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Erstens, im System des Fiat-Geldes [in dem Geld ist, was der Staat dazu erklärt], besitzt die vom Staat bestimmte Währung für sich genommen keinen Wert. Die Währung kann nicht vom Staat [in etwas, das für sich Wert besitzt ...] zum Beispiel in Gold konvertiert werden, wie dies unter dem Goldstandard möglich war. Dass sich das Fiat-Geld dennoch behaupten kann, wird dadurch sichergestellt, dass es die einzige Währung darstellt, welche anerkannt ist als Zahlungsmittel für die Begleichung von Steuerschulden und anderen Forderungen des Staats.
Zweitens, die Analogie, welche nach neoliberaler Vorstellung zwischen dem Budget eines privaten Haushalts und dem Staats-Budget bestehe, ist unzutreffend. Haushalte, welche Währungskonsumenten sind [bloße Nutzer einer ihnen vorgegebenen Währung, im Gegensatz zum Erzeuger der Währung und des in ihr denominierten Geldes], sind darauf angewiesen, ihre Ausgaben zuvor zu finanzieren [durch den Erwerb eines Einkommens, Erhalt einer Schenkung, aus angespartem Vermögen oder durch Schuldenaufnahme]. Ganz anders der Staat, der als Emittent der Währung zuerst Ausgaben tätigen muss ( wobei privaten Bank-Konten bestimmte Beträge gutgeschrieben werden), bevor ihm [Einnahmen in Gestalt der von ihm erhobenen] Steuern zufließen können (, indem privaten Bank-Konten entsprechende Beträge belastet werden).
Staatsausgaben sind die Quelle der Finanzmittel, welche der Privatsektor benötigt, um seine Steuerschulden zu begleichen und zu einem Netto-Sparer zu werden [ — d.h. als Sektor insgesamt mehr finanzielle Forderungen als finanzielle Verbindlichkeiten aufweist]. Überdies gilt: Weil der Staat die Bereitstellung der Fiat-Währung kontrolliert, unterliegt er nicht der Bedingung, Einkommen/Einnahmen erwirtschaften zu müssen, bevor er Ausgaben tätigen kann.
Drittens, Arbeitslosigkeit tritt auf, wenn die Netto-Ausgaben des Staats zu niedrig sind. Es ist eine unumstößliche Wahrheit der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, dass die Gesamtproduktion nur abgesetzt worden sein kann, wenn die volkswirtschaftlichen Ausgaben gleich dem volkswirtschaftlichen Gesamteinkommen sind — (wenn also das Einkommen, das durch Produktion erzielt werden konnte, in den betrachteten Zeiträumen völlig ausgegeben worden ist.) Unter unfreiwilliger Arbeitslosigkeit ist ungenutzte Arbeitskraft zu verstehen, die keinen Abnehmer zum gerade herrschenden Geldlohn findet. Wenn wir unterstellen, dass keine Staatsausgaben getätigt werden, entsteht Arbeitslosigkeit dadurch, dass der Privatsektor als Ganzes weniger Geld [einen geringeren in der Rechnungseinheit denominierten Betrag] auszugeben wünscht als er einnimmt. [Weder] Kürzungen des Nominallohns [noch des Reallohns] sind imstande, Markträumung im Arbeitsmarkt zu bewirken, es sei denn sie führten irgendwie dazu, dass der Wunsch des Privatsektors, Netto-Ersparnisse anzusammeln aufgegeben wird und die Ausgaben entsprechend erhöht werden. Ergo, Arbeitslosigkeit tritt auf, wenn die Netto-Ausgaben des Staats zu gering sind, um dafür zu sorgen, dass der Privatsektor imstande ist, seine Steuern zu bezahlen und Netto-Ersparnisse zu erwirtschaften.
Viertens, es entspricht einem grundlegenden definitorischen Sachverhalt der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, dass ein Defizit (Überschuss) des Staatshaushalts gleich einem Überschuss (Defizit) des nicht-staatlichen Sektors ist. Dies zu übersehen, ist der Kardinalfehler der neoliberalen Betrachtungsweise. Unterm Strich ist es unmöglich, dass der nicht-staatliche Sektor Netto-Ersparnisse an Finanzaktiven ansammelt, ohne dass der Staat ein Haushalts-Defizit kumuliert. Mit seinen Netto-Ausgaben (staatliches Haushalts-Defizit) ist der Staat die einzige Institution, die den nicht-staatlichen Sektor mit Netto-Finanzaktiven (Netto-Ersparnissen) versorgen kann, und damit gleichzeitig das Bedürfnis nach Netto-Ersparnisse befriedigen und Beschäftigungslosigkeit verhindern kann. Kommt hinzu, dass, entgegen anderslautender neoliberaler Rhetorik, die systematische Verfolgung von staatlichen Haushaltsüberschüssen, unweigerlich ihren Ausdruck im systematischen Niedergang der Ersparnisse des privaten Sektors finden muss.
Fünftens, das rückläufige Niveau [vielleicht besser: das Absaugen] privater Netto-Ersparnisse, das den staatlichen Haushalts-Überschuss ermöglicht, sorgt dafür, dass sich der Verschuldungsgrad des Privatsektors erhöht. Die zunehmende Verschlechterung des Verhältnisses der Schuldenlast zum Einkommen, das zur Bedienung der Schulden zur Verfügung steht, führt dazu, dass das System auf seine fortlaufende nachfrage-abschnürende Überbeanspruchung durch den Fiskus schließlich in Form einer Abkühlung wirtschaftlicher Aktivitäten reagiert.
Sechstens, indes der Staat keiner Finanzierungs- [oder Budget-]Beschränkung unterliegt [also nicht wie ein privater Haushalt oder eine Firma zuerst Einnahmen verzeichnen muss, bevor er Ausgaben tätigen kann], begibt er dennoch Schuldtitel, um damit die Liquiditätslage des privaten Sektors zu beeinflussen.
Staatsausgaben und der Erwerb von Staatsanleihen durch die Zentralbank erhöhen die Liquidität des Privatsektors[, dem dadurch Mittel zufließen], während Steuern und der Verkauf von Staatsanleihen die private Liquidität herabsetzen[, da diese Vorgänge Mittel aus dem privaten Sektor "absaugen"].
Derartige Transaktionen wirken sich täglich auf die Liquidität des Systems aus. Jederzeit kann es zu einem systemweiten Liquiditäts-Überschuss (Mangel) kommen, wenn der Mittelabfluss aus dem staatlichen Sektor höher (niedriger) ist als der Mittelzufluss in den staatlichen Sektor.
Die Liquiditäts-Lage im System hat wichtige Konsequenzen für die Zentralbank, da diese die kurzfristigen Zinssätze bestimmen muss, um ihre geldpolitische Linie durchzusetzen. Haushaltsdefizite rufen systemweite Überschüsse (Überschussreserven der Geschäftsbanken auf ihren Konten bei der Zentralbank) hervor. Die Geschäftsbanken wetteifern miteinander um die besten Wiederanlagemöglichkeiten für die von ihnen gehaltenen Überschussreserven. Dieser Wettbewerb drückt den Leitzins der Zentralbank nach unten [, da die Banken beim Ausleihen ihrer Reserven solange einen Anreiz haben, einander mit immer geringeren Sätzen zu überbieten, wie der Leih-Satz noch nicht auf das Nullniveau oder niedriger abgesunken ist].
Will die Zentralbank den gegenwärtigen Leitzins behaupten, so muss sie die überschüssige Liquidität [, die sich in den erhöhten Überschussreserven der Geschäftsbanken wiederspiegelt, auf deren Konten ja die Mittel liegen, welche durch den staatlichen Sektor in die Privatwirtschaft eingeschossen worden sind], absaugen, indem sie Staatsanleihen verkauft [, und damit die Geschäftsbanken zu einem Aktivtausch veranlasst, dergestalt dass sie rentierliche Staatsanleihen erwerben, welche sie durch Hergabe (wenigstens eines Teils) ihrer unrentierlichen überschüssigen Zentralbankreserven bezahlen]. Anders gesagt: Staatsschulden kommt die Aufgabe zu, den Leitzins dadurch zu behaupten, dass den Geschäftsbanken die Möglichkeit gegeben wird, die von ihnen gewünschte Menge an Zentralbankreserven vorzuhalten; die Funktion von Staatsschulden besteht nicht darin, die Ausgaben des Staats zu finanzieren.
Die Liquiditäts-Lage im System hat wichtige Konsequenzen für die Zentralbank, da diese die kurzfristigen Zinssätze bestimmen muss, um ihre geldpolitische Linie durchzusetzen. Haushaltsdefizite rufen systemweite Überschüsse (Überschussreserven der Geschäftsbanken auf ihren Konten bei der Zentralbank) hervor. Die Geschäftsbanken wetteifern miteinander um die besten Wiederanlagemöglichkeiten für die von ihnen gehaltenen Überschussreserven. Dieser Wettbewerb drückt den Leitzins der Zentralbank nach unten [, da die Banken beim Ausleihen ihrer Reserven solange einen Anreiz haben, einander mit immer geringeren Sätzen zu überbieten, wie der Leih-Satz noch nicht auf das Nullniveau oder niedriger abgesunken ist].
Will die Zentralbank den gegenwärtigen Leitzins behaupten, so muss sie die überschüssige Liquidität [, die sich in den erhöhten Überschussreserven der Geschäftsbanken wiederspiegelt, auf deren Konten ja die Mittel liegen, welche durch den staatlichen Sektor in die Privatwirtschaft eingeschossen worden sind], absaugen, indem sie Staatsanleihen verkauft [, und damit die Geschäftsbanken zu einem Aktivtausch veranlasst, dergestalt dass sie rentierliche Staatsanleihen erwerben, welche sie durch Hergabe (wenigstens eines Teils) ihrer unrentierlichen überschüssigen Zentralbankreserven bezahlen]. Anders gesagt: Staatsschulden kommt die Aufgabe zu, den Leitzins dadurch zu behaupten, dass den Geschäftsbanken die Möglichkeit gegeben wird, die von ihnen gewünschte Menge an Zentralbankreserven vorzuhalten; die Funktion von Staatsschulden besteht nicht darin, die Ausgaben des Staats zu finanzieren.
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First, under a fiat currency system, the monetary unit defined by the government has no intrinsic worth. It cannot be legally converted by government, for example, into gold as it was under the gold standard. The viability of the fiat currency is ensured by the fact that it is the only unit which is acceptable for payment of taxes and other financial demands of the government.
Second, the analogy neo-liberals draw between private household budgets and the government budget is false. Households, the users of the currency, must finance their spending prior to the fact. However, government, as the issuer of the currency, must spend first (credit private bank accounts) before it can subsequently tax (debit private accounts). Government spending is the source of the funds the private sector requires to pay its taxes and to net save. Moreover, since government controls the provision of the fiat currency, it is not inherently revenue constrained.
Third, unemployment occurs when net government spending is too low. As a matter of accounting, for aggregate output to be sold, total spending must equal total income (whether actual income generated in production is fully spent or not each period). Involuntary unemployment is idle labour unable to find a buyer at the current money wage. In the absence of government spending, unemployment arises when the private sector, in aggregate, desires to spend less of the monetary unit of account than it earns. Nominal (or real) wage cuts per se do not clear the labour market, unless they somehow eliminate the private sector desire to net save and increase spending. Thus, unemployment occurs when net government spending is too low to accommodate the need to pay taxes and the desire to net save.
Fourth, as a matter of national accounting, the federal government deficit (surplus) equals the non-government surplus (deficit). The failure to recognise this relationship is the major oversight of neo-liberal analysis. In aggregate, there can be no net savings of financial assets of the non-government sector without cumulative government deficit spending. The federal government via net spending (deficits) is the only entity that can provide the non-government sector with net financial assets (net savings) and thereby simultaneously accommodate any net desire to save and hence eliminate unemployment. Additionally, and contrary to neo-liberal rhetoric, the systematic pursuit of government budget surpluses is necessarily manifested as systematic declines in private sector savings.
Fifth, the decreasing levels of net private savings financing the government surplus increasingly leverage the private sector. The deteriorating debt to income ratios which result will eventually see the system succumb to ongoing demand-draining fiscal drag through a slow-down in real activity.
Sixth, while the federal government is not financially constrained it still issues debt to control its liquidity impacts on the private sector. Government spending and purchases of government bonds by the central bank add liquidity, while taxation and sales of government securities drain private liquidity.
These transactions influence the cash position of the system on a daily basis and on any one day they can result in a system-wide liquidity surplus (deficit) due to the outflow of funds from the official sector being above (below) the funds inflow to the official sector.
The system cash position has crucial implications for the central bank, since the central bank targets the level of short-term interest rates as its monetary policy position.
Budget deficits result in system-wide surpluses (excess bank reserves). Competition between the commercial banks to create better earning opportunities on the surplus reserves then puts downward pressure on the cash rate. If the central bank desires to maintain the current target cash rate then it must drain this surplus liquidity by selling government debt. In other words, government debt functions as interest rate support via the maintenance of desired reserve levels in the commercial banking system and not as a source of funds to finance government spending.
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Sixth, while the federal government is not financially constrained it still issues debt to control its liquidity impacts on the private sector. Government spending and purchases of government bonds by the central bank add liquidity, while taxation and sales of government securities drain private liquidity.
These transactions influence the cash position of the system on a daily basis and on any one day they can result in a system-wide liquidity surplus (deficit) due to the outflow of funds from the official sector being above (below) the funds inflow to the official sector.
The system cash position has crucial implications for the central bank, since the central bank targets the level of short-term interest rates as its monetary policy position.
Budget deficits result in system-wide surpluses (excess bank reserves). Competition between the commercial banks to create better earning opportunities on the surplus reserves then puts downward pressure on the cash rate. If the central bank desires to maintain the current target cash rate then it must drain this surplus liquidity by selling government debt. In other words, government debt functions as interest rate support via the maintenance of desired reserve levels in the commercial banking system and not as a source of funds to finance government spending.
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