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Im nachstehenden Text wechsle ich
Absatz für Absatz zwischen Deutsch und Englisch. In the below text I'm
alternating between German and English paragraphs.
Following up on this introductory post — The (Little Understood) Economics That Changed Politics in the Past 40 Years —, I shall summarise the classical economic theory underlying neoliberalism — to be spelled out more fully in future posts.
Nach dem einführenden Beitrag The (Little Understood) Economics That Changed Politics in the Past 40 Years, möchte ich nunmehr die klassische ökonomische Theorie, die dem Neoliberalismus zugrunde liegt, vorab zusammenfassen, um sie dann in späteren Posts ausführlicher zu behandeln.
In the sequel post — (2) Neoliberal Economics and Its Rival —, I shall outline the distinctive views of a theory rooted in Keynes's work that make it a fundamentally opposed rival to the classic economic theory.
Im nächsten Beitrag – (2) Neoliberal Economics and Its Rival – werde ich jene Besonderheiten der aus dem Werk von Keynes hervorgehenden Theorie umreißen, welche sie in fundamentalen Gegensatz zur klassischen ökonomischen Theorie setzt.
The crux of the classic economic theory is that it discards the perspective of earlier writers — such as Adams Smith and Karl Marx in whose political economy the economy appears embedded in a political dimension.
Das wichtigste Merkmal der klassischen ökonomischen Theorie besteht darin, dass sie sich der Sichtweise früherer Ökonomen entledigt, namentlich der Perspektive der politischen Ökonomie in den Werken von Adam Smith und Karl Marx, worin die Wirtschaft als in eine politische Dimension eingebettet erscheint.
Instead the classics depict the economy as an impersonal mechanism capable of perfect performance unless interfered with injudiciously. Crises of overproduction and involuntary unemployment, let alone enduring mass unemployment, are inconceivable within this framework. Markets clear individually, and as a consequence of their mutual interaction, they ensure an economy that is overall in balance — in equilibrium, to use the classics's preferred term. The economy is forever in full employment. Resources are used fully and efficiently. It's a perfect world without social conflict and imbalances such as oppressed interests or pathological inequality calling for redress.
Stattdessen behandeln die Klassiker die Wirtschaft als einen unpersönlichen Mechanismus, der imstande ist, in vollkommener Weise zu funktionieren, solange man von unklugen Eingriffen absieht. Krisen, die sich in Überproduktion und unfreiwilliger Arbeitslosigkeit ausdrücken, geschweige denn dauerhafte Massenarbeitslosigkeit, sind im Rahmen dieses Ansatzes schlechterdings unvorstellbar. Die einzelnen Märkte stellen immer ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage her. Durch ihr Zusammenwirken gewährleisten sie, dass sich die Wirtschaft insgesamt im Gleichgewicht befindet, um das bevorzugte Schlüsselwort der Klassiker zu verwenden. In der Wirtschaft herrscht stets Vollbeschäftigung. Die Ressourcen werden vollumfänglich und effizient eingesetzt. Wir haben es mit einer vollkommenen Welt zu tun, in der soziale Konflikte und Verwerfungen, die aus unterdrückten Interessen oder aus schädlicher, nach Abhilfe verlangender Ungleichheit resultieren, einfach nicht vorkommen.
The simplified Classical system has the following features:
- The labour market is continuously cleared as a result of real wage flexibility.
- Labour demand is determined by the state of technology, which is embodied in the production function and labour supply is determined by the preference by workers for income and leisure. The real wage is the price of leisure.
- The real variables in the Classical economy – real wage, employment, real GDP and the interest rate – are thus simultaneously determined by the labour market clearance.
- The nominal side of the economy – the price level and money wage level – are determined by the stock of money that the central bank is assumed to control. The more money there is in the economy relatively to the given real output, the higher is the price level.
- There can be no involuntary unemployment in this system because real wage flexibility ensures that a continuous state of full employment is maintained. Any persistent unemployment must be due to real wage rigidities that prevent it from adjusting to the respective labour demand and labour supply conditions.
- The only effective role for government policy is to ensure the money supply growth is not excessive and to ensure that the labour market is flexible so that the real wage can balance demand and supply.
The source.
[Sofern die unten verwendeten Fachausdrücke nicht schon aus dem
Kontext verständlich sind, werden sie in den folgenden Posts erläutert.]
In vereinfachter Darstellung zeichnet sich das klassische System durch folgende Merkmale aus:
- Wegen der Anpassungsfähigkeit des Reallohns befinden sich Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt fortwährend im Gleichgewicht.
- Die Nachfrage nach Arbeit wird durch den technologischen Entwicklungsstand bestimmt, der mithilfe der Produktionsfunktion abgebildet wird. Das Angebot an Arbeit richtet sich nach den Neigungen der Arbeiter, je nachdem, ob sie größeren Wert auf Einkommen oder auf Freizeit legen.
- Die realen Größen in der klassischen Ökonomie – Reallohn, Beschäftigungsniveau, reales BIP und das Zinsniveau – werden somit gleichzeitig bestimmt, indem Angebot und Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt ins Gleichgewicht gelangen.
- Die Nominalgrößen der Wirtschaft – das Preisniveau und die Nominallöhne – werden bestimmt durch die Geldmenge, von der angenommen wird, dass sie von der Zentralbank kontrolliert wird. Je mehr Geld sich in der Wirtschaft relativ zum realen Output (zu deutsch: Ausbringung oder Produktionsleistung) befindet, desto höher ist das Preisniveau.
- Es kann keine unfreiwillige Beschäftigungslosigkeit in diesem Wirtschaftssystem geben, denn die perfekte Flexibilität der Reallöhne stellt sicher, dass fortwährend Vollbeschäftigung herrscht. Sollte sich dennoch eine andauernde Arbeitslosigkeit bemerkbar machen, so kann dies nur darin begründet sein, dass die Reallöhne in ihrer Anpassungsfähigkeit eingeschränkt sind, sodass sie nicht mehr in der Lage sind, sich den Bedingungen der Nachfrage nach und des Angebots an Arbeit anzugleichen.
- Die einzige Aufgabe des Staats ist es sicherzustellen, dass das Geldmengenwachstum keine exzessiven Ausmaße annimmt [Monetarismus] und dass der Arbeitsmarkt ausreichend flexibel ist, um den Reallohn in Einklang mit Angebot und Nachfrage zu bringen.
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