below / englische Zusammenfassung unten.

Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat entschieden, dass kommunale Fahrverbote zulässig sind, um die Einhaltung des EU-Grenzwerts (40 Mikrogramm pro Kubikmeter) für die Luftreinhaltung durchzusetzen.

„Ein Wert, der mit der Dartscheibe geworfen wurde“, sagt heute Werner Ressing, ehemaliger Ministerialdirektor im Bundeswirtschaftsministerium, der damals die Verhandlungen in Brüssel für Deutschland führte. Er, der sich mit am längsten mit den Grenzwerten beschäftigt hat, stellte jetzt auch in seiner Stellungnahme für das Bundesverwaltungsgericht klar:
„Mir ist klar, dass die 40 Mikrogramm NO2 der geltende Grenzwert sind: Gleichwohl möchte ich als früher zuständiger Beamter des BMWi Ihren Blick darauf lenken, dass dieser Grenzwert relativ willkürlich gewählt wurde und Sie als unabhängiges Gericht die Politik auffordern sollten, diesen Grenzwert zu ändern.“

Denn, so Ressing, der 40 Mikrogramm-Grenzwert wurde von der WHO nicht empfohlen, sondern von der EU aus einem Sammelsurium von WHO-Grenzwerten willkürlich festgelegt.

Medizinisch sei der Grenzwert nicht zu begründen. Zudem gelten völlig unterschiedliche Grenzwerte für zum Beispiel Büroarbeitsplätze von 60 µg/Kubikmeter, am Arbeitsplatz gelten als maximaler Wert 950 in der Schweiz sogar 6.000 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Ressing verweist auf die USA: Dort gelten im Verkehr 100 Mikrogramm und es gibt keine Fahrverbote; 100 Mikrogramm werden in jeder deutschen Stadt unterschritten.

Ressings Fazit: „Der Grenzwert ist willkürlich gewählt und viel zu niedrig. Fahrverbote hätten unabsehbare wirtschaftliche Konsequenzen und sind deshalb unverhältnismäßig.“ 
Seine Aufforderung als Reaktion auf das Leipziger Urteil: Die Politik muss nach Brüssel marschieren und den Grenzwert ändern! Aber genau das verweigert bislang die Bundesregierung. Sie lässt Brüssel die Schmutzarbeit erledigen und hofft, dass sie trotzdem weiter Wählerstimmen kassiert, weil die Verantwortung doch in Brüssel liege. Aber genau das ist falsch – in Berlin sitzen die Verantwortlichen für das Elend von Millionen Autobesitzern, Handwerkern und Berufstätigen, die jetzt neue Autos kaufen sollen.

Quelle

Mit Willkürmaßnahmen religiöser Eiferer lassen sich die Deutschen in die Deindustrialisierung – treiben, folgsam, und viele – die meisten? – willig, ja beipflichtend, sogar engagiert eintretend für Rückschritt und Unwahrhaftigkeit.

Es ist wie zu alten Zeiten als die Pfaffen das Volk durch Einschüchterung lenkten. Und wie damals verleiht die Magie der unwahrhaftigen Drohungen den Angstmachern reale Macht über die Menschen. Überall im Lande ist zu beobachten, dass die Menschen nicht den Mut aufbringen, den grünen Pfaffen des Landes zu widersprechen.

Deutschland sitzt in der Falle. Nahezu jede beliebige Unwahrheit kann in diesem Land zur Grundlage staatlicher Zwangsmaßnahmen gemacht werden. Grüner Glaube und die Angst, aus dem Kreis der politisch Korrekten ausgestoßen zu werden, verwandeln die Deutschen wieder in eine gleichgeschaltete Volksgemeinschaft. Sie sind nicht einmal mehr imstande, die Zerstörung der deutschen Energiewirtschaft und der Automobilindustrie als ein Problem wahrzunehmen, geschweige denn sich gegen die Angriffe zu stellen. Nicht einmal ihr liebstes Kind, das Auto, vermögen sie zu verteidigen.

Die Abrichtung des politischen Konsumenten in Deutschland ist schon soweit gediehen, dass die Bürger zu  entzückten Claqueuren derer werden, die ihnen den größten Schaden zufügen. Es ist wie damals als sie auf dem Weg in zwei Weltkriege Kaiser Wilhelm II und Adolf Hitler begeistert zujubelten, dankbar endlich ihre Bestimmung im aufopferungsvollen Kampf für etwas Großes gefunden zu haben und glücklich darüber, im Volkskörper aufzugehen.

Der in Deutschland grassierende Massenwahn hat seine Hauptursache darin, dass die Menschen sich in einem ganz entscheidenden Punkt nicht bewusst sind, woran sie glauben und dass dieser Glaube irrig ist. 

Solange der Glaube nicht ins Bewusstsein und dort vor den Richterstuhl der Rationalität  tritt, kann er durch Reize verstärkt werden, die durch keine Widerstände kritischer Prüfung gehemmt werden. Die Irrationalität der Handlungen kann fast beliebig aufgeschaukelt werden. Das geschieht heute in Deutschland, weil es keine geistigen Widerstandskräfte gegen grüne Schamanenrufe gibt. Sie sind erloschen, weil ein Glaubenssatz über allen anderen steht: der Mensch schändet die Natur. 

Natürlich kommt noch hinzu, dass die Politik die "ökologische" Suggestibilität des Volks gierig ausnutzt und die grünen Eiferer die Volksbildungsorgane (Schulen, Universitäten, Medien etc.) beherrschen. 

Aber letztlich wurzelt der neue deutsche Wahnsinn in der Unfähigkeit, sich vorzustellen, dass der Mensch ein Meister im Umgang mit der Natur ist und in der Zwangsvorstellung, dass die Natur gut und der Mensch schlecht sei und deshalb zwischen beiden sich ein Kampf abspiele wie zwischen den Engeln und dem Teufel in der christlichen Dämonologie. Das Fatale ist, wenn dieser Glaube eine gewisse Robustheit erreicht hat, wird er selbstverstärkend, d. h.  er vertieft sich imerzu und lässt eine Nachfrage nach bestätigenden Reizen entstehen. Die Qualität der Gründe, sich über die Schändung der Natur durch den Menschen zu echauffieren, darf dann ungestraft nachlassen. So kommen die grünen Volkseinpeitscher in Deutschland heute mit pseudowissenschaftlichen und vulgärwissenschaftlichen Mythen leicht an ihre Ziele.

Der zweite Aspekt: die grüne Mythologie ist inzwischen dermaßen dominant in Deutschland, dass es viele, die vielleicht noch Zweifel verspüren, einfach nicht mehr wagen, gegen den Strom zu schwimmen. Der Gegenwind ist besonders kalt und scharf, weil er von Gläubigen herrührt, deren religiöser Eifer keine Nachdenklichkeit und prüfende Umsicht kennt und durch keine wissenschaftlichen Skrupel gehemmt wird.

Es ist kein schönes Experiment, was sich bei der erneuten Gleichschaltung der Deutschen, diesmal unter Bedingungen weitgehender Freiheit, abspielt, aber es ist ungeheuer faszinierend.

Das Debakel wird erst dann enden, wenn die Zivilcourage nach Deutschland zurückkehrt und es Menschen geben wird, die ihren Landsleuten mit Mut und Selbstbewusstsein die Wahrheit beibringen, dass wir Menschen stolz sein können auf unsere einzigartige Fähigkeit, in bestem Einklang mit der Natur zu leben. 
Die Industrialisierung und der Aufstieg des sozialdemokratisch gemäßigten Kapitalismus, beide undenkbar ohne den Einsatz fossiler Brennstoffe, haben die Menschheit in eine Ära eintreten lassen, in der eben diese Fähigkeit, ein gesundes Verhältnis zwischen Mensch und Natur zu gestalten, besser denn je verwirklicht worden ist und den Boden bildet für weitere ungeahnte Verbesserungen.

Der zeitgenössische Deutsche glaubt an das Gegenteil. Das ist seine verwundbare Stelle. Befriedige ihm seine Glaubenssucht und er wird Dir folgen, wo immer Du ihn auch hinführst.
Über den Prinzipien des Pluralismus, der Demokratie, des Rechtsstaats und der sachlichen Richtigkeit stehen in Deutschland heute die Parolen und Wünsche einer grünen Priesterkaste. Lyssenko regiert in Deutschland.

English summary

The federal administrative court in Leipzig has ruled that German municipalities are entitled to ban — by their own discretion — diesel-powered vehicles from using certain streets or areas. This is to enforce an EU air quality standard. The German official most thoroughly acquainted with this requirement and head of the German delegation negotiating the proposed standard in Brussels is now retired (and hence free to tell the truth). He explained to the court that the norm had been plucked out of the air, that it is far too low and demanding and that the court ought to recommend the German government to ask Brussels for a retraction of the unnecessarily draconian requirement.

It so happens that this inordinate norm was promoted by green zealots with such untiring fervour as to make them campaign for and eventually succeed in pushing through driving bans in the country.

The green craze has grown so exuberant in Germany that any baseless scare has the power to obtain the support of the law. Over here, the principles of democracy (using the EU to circumvent democratic processes), pluralism (uniting the populace under the banner of political correctness — what a monstrously undemocratic concept), the rule of law as well as factual and scientific exactitude (see above) are routinely overruled on the strength of Green mythical falsehoods. Green nonsense is the "open sesame" of the country. Germany is being ruled by Lyssenko.

How come?

There are essentially two reasons for Germany's reactionary turn: (1) Germans believe in the wrong thing, and (2) the wrong belief is too strong to escape from it, either because (a) people are caught up in highly coehesive groupthink, or (b) those liable to think deviantly are discouraged to do so by the ubiquity of the green faith and the attendant overwhelming social pressure exerted by the orthodox.

The trap that Germans have fallen into is the belief that man is hell-bent to destroy nature. 
If that dogma is held firmly enough, the standards for critical assessment of claims confirming man's putative destructive treatment of his surroundings may deteriorate with impunity. In fact, the believers develop a strong demand for news confirming their bias. At this point, you can fool them ad libitum.

I am afraid there is still massive potential for the green high priests that rule Germany to inflict extreme damage on the country and its people, unless Germans discover that they are believing in an utterly baseless self-fulfilling doomsday prophecy. 

They need to change their minds, perform a volte-face and understand that man has a wonderful talent to live in balance with nature, and that this ability has never been practiced with greater success than in the industrial era driven by social democratically moderated capitalism and fossil fuels.

The German language has a wonderful term: wohlstandskrank — made sick by wealth, wealthsickness. Rarely used nowadays, the expression suggests the idea that the rich — especially their offspring — enjoy enough time, resources and security to indulge in the most decadent ideas, failing to appreciate how hard it is to become and remain a weathy country.

There is absolutely no problem with the climate or the environment (except for green environmental vandalism) in Germany, but there is a huge wealthsickness problem with people being so morose about their high standard of living that they seek to vent their displeasure by imagining they live in an apocalyptic world of misery.

Sunday 25 February 2018

A Fin de Siècle Tour of New York


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Fascinating.


Two Views of Liberty

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English summary to be added soon.

Ich habe in meinem Post Promethean Growth — Forgotten Deliverance („Prometheisches Wirtschaftswachstum – die vergessene Erlösung“ folgendes geschrieben:

Wir sprechen hier von einem Kapitalismus, der durchtränkt ist von liberalen Werten, bald aber auch geprägt wird von der Erneuerung des Liberalismus durch eine sozialdemokratische Gesellschaftsphilosophie, die im modernen Staat das Potenzial erkennt, die Schwächen des Kapitalismus durch Sozial- und Konjunkturpolitik zu korrigieren.

Der Liberalismus war ursprünglich das politische Programm derer, die die Unterdrückung des Unternehmertums und anderer Formen (besonders im Bürgertum anzutreffender Bedürfnisse) freier persönlicher Entfaltung propagierten. In Frankreich zum Beispiel bildeten das Bürgertum und das entstehende Königtum lange Zeit eine in diesem Sinne liberale Front gegen die Aristokratie.

Später verengte sich der Liberalismus zur Plattform für die Interessenvertretung der unternehmerischen Klasse. Damit einher ging auch eine Verengung des Freiheitsbegriffs, der bis heute von radikalliberalen, libertären und anarcho-kapitalistischen Kräften verteidigt wird.

Nach der verengten Doktrin von der Freiheit stellt diese den höchsten unter allen Werten dar. Er ist gewissermaßen ein alles ordnendes Oberstes. Die Freiheit ist der dominierende Schlussstein in einer ihr untergeordneten hierarchischen Etagen-Architektur. Man kann durchaus von einer autoritären Freiheitsstruktur sprechen, denn gemäß dieser Sichtweise bestimmt die Freiheit, welcher Inhalt und welcher Platz in der Wertehierarchie anderen Idealen und Ansprüchen zukommt.

Noch anschaulicher kommt das autoritäre Modell von der Freiheit als dem höchsten Wert im Bild eines Speichenrads zum Ausdruck: Im Zentrum liegt die Nabe – die Freiheit, meist verstanden als die Freiheit des Individuums. Von ihr gehen Speichen aus – andere Rechte und Forderungen an die Gemeinschaft –, die verankert sind in der Nabe, die den höchsten, den Leitwert abbildet, der seinerseits bestimmt, welche Eigenschaften und Grenzen allen anderen Werte – dargestellt durch die Speichen – zukommt.

Aus dieser hierarchisch-autoritären Freiheitsstruktur leitet der radikale Liberalismus Forderungen ab, die geeignet sind, die Interessen bestimmter Gesellschaftsgruppen – unter Ausblendung der Anliegen anderer Parteien – besonders zu betonen. Kennzeichnend für diesen selektiven Liberalismus ist die Neigung, den Einsatz staatlicher Zwangsgewalt weitgehend abzulehnen, zugleich aber extensive staatliche und im Prinzip willkürliche, weil partikularistische Eingriffe zu begrüßen, sofern sie  ihren eigenen Vorhaben dienlich sind. So ist – vielfach nicht zu unrecht – der Vorwurf erhoben worden, der Liberalismus sei an einen parteiischen, vielleicht kann man sogar sagen an einen Klassenstandpunkt gebunden. Deswegen ist er nicht dazu geeignet, das wahre Bild gesellschaftlicher Ansprüche und Bedürfnisse authentisch abzubilden.

Es ist die Sozialdemokratie, die schließlich den Liberalismus erneuert und somit als wichtiges Element des Gesellschaftsbildes unserer Zeit erhält. 

Nicht untypisch für die radikalliberale Neigung, die Demokratie herabzusetzen, verhöhnt Hayek den Begriff „Sozialdemokratie“ als hohl oder tautologisch – wie könne eine Demokratie nicht sozial sein, eine Demokratie sei doch notwendigerweise der Ausdruck sozialer Beziehungen. 

Tatsächlich macht die Sozialdemokratie ihrem Namen in substanzieller Weise Ehre, denn sie ist sozial, in dem Sinne, dass sie die – durchaus nicht einheitlichen, oft rivalisierenden – Anliegen aller sozialer Schichten zum Ausdruck gebracht sehen will, nicht nur die Sichtweise bestimmter Gruppen. Daraus folgt, dass sie gleichzeitig dezidiert demokratisch sein muss. Denn aus ihrem sozialen Anspruch ergibt sich, dass die Einbeziehung aller in ein Regime der Freiheit nicht darauf verzichten kann, jedem Bürger die Möglichkeit zu geben, am politischen Wettbewerb um die Regeln und Werte, die eine Gesellschaft beherrschen sollen, teilzunehmen.

Damit sind wir bei der wichtigsten Schlussfolgerung dieses Artikel angelangt.

Neben der Auffassung des älteren Liberalismus, bietet uns die sozialdemokratische Erneuerung des Liberalismus eine zweite Auffassung von Freiheit an, die entschieden nicht hierarchisch und keineswegs autoritär ist. 

Anders als das statische Bild einer Werte-Hierarchie, das uns der klassische Liberalismus hinterlassen hat, spiegelt die zum sozialdemokratisch erneuerten Liberalismus passende Metapher ein dynamisches Gebilde wieder. 

Wir müssen uns einen sich emsig bewegenden Schwarm vorstellen, eine ständig chargierende Punktwolke. Die in ihr enthaltene Elemente wirken unentwegt aufeinander ein und verändern dabei ihre relativen Stellungen zu einander.

Diese emergente Erscheinung, diese sich, wie ein Fischschwarm unentwegt neu formierende spontane Ordnung ist die Freiheit. 

(Hayek – und der klassische Liberalismus – verkennen, (1) dass die Freiheit selbst eine spontane Ordnung ist, (2) dass sie durch den freien Ausdruck der unterschiedlichen gesellschaftlichen Interessen entsteht und (3) dass es gerade nicht so ist, wie er annimmt, dass nämlich bestimmte von ihm erwünschte Institutionen und Regeln bereits in sich die Ergebnisse dessen tragen, was er sich unter einer spontanen Ordnung vorstellt. Es gibt keine prästabilisierte Ordnung, die den Gesetzen der freien Marktwirtschaft innewohnen. Stattdessen müssen wir durch bewusstes Handeln die Verantwortung für die Qualität der spontanen gesellschaftlichen Ordnung übernehmen, in der wir leben.)

Es gibt keinen Zentralpunkt der Freiheit, von dem alle anderen Werte und Ansprüche in ihre Bedeutung und Zulässigkeit abhängig sind. Vielmehr sind alle Punkte aufeinander bezogen. Veränderungen in einem Punkt haben Veränderungen in anderen Punkten zur Folge, sodass die Wolke eine neue Form annimmt.

In der sozialdemokratischen Ordnung der Freiheit sind alle sozialen Schichten am Prozess der Aushandlung des relativen Gewichts der die „Freiheitswolke“ ausmachenden Punkte durch Partizipation in einen wirksamen politischen Wettbewerb beteiligt.

Teil der Freiheit sind zum Beispiel die Rechte der Mieter, ein anderer Teil der Freiheit besteht aus den Rechten der Vermieter. Diese sind mit anderen Freiheitselementen verbunden: Arbeitsrecht, Vertragsrecht, Gemeinderecht, Bauordnungen und unzählige andere Vernetzungen von „Punkten“, die relevant für die Ausgestaltung der Freiheit sind.

Ein Freiheitsbegriff, der die Vielzahl und Unterschiedlichkeit der Standpunkte diverser gesellschaftlicher Gruppen anerkennt und sich für ihre offene Bekundung und ihren Ausgleich einsetzt, ist imstande, auch im Staat einen Teil des Gesamtprozesses zu erkennen, der die in einer Gesellschaft unweigerlich gegebenen unterschiedlichen Gruppeninteressen so aufeinander zu beziehen hilft, dass unnötiger Rivalitätsschäden vermieden und die Interessen aller bestmöglich berücksichtigt und gefördert werden.

Wir werden in späteren Posts sehen, dass die Freiheitsvorstellung des klassischen Liberalismus eingebaut ist in das Urmodell des zeitgenössischen Neoliberalismus – die klassische Ökonomik. Das Bild von der Gesellschaft, das die klassischen Ökonomen haben, wirkt auf ihre Ökonomie zurück. Und bald schon prägt die in der Klassik verankerte ökonomische Lehre das Bild, das wir uns von der Gesellschaft machen.

Die Grundvorstellung ist die von einer prästabiliserten Ordnung, einer Ordnung, die prinzipiell (als Idee vor-konstruiert) schon besteht und ohne weiteres zu erreichen ist, wenn bestimmte Verhaltensregeln eingehalten werden. In dieser Lesart ist kein Platz für Freiheit wie sie dem Menschen möglich ist. Freiheit im klassisch liberalen Sinne ist ein totes Ideal. Erst wenn die Rolle der Rivalität und Kontingenz im menschlichen Miteinander und dessen nichtdeterministische Ergebnisse als wesentliche Komponenten der Freiheit Berücksichtigung finden, erwacht die Freiheit zum Leben.

Siehe auch

The (Little Understood) Economics That Changed Politics in the Past 40 years 

(1) Neoliberal Economics and Its Rival
(2) Neoliberal Economics and Its Rival — Say's Law
(3) Neoliberal Economics and Its Rival — Effective Demand
The Bad Conscience of an Economist

Saturday 24 February 2018

A Winter Crack

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There is no end of such false and ridiculously exaggerated predictions as below. I tend not to point them out here on my blog. But with the "Russian whip" hitting Europe (temperatures of up to -25°Celcius), I thought this is a joke fitting the season.

Writes, Tom Heller,

I’ve never seen this much snow forecast for southern England.
Experts told us 18 years ago that this was impossible, thanks to a harmless, essential trace gas.
According to Dr David Viner, a senior research scientist at the climatic research unit (CRU) of the University of East Anglia, within a few years winter snowfall will become “a very rare and exciting event”. “Children just aren’t going to know what snow is,” he said.
David Parker, at the Hadley Centre for Climate Prediction and Research in Berkshire, says ultimately, British children could have only virtual experience of snow. Via the internet, they might wonder at polar scenes – or eventually “feel” virtual cold.





Groupthink – Foundation of Energiewende

 
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A neat summary of Germany in the age of the Energiewende and the loss of democratic sovereignty to the EU-bureaucracy.

Irving Janis coined the term groupthink and explains 

groupthink 

occurs when a group makes faulty decisions because group pressures lead to a deterioration of mental efficiency, reality testing, and moral judgment.

Irving Janis prägte den Begriff groupthink. Ihm zufolge liegt groupthink vor, 

wenn eine Gemeinschaft falsche Entscheidungen trifft, weil Gruppendruck zum Verfall der geistigen Beweglichkeit, der Fähigkeit, Übereinstimmung mit der Wirklichkeit zu beurteilen, und des moralischen Urteilsvermögens geführt hat.

And guess, who is the paragon of marching in single file. 

Well, the Germans just cannot help themselves.

Raten Sie mal, wer die Besten beim Gänsemarsch sind.

Die Deutschen können es einfach nicht sein lassen. 

See also (bilingual) /siehe auch (zweisprachig):  
 
Germany's Vicious Green Circle — A Country in the Grip of a Destructive Religion






Promethean Growth — Forgotten Deliverance

 
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English summary below / englische Zusammenfassung unten.


Deepak Lal unterscheidet drei Formen von Wirtschaftswachstum: extensives, intensives und prometheisches.

Extensives Wirtschaftswachstum kannten auch schon frühere Kulturen, nämlich die Zunahme des Produktionsausstoßes im Einklang mit dem Bevölkerungswachstum, sodass zwar gelang, die Produktionsbasis (vor allem Land) und den damit erzielten Output auszuweiten, das Pro-Kopf-Einkommen jedoch nicht anstieg. 

Frühere Kulturen kannten zum Teil sogar intensives Wirtschaftswachstum, also solches, bei dem der Produktionsausstoß stärker wächst als die Bevölkerung. Dieses Phänomen war vor allem dann zu beobachten, wenn Imperien entstanden, die bisher isolierte Wirtschaften und Märkte zusammenführten und so Wohlstandseffekte durch intensiveren und umfangreicheren Handel sowie Produktivitätsverbesserungen durch vertiefte Arbeitsteilung ermöglichten.

Doch erst unser Zeitalter erlebt, beginnend im 19. Jahrhundert, erstmals in der Geschichte der Menschheit prometheisches Wirtschaftswachstum: intensives Wachstum von solcher Art, dass das Pro-Kopf-Einkommen, nicht mehr nur episodenhaft, sondern dauerhaft und kräftig ansteigend zunimmt. 

Der atemberaubende Fortschritt, den die Menschheit im Zeitalter des prometheischen Wirtschaftswachstum durchlebt, beruht nach wie vor auf zwei, vielen Menschen heute verhassten Säulen: dem Kapitalismus und fossilen Brennstoffen. 

Wir sprechen hier von einem Kapitalismus, der durchtränkt ist von liberalen Werten, bald aber auch geprägt wird von der Erneuerung des Liberalismus durch eine sozialdemokratische Gesellschaftsphilosophie, die im modernen Staat das Potenzial erkennt, die Schwächen des Kapitalismus durch Sozial- und Konjunkturpolitik zu korrigieren.

Das zweite, buchstäblich prometheische Element des prometheischen Wirtschaftswachstums sind die fossilen Brennstoffe. Waren zuvor die Energieressourcen, die den Menschen zu Gebote standen, begrenzt – Land und seine Ressourcen sowie tierische und menschliche Arbeitskraft – und durch abnehmenden Ertrag gekennzeichnet, so änderte sich das Bild nun völlig. In den fossilen Brennstoffen, die der Mensch nun zu fördern und zu nutzen lernte, waren unendliche Mengen an Energie in hoher Dichte gespeichert.  Genug, um ein nicht endendes intensives Wirtschaftswachstum zur Grundlage des nächsten Kapitels der Menschheitsgeschichte zu machen.

Es entbehrt nicht der Ironie oder eher noch der Tragik, dass sich die Menschheit auf dem vorläufigen Höhepunkt ihres Wohlstands ausgerechnet gegen den Stoff wendet, ohne den sie weder den derzeitigen hohen Lebensstandards erhalten noch so vielen Menschen das Überleben ermöglichen kann wie heute.

Der uns selbstverständlich gewordene Wohlstand beruht auf dem Vorhandensein reichhaltiger Mengen an günstigen fossilen Brennstoffen. Das wird vergessen von den Kritikern unserer auf fossilen Brennstoffen beruhenden kapitalistischen Lebenswelt. Ja sie verkehren die Wahrheit sogar ins Gegenteil, indem sie behaupten, der Mensch füge seiner Umwelt (durch Förderung, Erzeugung und Nutzung fossiler Energieträger) derartigen Schaden zu, dass sie ihm nicht mehr als Basis seines Überlebens dienen kann. 

Eine abenteuerlich verwirrte Auffassung, wenn man sich nur bewusst macht, dass die Natur sich als ein grausamer Feind des Menschen erweist, wenn wir darin nachlassen, sie unseren Interessen zu unterwerfen. Menschliches Überleben bedeutet immer die Umformung der Natur im Dienste menschlicher Zwecke.

Wie das Zeitalter des prometheischen Wirtschaftswachstum zeigt, gelingt die unserer Gattung förderliche Umformung der Natur um ein Vielfaches besser, seit wir gelernt haben, uns der Energie fossiler Brennstoffe zu bedienen, um unsere Lebensziele zu erreichen.

Es erscheint logisch, dass der Mensch, der seit hundert tausenden von Jahren gelernt hat, die Natur immer besser an seine Bedürfnisse anzupassen, in seiner dank der neuen Energiequellen verbesserten Position, umso größere Fortschritte dabei machen sollte, die Umwelt als Hilfsmittel einzusetzen, das ihm zu immer mehr Sicherheit, Komfort und Wohlstand verhilft. Und genau diese Erwartung ist eingetreten — spielt sich jeden Tag vor unseren Augen ab. Es gibt schlechterdings keine tragfähigen Befunde, die belegen, dass die Folgen der Nutzung fossiler Brennstoffe den Menschen in alarmierender Weise bedrohten – der Klima-Alarmismus ist eine einzige Abfolge gescheiterter Versuche, die These der Selbstzerstörung des Menschen durch Zerstörung seiner Umwelt zu bekräftigen. Das Gegenteil ist der Fall, wir verstehen es immer besser, uns die Erde untertan und zum Instrument großartiger Errungenschaften zu machen wie uns die jüngsten atemberaubenden Siege im Kampf gegen die schlimmsten Geißeln der Menschheit lehren.

Doch niemand feiert diese beglückenden Durchbrüche. Der Weltuntergang ist in aller Munde. Statt, dass wir uns in unserem politischen Diskurs, in der Formulierung unserer moralischen und gesellschaftlichen Zielsetzungen von diesen Triumphen der Besserstellung und unserem einzigartigen Talent, die Natur zu nutzen, um Gutes zu bewirken, inspirieren zu lassen, verlieben wir uns in selbst herabsetzende Mythen vom sündhaften Missbrauch der Natur durch unsere Gattung.

Es ist erstaunlich, dass Propaganda dieses Zuschnitts dermaßen dominant geworden ist in unserer Kultur, dass ihre falschen „Binsenwahrheiten“ volkstümlich geworden sind und so das Denken der meisten Menschen und – mehr noch – ihre Empfindungen und Glaubensreflexe beherrschen. 

Gefühlen und Parolen stehen Tatsachen gegenüber. Und die Tatsachen verlieren. 


English summary 

Deepak Lal distinguishes three types of economic growth: extensive, intensive, and Promethean. Extensive growth ensures that output increases in line with population growth. Per capital income stagnates. When output increases exceed the populations growth intensive growth is achieved, and per capita income rises. Intensive growth used to be episodic rather than continuous. It used to be accompanied by the rise of empires. In encompassing formerly separated regions, an empire created broader markets and allowed for a deeper division of labour, which would engender efficiency gains, improved productivity and greater wealth.

Nevertheless, by and large mankind was condemned to a life of severe poverty by contemporary standards.

Two revolutionary innovations were required for man to escape from extreme poverty: capitalism and fossil fuels. We are talking about a kind of capitalism that is steeped in liberal values (showing respect for the individual and his freedom) and enhanced by adding social democratic principles to classical liberalism, notably based on the insight that the state could be instrumentalised to correct the weaknesses and faults of capitalism.

Before man  discovered and learned to take advantage of fossil fuels, the energy available to man was highly restricted (to hardly processed natural resources provided by land as well as animal and human power)  and subject to diminishing returns. This hindrance was overcome when man was able to release the limitless energy stored in fossil fuels.

It is this source of energy that is indispensable for our species to attain Promethean growth, and continual increases of output beyond population growth, resulting in a perpetual rise of per capita income.

It is ironic that — in the face of unprecedented progress including the almost entire elimination of poverty the world over — the culturally dominant religion of the West — the church of the regressive green left — makes it its devilish business to destroy the two pillars of our hugely successful civilisation: capitalism and fossil fuels.

It is a sure sign of a religious mania when its adepts lose their competitive instincts and their will to survive and succeed, as is happening in the West which concedes rational self-regard and sensible policies for economic growth to powerful emerging nations like India and China as well as Trump's America, a giant that — unlike decadent Europe — proves capable of sobering up eventually.

Friday 23 February 2018

A Message from Paris, Texas

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German summary below / deutsche Zusammenfassung unten.

Assuming to my chagrin that catastrophic global warming is taking place and human released CO2 is the culprit, both of which assumptions are demonstrably false, Bjorn Lomborg nevertheless correctly explains how heavy-handed government policies like those driving the Paris agreement amount to irresponsible posturing and the pursuit of gargantuan inefficiencies. Green promises of energy efficiency tend to veil that they are really effecting the opposite – as demonstrated by  Germany's Energiewende, which is basically a project dedicated to duplicating the country's system of energy generation, driving the level of output from 120% — including a 20% safety buffer — of the energy needed by the nation dutifully generated by the old system to 250% today. A tremendous waste perpetrated to sustain the illusion that the country runs on renewable energy.

But back to Paris — watch this assessment:




There is no debate on this issue in Germany. If you raise objections trying to have a discussion, you are likely to be cut short only to get spurned as a radical right-winger. Concerning claims that are phrased in green terminology, Germans have lost the ability to recognise that they are being told lies. 

It's like sitting in an air-raid shelter and daring to tell Hans next to you that something must be wrong with the Führer's war. 

The Paris agreement and the Energiewende represent cases of a syndrome known under the name "baptists and bootleggers", where fanatic do-gooders create marvellous opportunities for unconscionable profiteers. 


Deutsche Zusammenfassung

Wenn Grüngesonnene Effizienz versprechen, meinen sie meist genau das Gegenteil. Das Pariser Abkommen fällt in diese Kategorie. Darin ist vorgesehen, unvorstellbare Summen auszugeben, um nachweislich vernachlässigbare Ergebnisse zu erzielen – immer vorausgesetzt, dass der unterstellte klimatologische Verursachungsmechanismus und die projizierten Erwärmungstrends der Wirklichkeit entsprechen, was nicht der Fall ist. 

Wir haben es mit einer Variante des Zusammenspiels von „baptists and bootleggers“, von „religiösen Fanatikern und Schwarzbrennern“ zu tun - will sagen: naive Fanatiker, die glauben, die Welt zu retten, schaffen goldene Gelegenheiten für unredliche Profiteure.  

Auch die Energiewende verbindet diese beiden Komponenten: blinden Religionseifer und massive Abzocke, deren Vollzug zu gigantischer Verschwendung an Geldern und Ressourcen führt. Schließlich ist die Energiewende ein Projekt, das dazu dient, das System der Energieerzeugung in Deutschland zu verdoppeln und den früher üblichen Ausstoß von 120 % (inklusive 20% Sicherheitspuffer) der im Lande benötigten Energie auf 250 % zu erhöhen, nur um der grünen Glaubensgemeinschaft und anderen Leichtgläubigen die Illusion zu geben, die Bundesrepublik sei imstande, sich mit „erneuerbarer Energie“ zu versorgen. Denn soviel Windkrafträder und Solaranlagen man auch aufstellen mag, eine verlässliche Energiegewinnung setzt die Fortführung des Betriebs herkömmlicher Energieträger voraus.

Wednesday 21 February 2018

The Macaulay-Paradox — Concluding Dystopia from Progress

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Thomas Babington Macaulay, a 19th-century British historian and politician, once asked, 

“On what principle is it that when we see nothing but improvement behind us, we are to expect nothing but deterioration before us?”

Thomas Babbington Macaulay, ein britischer Historiker und Politiker des 19. Jahrhunderts hat einmal folgende Frage gestellt: 

„Welchem Prinzip haben wir es zu verdanken, dass, wenn uns der Blick zurück nichts als Verbesserungen darbietet, wir uns veranlasst sehen, für die Zukunft nichts als Verschlechterungen zu erwarten?“

It is the sadest paradox of our time that in the face of unprecedented progress that has almost eliminated poverty the world over and lifted the standard of living — including vastly improved environmental conditions — of ever greater numbers of human beings way beyond anything dreamt of before the start of this advancement in the early 18th century, the strongest contemporary political force in the West — the green regressive left — pays little if any attention to the remarkable state of progress the world has attained — in large measure thanks to the achievements of the now defunct progressive left —, and instead encourages policies that are apt — even designed — to destroy the pillars of human progress under the spell of a religious conviction according to which man has mismanaged its relationship with the environment to such an extent as to face imminent apocalypse.

Das traurigste Paradoxon unserer Zeit besteht darin, dass im Angesicht eines beispiellosen Fortschritts, der die Armut auf der Welt fast ganz überwunden hat und den Lebensstandard – einschließlich enorm verbesserter Umweltbedingungen – einer immer größeren Anzahl von Menschen weit über alles hinaus angehoben hat, was man sich vor dem Einsetzen dieser Errungenschaften im frühen 18. Jahrhundert nur erträumen konnte, heutzutage dennoch die stärkste politische Kraft des Westens – die grüne regressive Linke – dem bemerkenswerten Stand des Fortschritts – der in großem Maße auch ihrem Vorgänger der progressiven Linken zu verdanken ist – kaum Aufmerksamkeit schenkt, wenn überhaupt, und stattdessen politische Zielsetzungen verfolgt, die dazu geeignet sind, ja sogar bewusst darauf abzielen, die Säulen dieser zivilisatorischen Errungenschaften zu zerstören – und zwar, weil sie unter dem Bann einer religiösen Überzeugung steht, wonach der Mensch sich einen derart zerstörerischen Umgang mit der Umwelt hat zuschulden kommen lassen, dass der Weltuntergang inzwischen unmittelbar bevorsteht.

Siehe auch (zweisprachig):

Why Humans Are Good Stewards of Nature — Human Ingenuity: The Ultimate Resource

Blunting Human Reason: Exercise of Emotional Control Over the Political Consumer

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German summary below /Deutsche Zusammenfassung unten

In important areas of social and economic policy, increasingly ideological preconceptions are implanted as emotionally charged taboos in the minds of ordinary citizens, replacing sober analysis and judgement concerning issues that absolutely demand sound research and empirical evidence instead of being decided on the basis of how the political consumer is made to feel by sentimental manipulation.

He who demands old-fashioned prudence is dismissed as being led by nefarious motives or as a ridiculous believer in a conspiracy engulfing an entire nation or by other strongly repulsing responses. In other words, there is a whole range of inculcated forms of emotional resistance ready to be triggered within the manipulated supporting their unwillingness to consider factual treatment and critical study of politically tabooed issues.

It is frightening to witness just how many issues amenable to sound judgement are no longer approached with care and good sense. A judicious and open-minded attitude is replaced by a caustic disposition to espouse dogma and to attack with ferocity any deviation from the line ordained by political correctness.

This goes a long way in explaining how it is possible for climate change hysteria to prevail in the face of ample evidence that its scientific and empirical base is insufferably wanting and a far cry from being fit to undergird any respectable policy recommendations.

For more on the topic: Untenable Temperature Records Underlying Climate Alarm
and Abuse of Governmental Duties in Germany — The New Normal

Deutsche Zusammenfassung

Immer besser gelingt es der Politik in Deutschland, den politischen Konsumenten in ihrem Sinne abzurichten. Die Abrichtung besteht darin, dass der kritische Verstand der Menschen überschrieben wird mit angelernten Tabus. Der Bürger wird dazu verleitet, Themen mit Gefühlen zu verbinden und bei deren Erwähnung entsprechend emotionalisiert zu reagieren, statt Fragen zu stellen, nachzudenken, zu zweifeln und zu prüfen. Was diese Entwicklung besonders gefährlich macht, ist, dass die Abrichtung des politischen Konsumenten sich nun schon auf so breiter Front durchsetzt, dass Themen, die im besonderen Maße danach verlangen, sorgfältiger Analyse unterzogen zu werden (etwa die völlige Umgestaltung der deutschen Energie- und Autoindustrie), nun stattdessen auf Basis emotionaler Konditionierung bewertet werden. So entscheidet in Deutschland eine „Ethik-Kommission“, denen keine sachkundigen Fachleute angehören, über den Atomausstieg. Es herrscht das Gefühl und damit der Dünkel. Die Entscheidungsprozesse werden entmenschlicht, indem der für den intakten Menschen und die intakte menschliche Gemeinschaft entscheidende Faktor kritischer Überprüfung durch die Vorherrschaft übermächtiger Tabus verdrängt wird.

Die politische Manipulationsstrategie, die darauf abzielt, die nüchterne Rationalität des Bürgers durch emotionales Engagement zu ersetzen, zieht weite Kreise. Sie erfasst zum Beispiel Wissenschaftler, die von der zur Diskussion stehenden Materie – sagen wir speziellen Fragen der Klimatologie – nicht mehr verstehen als gewöhnliche Bürger. Da diese Wissenschaftler aber auch politische Konsumenten sind, die der von der politischen Klasse gewünschten Abrichtung unterliegen, sich jedoch keiner ernsthaften wissenschaftlichen Befassung mit der pseudowissenschaftlichen (aber politisch korrekten) „Theorie X“ befleißigen, entsteht der falsche Eindruck, dass eine große Zahl von „Experten“, „Theorie X“ in ihrer Eigenschaft als kompetente Wissenschaftler für richtig halten. Dabei teilen sie lediglich den von der Politik und ihren medialen Helfershelfern inszenierten volkstümlichen Dünkel.

Befasst man sich mit den wirklichen Spezialisten der Klimatologie stellt man schnell fest, dass die überwiegende Mehrheit von ihnen, den kruden Glaubenssätzen des Klima-Alarmismus – und damit der deutschen Staatslinie – ablehnend gegenüber stehen.

Die gelungene Beseitigung des kritischen Scharfsinns beim politisch abgerichteten Bürger in Deutschland und die Transplantation von Gefühlsauslösern an dessen Stelle ist wohl ein wichtiger Grund, warum die politisch geschürte Klima-Hysterie sich weiterhin großen Zuspruchs erfreut. Dies trotz eines reichhaltigen Angebots an Befunden, die deutlich zeigen, dass die wissenschaftliche und empirische Basis der alarmistischen Hypothesen vernichtende Qualitätsmängel aufweist. Deswegen eignet sie sich auf keinen Fall dazu, richtungsweisenden politischen Entschlüssen zugrunde gelegt zu werden.

Siehe Links oben, aber auch – alle in Deutsch und Englisch: All Lies Aside, Überlegungen zur Abrichtung des politischen Konsumenten ... und Germany's Vicious Green Cycle ...

Untenable Temperature Records Underlying Climate Alarm


German version below /Deutsche Variante unten

Here is a must-read article in English (and its German translation) which demonstrates that temperature records paraded to tout the case of catastrophic climate change are in fact devastatingly wanting.

From the introduction to the article,

"Over and over, we are confronted with claims that last month or last year was “the warmest on record.” says Paul Driessen."

Each claim is accompanied by dire warnings that the alleged new records portend “unprecedented” chaos for wildlife, humans and planet.

Virtually never do these scary press releases mention that the supposed change is mere hundredths of a degree higher than previous measurements. Never do they admit that the margin of error in these measurements is far greater than the supposed increase.  Never do they suggest that a little more warmth would be infinitely better than a colder world, with less arable land and shorter growing seasons. And most certainly, never do they admit to the massive deficiencies in the system that supposedly tracks Earth’s temperature … and always blames any increases on humans and fossil fuels.

This article by Dr. Tim Ball and Tom Harris points out all these highly relevant but often (deliberately) ignored realities.
The full article.

Die deutsche Übersetzung stammt von Chris Frey (EIKE), mit dessen Übersetzungen ich nicht immer glücklich bin, aber mir fehlt die Zeit, diesen wichtigen Artikel ins Deutsche zu übersetzen.

Ständig hören wir neue Meldungen darüber, dass im „letzten Monat“ oder im „letzten Jahr“ wieder Höchsttemperaturrekorde zu verzeichnen gewesen seien,  die schwerste Folgen für die Natur, die Menschen und unseren Planet verheißen.

Fast niemals wird in diesen alarmistischen Pressemeldungen erwähnt, dass die angebliche Änderung lediglich um ein paar hundertstel Grad von den Messungen zuvor abweicht. Niemals wird [eingestanden], dass die Fehlerbandbreite bei diesen Messungen viel größer ist als die angebliche Zunahme. Niemals [ist das Argument zu hören], dass ein wenig mehr Wärme viel besser wäre als eine kältere Welt mit weniger urbarem Land und kürzeren Wachstumsphasen. Und mit Sicherheit werden niemals die gewaltigen Unzulänglichkeiten des Systems [von Messstationen und Messverfahren] [eingestanden], welches die Temperaturen der Erde [aufzeichnet] … sondern immer werden die Menschen und fossile Treibstoffe für irgendwelche Änderungen verantwortlich gemacht.

Der folgende Beitrag von Dr. Tim Ball und Tom Harris spricht all diese hoch relevanten, aber oft absichtlich ignorierten Realitäten an.


Tuesday 20 February 2018

Creedence Clearwater Rivival, Lookin' Out My Backdoor — (42) Cool in Bygone Days

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Lyrics, see below.





Just got home from Illinois
Lock the front door, oh, boy!
Got to sit down
Take a rest on the porch
Imagination sets in
Pretty soon I'm singin'

Doo, doo, doo
Lookin' out my back door

There's a giant doin' cartwheels
A statue wearin' high heels
Look at all the happy creatures
Dancin' on the lawn
Dinosaur Victrola
List'nin' to Buck Owens

Doo, doo, doo
Lookin' out my back door

Tambourines and elephants
Are playin' in the band
Won't you take a ride
On the flyin' spoon?
Dood, 'n', doo, doo
Wond'rous apparition
Provided by magician

Doo, doo, doo
Lookin' out my back door

Tambourines and elephants
Are playin' in the band
Won't you take a ride
On the flyin' spoon?
Dood, 'n', doo, doo
Bother me tomorrow
Today I'll buy no sorrows

Doo, doo, doo
Lookin' out my back door

Forward troubles Illinois
Lock the front door, oh, boy!
Look at all the happy creatures
Dancin' on the lawn
Bother me tomorrow
Today I'll buy no sorrow

Doo, doo, doo
Lookin' out my back door

Monday 19 February 2018

Abuse of Governmental Duties in Germany — The New Normal

 
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See English summary below/Siehe englische Zusammenfassung unten

Die Bundesregierung lässt sich eklatanten Amtsmissbrauch zu schulden kommen, wie man an folgenden zwei Gesichtspunkten schon erkennt: Sie kommt ihrer Pflicht nicht nach, den freien Wissenschaftsbetrieb zu gewährleisten. Stattdessen beteiligt sie sich an „Gesinnungswissenschaft“, d. h. sie bevorzugt in parteiischer Manier Wissenschaftler, die die von ihr erwünschten „wissenschaftlichen Befunde“ hervorbringen. Wegen ihrer Gesinnungsbindung kann sie abweichende Ergebnisse nicht gleichbehandeln. Damit leistet sie einer ausgeprägten Tendenz Vorschub, wissenschaftliche Zielsetzungen und Resultate anhand ideologischer Gesichtspunkte zu bewerten.

Demgegenüber ist jede Regierung dazu verpflichtet, den offenen und freien Wissenschaftswettbewerb zu gewährleisten. Die Trump-Administration hat dies verstanden und wird nötigenfalls den wissenschaftlichen Wettbewerb mithilfe von „roten und blauen Teams“ befördern, sodass Kontroversen nicht mehr politisch unterdrückt werden können, sondern den Schutz der Regierung genießen.

Das stößt auf große Empörung in Deutschland, wo man eine regierungsgesteuerte Wissenschaft bevorzugt.

Nun, dies führt unweigerlich dazu, dass die deutsche Regierung eine andere grundlegende Verpflichtung mit Füßen tritt.

Die Energiewende beruht auf einer wissenschaftlichen These, die so rudimentär ist, dass es verantwortungslos ist, sie zum Anlass eines erzwungenen Gesellschaftswandels zu nehmen. Selbst, wenn ein derartiges Vorauseilen in Anfängen zustande kommt, ist es die Pflicht der Regierung die Qualität dieser Theorie im Vergleich mit konkurrierende Theorien und die Qualität der empirischen Befunde sorgfältig prüfen zu lassen, bevor auch nur daran gedacht werden kann, besagte Hypothese zur Basis des Gesellschaftswandels zu machen. 

Eine gewissenhafte Vorprüfung dieser Art war der deutschen Regierung aber nicht möglich, weil sie ideologische Kriterien und nicht wissenschaftliche zur Bewertung der Theorie von der katastrophalen menschengemachten Erderwärmung herangezogen hat. Hätte man wissenschaftliche Kriterien zugrunde gelegt, wäre schnell klar geworden, dass die abenteuerliche Weltunterganghistorie mit einem einzigen Wirkfaktor – Menschen erzeugtem CO2, einem Bruchteil des gesamten weltweiten CO2-Ausstoßes und bloß ein Faktor neben zahlreichen anderen, nachweislich wirkungsstärkeren Bestimmungsgrößen – völlig untauglich ist, um wissenschaftlich tragfähige Aussagen zu beglaubigen, ganz zu schweigen von der Eignung als Leitidee eines gesellschaftlichen Umschwungs.

Wir haben es allein in diesen zwei Punkten mit einer beängstigenden Pflichtvergessenheit der deutschen Regierung zu tun, die auf ideologischer Einseitigkeit beruht und nur dank eines gefährlichen Maßes an Gleichschaltung und unkritischem Mitläufertum seitens der Bevölkerung über geraume Zeit und bis heute noch weitgehend unwidersprochen geblieben ist.  Um es nochmal sehr deutlich zu sagen: Dieser gewaltige fortwährende Regierungsskandal wird bestenfalls übertroffen durch die Gleichgültigkeit einer im Weltmaßstab fast einzigartig gebildeten Bevölkerung gegenüber der täglichen Verletzung der Dienstpflichten des Staats, der Missachtung der Anforderungen einer pluralistischen Gesellschaft und des politischen Systems der Demokratie.

Der politische Wettbewerb, die Demokratie in Deutschland sind in einem desolaten Zustand. Auch, weil die Bevölkerung wie ehedem mehr Interesse am fanatischen Schulterschluss bei der Verfolgung mystischer Projekte als an einer funktionierenden Demokratie zeigt. Der Deutschen liebste Mär, die von der apokalyptischen Erderwärmung, ist der Ausdruck einer schwerwiegenden politischen Krise, und hat nichts mit einer wahrhaftigen Klimakrise zu tun. Während die Demokratie in Deutschland einen Niedergang erlebt – ausgehebelt durch die undemokratische EU und dem seit Langem schon alltäglichem Schulterschluss der parlamentarischen Kräfte –, fühlen sich die Deutschen wieder angezogen von der Heldentumsromantik gigantomanischer Feldzüge, an denen die Welt genesen soll. Der gleichgeschaltete politische Mainstream in Deutschland hat die Stirn, in bestem Orwellschen „Neusprech“ jene Kräfte als gefährlich rechtsradikal zu beschimpfen, die sich für eine wiederbelebte Opposition und echte Demokratie einsetzen.

Nachdem die Generation fast ausgestorben ist, die die unmittelbare Vorgeschichte, den Aufstieg, den Zenit und den Fall des Nationalsozialismus miterlebt hat, zeigen sich die Deutschen noch immer magisch angezogen von Projekten des Größenwahns – denn noch immer lieben sie das schwelgerische Aufgehen des Einzelnen im Volkskörper („alle eins im Glauben an die Rettung der geschändeten Natur“) und den Untertanenrausch leidenschaftlichen Gehorsams und opferbereiter Inbrunst für kühne Visionen, zu denen die Obrigkeit – vermeintliche Experten und die Regierung mit ihren Behörden und ihren Medien – sie aufhetzt und einspannt.

⃟ 

English summary:

It is the new normal for the German government to violate a number of its most fundamental duties — I am old enough to remember the times when they would not have gotten away with it.

The government is not protecting the freedom and other conditions required for the pursuit of science. Instead of ensuring that the requirements of science remain intact, it requires scientists to provide results that correspond with the government's ideological preferences. By contrast, the US-administration understands that it is the duty of government to guarantee the orderly scientific process. It is prepared to institute "red and blue teams" to ensure that scientific exchange and controversy is not suppressed. Germans are outraged at that, insisting on government-directed "science".

Another governmental breach of duty results from partisan manipulation of the scientific process. If government judges projects from the point of view of ideological preferences rather than according to scientific criteria, it loses the ability to properly vet policy proposals, including large-scale undertakings like the Energiewende that amount to a comprehensive transformation of society and the economy.

Had the German government heeded its constitutional obligation to exercise diligence, it soon would have become clear that the hypothesis underlying the Energiewende — the theory of catastrophic global warming supposedly induced by the small contribution of humans to overall CO2-emissions — was, and is to this day, so rudimentary, insubstantial, and uncertain (and demonstrably flawed) that it cannot possibly form the basis of government policy, let alone a scheme designed to fundamentally alter society.

But Germans have rediscovered their taste for gigantic campaigns intended to put the entire world in order. The population is caught in the old thrill to serve the authorities — so-called experts, the government and its organs  and media — with passionate obedience and sacrificing fervour and a reawakened lust to merge with the collective. The uniformity in this regard among the German people is as eery as it is daunting.

Saturday 17 February 2018

German Fragments

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German summary below/ Deutsche Zusammefassung unten

Germany's state-run media outlets (TV and radio stations, notably ARD and ZDF) are supported by compulsory fees.

Imagine Siemens sends you a bill of € 50 four times a year, handed to you by a police officer ready to incarcerate you if you refuse to honour the demanded payment. What goods or services had Siemens delivered to you? None. It is just the tribute demanded of you by a highwayman.

Well, that is what happens to me and millions of Germans when the state-run media force you to pay them, even though you do not own a TV set and refuse to watch any of their broadcasts. Never mind. You must pay.

As for the icing on the cake.

What do Germans call the robber-knights-cum-television-channels?  

Free TV! 

The English term is used as is often the case in Germany when there is something dodgy involved.

Friii Tiiiviii.

Free? As opposed to what?

Commercial channels, which engage in honest contracts with their clients, delivering when paid, and leaving people alone when their services are not in demand.

ARD and ZDF are unmitigated propaganda machines of the government and the political class, telling unending lies. But you are left with no choice: you must finance them.

The other day, I was in a pub, inadvertently watching fragment's from a sport's programme: I saw part of an interview with the newly elected president of Eintracht Frankfurt (a top division football club), and felt utterly dumbfounded hearing him brag that no one could become a member of his football club if they voted for or supported  AfD – a perfectly legal German party that represented 15% of the country's electorate in the last election. He had an Albanian election result (99%) running on this policy, and the audience in the TV studio too went berserk in support of the man's scheme of political exclusion – a policy incompatible with the German constitution, German law and the natural needs of the political system of democracy.

This sort of thing is politically correct in contemporary Germany, wholly supported by the government, its authorities and dependent institutions such as ARD and ZDF. 

The majority of the population welcome this type of undemocratic conduct.

Deutsche Zusammenfassung:

Die Sender, die die Staatsmacht hinter sich wissen bei der Eintreibung von Zwangsgebühren, die sie unabhängig von der Nutzung ihrer Dienste erheben, werden von den Deutschen als "Free TV" bezeichnet. 

In diesem quasi-staatlichen Free TV wird der Präsident des Fußballclubs Eintracht Frankfurt wie ein Held präsentiert, weil er durchgesetzt hat, dass Mitglieder der AfD, einer völlig legalen deutschen politischen Partei, die bei den letzten Wahlen 15 % der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte, nicht Mitglieder des Vereins werden dürfen, zu dessen Präsident er – diese Ausgrenzungspolitik entschieden vertretend – kürzlich mit über 90 % der Stimmen gewählt worden ist.

Diese Maßnahme ist mit der deutschen Verfassung, deutschem Recht und den unverzichtbaren Anforderungen des politischen Systems der Demokratie unvereinbar.

Doch diese Haltung ist im heutige Deutschland politisch korrekt und wird von der Regierung, ihren Behörden und anderen abhängigen Institutionen wie der ARD und dem ZDF unterstützt.

Die Mehrheit der Bevölkerung begrüßt diesen undemokratischen Vorgang.