Thursday, 4 May 2017

Two Paradigms — Adaptive Fiscal Space versus Compulsive Austerity

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By adopting the macroeconomic paradigm characterised below (Table 8.1), the Left has become part and parcel of the dominant neoliberal phalanx. Strikingly, the Left has lost its capacity and its willingness to represent the interests of labour vis-à-vis capital. 

Personally, I do not at all subscribe to the view according to which we are faced with unsurmountable class antagonisms. But I do feel that a realistic politics dedicated to social balance must be based on recognising sensitive differences of interest among social groups, including capital and labour. It is possible to reconcile the competing needs and ambitions of different social groups, but only if such differences are recognised to begin with.





An understanding of the opposite paradigm listed below (Table 8.2) could help break out of the Gleichschaltung (the levelling) of all major political forces, including the traditional representatives of labour, under the neoliberal paradigm.





Bill Mitchell has an interesting article — from which the above tables have been taken — in which he criticises the British Labour leader Corbyn for not understanding the conditions of fiscal space, by which term I mean the ability of government to use its spending power to improve the performance of the economy and the quality of life of everyone. As long as the resources of the economy are far from being fully employed, fiscal space tends to be a great deal larger than would appear under the prevalent neoliberal paradigm. Neoliberal thinking fails to understand that government spending is not subject to the same restrictions as spending by private households and firms. Adopting the erroneous paradigm condems entire societies to needless austerity.


Deutsche Übersetzung:


Indem die Linke sich das unten (Tabelle 8) dargestellte makroökonomische Paradigma zueigen gemacht hat, ist sie integraler Bestandteil der vorherrschenden neoliberalen Phalanx geworden.

Erstaunlicherweise hat die Linke im Zuge dessen ihre Fähigkeit und ihren Willen verloren, die Interessen der arbeitenden Bevölkerung gegenüber dem Kapital zu vertreten.

Ich hänge durchaus nicht der Auffassung an, dass wir vor unüberwindlichen Klassenantagonismen stehen. Aber ich bin sehr wohl der Meinung, dass eine realistische Politik des sozialen Ausgleichs auf der Einsicht fußen muss, dass es sensible Interessensdivergenzen zwischen sozialen Gruppen gibt, auch zwischen Kapital und Arbeit. Es ist möglich, die rivalisierenden Interessen und Ambitionen der verschiedenen sozialen Gruppen unter einen Hut zu bringen oder zu schlichten, doch nur, wenn derlei Unterschiede überhaupt erst wahrgenommen werden. 

Wenn es gelingt, das entgegengesetzte Paradigma  (aufgelistet in Tabelle 8.2. unten) zu verstehen, mag es gelingen der Gleichschaltung (der gemeinsamen Unterwerfung) aller wichtigen politischen Kräfte, einschließlich der traditionellen Interessenvertreter der Arbeiter, unter dem neoliberalen Paradigma zu entfliehen.

Bill Mitchell hat einen interessanten Artikel veröffentlicht — dem ich die obigen Tabellen entnehme —, worin er den Führer der britischen Labour Partei, Corbyn, dafür kritisiert, dass dieser die Bedingungen nicht versteht, unter denen fiskalischer Spielraum (fiscal space) besteht, womit ich die Fähigkeit der Regierung meine, Staatsausgaben zu tätigen, die das Leistungsvermögen der Wirtschaft und die Lebensqualität aller Gesellschaftsmitglieder verbessern. Solange die einer Wirtschaft zu Gebote stehenden Ressourcen bei weitem noch nicht durch produktiven Einsatz ausgeschöpft sind, ist der fiskalische Spielraum sehr viel größer als dies aus der Perspektive des vorherrschenden neoliberalen Paradigmas erscheint.

Die neoliberale Denkweise vermag nicht zu erkennen, dass Staatsausgaben nicht den gleichen Einschränkungen unterliegen wie die Ausgaben privater Haushalte und Unternehmen. Das Festhalten an diesem irrigen Paradigma verdammt ganze Gesellschaften zu unnötiger (sozial rückschrittlicher) Sparsamkeit (austerity).

Siehe auch/see also On the Ambivalence of Government Spending.

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