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Die mit Abstand gebräuchlichste Form von Geld ist Bank-Geld, sprich Geld, das von Banken emittiert wird.
Banken emittieren Geld, indem sie Kredite vergeben. Im Zuge der Gewährung eines Kredits an einen Kunden wird diesem der Kreditbetrag auf einem Einlagen-Konto bei der kreditgebenden Bank gut geschrieben. Kredite erzeugen Einlagen und auf diese Weise erzeugte Einlagen schaffen neues Geld, das nun in die Wirtschaft gepumpt werden kann — mit Hilfe des Zahlungssystems, das die Banken gemeinsam betreiben.
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Bank-Geld sich dermaßen großer Nachfrage erfreut, dass es den überwiegenden Teil des Geldes ausmacht, das wir mit den gängigen Geldmengen-Kennzahlen (M1 etc.) erfassen.
Vorab der wichtigste Grund: der Staat und seine diversen Institutionen (besonders Finanzministerium und Zentralbank) unterstützen das Bankwesen — durch Lizenzen, einen rechtlichen Rahmen, Aufsicht und operative Unterstützung (z.B. durch die Zentralbank) — in einer Weise wie sie das bei privatem Geld nicht tun.
Deshalb ist es auch nicht ganz einfach, Bank-Geld zu erklären ohne Staats-Geld (vor allem in Gestalt von Bank-Reserven bei der Zentralbank) zu erklären. Trotzdem wollen wir es versuchen, während wir uns das Staats-Geld für den nächsten Post aufheben.
Der innige Bund zwischen Banken und Staat zeigt sich schon darin, dass Banken ihr Geld in der vom Staat gewollten Rechnungseinheit denominieren: in der Staatswährung. Dollar in den USA z.B.
Kurz gesagt ist es so, dass die Staatswährung deshalb so weit verbreitet ist, dass sie als allgemeines Zahlungsmittel Anerkennung findet, weil der Staat alle Forderungen, die er gegen uns hat, in der von ihm gewählten Staatswährung beglichen wissen will — auch die Steuern, die er erhebt. Das schafft kräftig Nachfrage nach der Staatswährung. Deshalb ist sie gebräuchlicher als Supermarkt-Gutscheine, BASF-Aktien oder Bitcoin-Gutschriften.
Der spezielle Konnex zwischen Banken und dem Staat bedeutet, dass Banken uns mit Staatsgeld versorgen können, wenn wir dies verlangen: einerseits, in dem sie unsere Einlagen (Bank-Geld) auf unsere Veranlassung hin in (nur vom Staat emittiertes) Bargeld in Form von Banknoten und Münzgeld umwandeln.
Andererseits sind Banken in der privilegierten Lage, das (Bank-)Geld, das wir bei ihnen einzahlen/vorhalten, in Staats-Geld zu konvertieren und an den Staat weiterzuleiten, damit wir unsere Schulden beim Fiskus begleichen können. Oder anders gesagt, wenn wir eine Bank anweisen, unsere Steuerschulden beim Finanzamt zu begleichen, können wir davon ausgehen, dass sie das mit dem Bank-Geld, das sich in unserem Besitz befindet, tun kann und tun wird. Andere Gelder, Martins Zettel in der Reisekasse oder die Gutscheine des Supermarkts, eignen sich nicht dazu.
Wie oben im zweiten Absatz dargestellt, sind Banken imstande, mit dem von ihnen emittierten Geld, Kaufkraft zu schaffen, die wir benötigen, um uns als Konsumenten besser zu stellen oder um eine florierende Wirtschaft zu schaffen. Zum Beispiel, wenn uns das Geld fehlt, eine Firma zu gründen oder eine Fabrik zu bauen. Als Kreditgeber sind Banken darauf spezialisiert einzuschätzen, ob jemand es verdient, dass man für ihn nagelneue Kaufkraft erzeugt—zumindest aber, ob der Betreffende "gut genug dafür ist", den ausgereichten Kredit mit Zinseszins zurückzuzahlen.
Außerdem können wir uns darauf verlassen, dass das Bank-Geld auf den Konten unserer Banken sicher ist, Denn der Staat garantiert es per Einlagen-Versicherung—abgesehen von anderen Vorkehrungen, mit denen der Staat dafür sorgt, das Banken recht sichere Einrichtungen sind. Wir brauchen nicht zu befürchten, dass unsere Einlagen plötzlich verschwinden oder dass nur ein kleiner Teil von ihnen auf Grund des Verschuldens der Bank übrig geblieben ist.
Ganz besonders wichtig ist ein weiterer Vorzug des Bank-Geldes—nämlich dass der flächendeckende Zahlungsverkehr auf dieses Geld stützt. Wir können mit jeder anderen Person oder Institution, die auch über Bank-Geld verfügt und also ein Bank-Konto besitzt, Zahlungen zu deren oder zu unseren Gunsten vornehmen lassen, je nachdem, welche Stellung wir in einer Transaktion einnehmen (Käufer oder Verkäufer, Schuldner oder Gläubiger).
Der von den Banken organisierte Zahlungsverkehr beruht darauf, dass wir mit Bank-Geld — den Verbindlichkeiten, die Banken uns gegenüber in Form von Einlagen haben — die von uns gewünschten Zahlungen vornehmen können. Anders gesagt, verpflichtet sich eine Bank einem Einleger gegenüber dazu, auf dessen Anweisung und bei Vorliegen eines Haben-Saldos (und gewisser anderer Bedingungen) seine Schulden (Zahlungsverpflichtungen) bei (Kunden von) anderen Banken zu begleichen.
Die Einlagen, die ich bei einer Bank habe, sind aus meiner Sicht eine Forderung an die Bank und aus Sicht der Bank eine Verbindlichkeit gegenüber mir. Wenn ich meine Bank (A) anweise, einer anderen Partei (sagen wir Firma X) Geld zu überweisen, wird meine Einlage und damit meine Forderung gegenüber meiner Bank (A), aber auch die Verbindlichkeit der Bank (A) mir gegenüber, um den entsprechenden Betrag reduziert. Durch den Transfer entsteht eine um diesen Betrag erhöhte Verbindlichkeit einer anderen Bank (B) gegenüber ihrem Kunden, hier der Firma (X), der wir das Geld überwiesen haben. Nach Zahlungseingang kann diese Firma (X) ihrerseits wiederum Zahlungen vornehmen, wie wir es getan haben, indem sie gewissermaßen mit den Verbindlichkeiten, die ihre Bank (B) ihr gegenüber hat, ihre Schulden bei anderen Parteien bezahlt. Durch den Zahlungsverkehr erhöhen und verringern sich die Verbindlichkeiten, die Banken gegenüber ihren Einlegern haben, unentwegt und wandern dabei von Bank zu Bank. Zur Verrechnung bedarf es des Zugangs zu einer Form von Staats-Geld, das den Banken vorbehalten ist: Bank-Reserven bei der Zentralbank.
Bevor wir uns jetzt dem Staatsgeld zuwenden, sei noch einmal daran erinnert:
Es gibt eine Reihe von Gründen, warum Bank-Geld sich dermaßen großer Nachfrage erfreut, dass es den überwiegenden Teil des Geldes ausmacht, das wir mit den gängigen Geldmengen-Kennzahlen (M1 etc.) erfassen.
Vorab der wichtigste Grund: der Staat und seine diversen Institutionen (besonders Finanzministerium und Zentralbank) unterstützen das Bankwesen — durch Lizenzen, einen rechtlichen Rahmen, Aufsicht und operative Unterstützung (z.B. durch die Zentralbank) — in einer Weise wie sie das bei privatem Geld nicht tun.
Deshalb ist es auch nicht ganz einfach, Bank-Geld zu erklären ohne Staats-Geld (vor allem in Gestalt von Bank-Reserven bei der Zentralbank) zu erklären. Trotzdem wollen wir es versuchen, während wir uns das Staats-Geld für den nächsten Post aufheben.
Der innige Bund zwischen Banken und Staat zeigt sich schon darin, dass Banken ihr Geld in der vom Staat gewollten Rechnungseinheit denominieren: in der Staatswährung. Dollar in den USA z.B.
Kurz gesagt ist es so, dass die Staatswährung deshalb so weit verbreitet ist, dass sie als allgemeines Zahlungsmittel Anerkennung findet, weil der Staat alle Forderungen, die er gegen uns hat, in der von ihm gewählten Staatswährung beglichen wissen will — auch die Steuern, die er erhebt. Das schafft kräftig Nachfrage nach der Staatswährung. Deshalb ist sie gebräuchlicher als Supermarkt-Gutscheine, BASF-Aktien oder Bitcoin-Gutschriften.
Der spezielle Konnex zwischen Banken und dem Staat bedeutet, dass Banken uns mit Staatsgeld versorgen können, wenn wir dies verlangen: einerseits, in dem sie unsere Einlagen (Bank-Geld) auf unsere Veranlassung hin in (nur vom Staat emittiertes) Bargeld in Form von Banknoten und Münzgeld umwandeln.
Andererseits sind Banken in der privilegierten Lage, das (Bank-)Geld, das wir bei ihnen einzahlen/vorhalten, in Staats-Geld zu konvertieren und an den Staat weiterzuleiten, damit wir unsere Schulden beim Fiskus begleichen können. Oder anders gesagt, wenn wir eine Bank anweisen, unsere Steuerschulden beim Finanzamt zu begleichen, können wir davon ausgehen, dass sie das mit dem Bank-Geld, das sich in unserem Besitz befindet, tun kann und tun wird. Andere Gelder, Martins Zettel in der Reisekasse oder die Gutscheine des Supermarkts, eignen sich nicht dazu.
Wie oben im zweiten Absatz dargestellt, sind Banken imstande, mit dem von ihnen emittierten Geld, Kaufkraft zu schaffen, die wir benötigen, um uns als Konsumenten besser zu stellen oder um eine florierende Wirtschaft zu schaffen. Zum Beispiel, wenn uns das Geld fehlt, eine Firma zu gründen oder eine Fabrik zu bauen. Als Kreditgeber sind Banken darauf spezialisiert einzuschätzen, ob jemand es verdient, dass man für ihn nagelneue Kaufkraft erzeugt—zumindest aber, ob der Betreffende "gut genug dafür ist", den ausgereichten Kredit mit Zinseszins zurückzuzahlen.
Außerdem können wir uns darauf verlassen, dass das Bank-Geld auf den Konten unserer Banken sicher ist, Denn der Staat garantiert es per Einlagen-Versicherung—abgesehen von anderen Vorkehrungen, mit denen der Staat dafür sorgt, das Banken recht sichere Einrichtungen sind. Wir brauchen nicht zu befürchten, dass unsere Einlagen plötzlich verschwinden oder dass nur ein kleiner Teil von ihnen auf Grund des Verschuldens der Bank übrig geblieben ist.
Ganz besonders wichtig ist ein weiterer Vorzug des Bank-Geldes—nämlich dass der flächendeckende Zahlungsverkehr auf dieses Geld stützt. Wir können mit jeder anderen Person oder Institution, die auch über Bank-Geld verfügt und also ein Bank-Konto besitzt, Zahlungen zu deren oder zu unseren Gunsten vornehmen lassen, je nachdem, welche Stellung wir in einer Transaktion einnehmen (Käufer oder Verkäufer, Schuldner oder Gläubiger).
Der von den Banken organisierte Zahlungsverkehr beruht darauf, dass wir mit Bank-Geld — den Verbindlichkeiten, die Banken uns gegenüber in Form von Einlagen haben — die von uns gewünschten Zahlungen vornehmen können. Anders gesagt, verpflichtet sich eine Bank einem Einleger gegenüber dazu, auf dessen Anweisung und bei Vorliegen eines Haben-Saldos (und gewisser anderer Bedingungen) seine Schulden (Zahlungsverpflichtungen) bei (Kunden von) anderen Banken zu begleichen.
Die Einlagen, die ich bei einer Bank habe, sind aus meiner Sicht eine Forderung an die Bank und aus Sicht der Bank eine Verbindlichkeit gegenüber mir. Wenn ich meine Bank (A) anweise, einer anderen Partei (sagen wir Firma X) Geld zu überweisen, wird meine Einlage und damit meine Forderung gegenüber meiner Bank (A), aber auch die Verbindlichkeit der Bank (A) mir gegenüber, um den entsprechenden Betrag reduziert. Durch den Transfer entsteht eine um diesen Betrag erhöhte Verbindlichkeit einer anderen Bank (B) gegenüber ihrem Kunden, hier der Firma (X), der wir das Geld überwiesen haben. Nach Zahlungseingang kann diese Firma (X) ihrerseits wiederum Zahlungen vornehmen, wie wir es getan haben, indem sie gewissermaßen mit den Verbindlichkeiten, die ihre Bank (B) ihr gegenüber hat, ihre Schulden bei anderen Parteien bezahlt. Durch den Zahlungsverkehr erhöhen und verringern sich die Verbindlichkeiten, die Banken gegenüber ihren Einlegern haben, unentwegt und wandern dabei von Bank zu Bank. Zur Verrechnung bedarf es des Zugangs zu einer Form von Staats-Geld, das den Banken vorbehalten ist: Bank-Reserven bei der Zentralbank.
Bevor wir uns jetzt dem Staatsgeld zuwenden, sei noch einmal daran erinnert:
Wie jeder Form von Geld, liegt auch dem Bank-Geld ein Schuldverhältnis, genauer die Verschuldung des Geld-Emittenten gegenüber dem Akzeptanten seines Geldes zugrunde.
English version / Englische Version.
Fortgesetzt hier.
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