Tuesday, 2 May 2017

(5) The Role of Banks, Non-Banks, and the Central Bank in the Money Creation Process

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My own, unauthorised translation of the below German text which is available from the Bundesbank here.

Continued from here.

Limits of Money and Credit Creation Imposed by Interaction of Banks with Non-Banks and the Central Bank

When a large number of banks expand lending, each bank will be losing a greater or lesser part of the deposits is has created thanks to payment transactions. At the same time, the bank will receive new deposits from other banks owing to payments credited to the accounts of its customers. 

Hence, the outflow of central bank reserves resulting from payment transactions effected by its credit users may be at least partially matched by inflows of central bank reserves associated with payments to its depositors; the net effect being a reduction in the bank's refinancing needs. (25)

Nonetheless, the limits within which the banking system as a whole may create money and credit are determined by the conduct of non-banks and the central bank. The influence of non-banks on lending and money creation is related to their roles as demanders of loans (26) and as holders of bank deposits.

The demand for bank loans arises from the financing needs of non-banks. (27) As explained previously, the latter depend on a whole range of factors. Taking these factors as given, the banking system may encourage stronger demand for loans by offering more favourable credit terms. (28) However, cost-return considerations by the banks set a limit to tendencies in the banking system to expand lending by ever more accommodating credit terms.

Apart from their role as borrowers, non-banks also take part in the money and credit creation process in their capacity as holders of the deposits that lending creates. As explained on page 19, deposits created in the process of issuing loans are used by borrowers to effect payments.

If the inflow of deposits induced by payments causes bank deposits to exceed the level of deposits that non-banks actually wish to hold, adjustment processes are triggered—for instance, portfolio restructurings that may curb the increase in the money supply initially created by lending.  (30)

Equally, the increase in the money supply might result in stronger total demand in the economy, if non-banks use the inflow of deposits to purchase goods and services. Depending on the elasticity of total supply, this may lead to an increase of the price level.

In the light of the foregoing results, it is evident that the interaction of banks and non-banks involves factors that prevent unlimited money and credit creation. (31)

In this context, the monetary policy pursued by the central bank plays a significant role. (32) The central bank's objective is to ensure price stability in the medium term. In normal times, the objective is achieved by means of interest rate policy which has an indirect effect on lending and the money supply.

The underlying causal mechanisms are examined at greater length on page 27 and here (in English).

In summary: by itself, an increase of the policy rate [the interest rate targeted by monetary policy] — giving rise to adjustments in refinancing costs, the supply of loans, credit terms throughout the banking system, as well as portfolio decisions and credit demand on the part of non-banks — tends to lessen growth in the money supply and lending.

By contrast, a reduction in the policy rate has by itself a stimulating effect on money and credit creation. However, considering the complex interplay between banks and non-banks, a mechanistic relationship between monetary policy and the money supply must not be assumed. 

Notwithstanding these factors which limit the creation of money and credit, the banking system's ability to create money by issuing loans is occasionally regarded as the cause of credit booms and the financial crises following in their wake.

Whereas the majority of economists favours macroprudential regulations as a means of meeting the danger of credit-driven boom-bust-cycles, as early as the 1930s, in the context of the Great Depression,  proposals have been discussed that aim at eliminating the banking system's ability to create money.

One approach in this vein would compel banks to cover customer deposits with central bank reserves. Complete coverage would be ensured by a minimum reserve requirement of 100%. But it is doubtful whether this would by itself prevent financial cycles — an objective that would still require  effective microprudential regulations, stringent monitoring of the banking sector, and macroprudential policies.

What is more, raising the reserve requirement to 100% may constrain important economic functions of the banking sector, which is likely to result in efficiency losses in the real economy (see appendix on pp. 33).


In statu nascendi - footnotes to be added.



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Begrenzung der Geld- und Kreditschöpfung durch Interaktion von Banken, Nichtbanken und Zentralbank 

Erhöht gleichzeitig eine Vielzahl von Banken ihre Kreditvergabe, geht jeder einzelnen Bank zwar ein mehr oder weniger großer Teil der von ihr selbst geschöpften Einlagen durch Zahlungsvorgänge verloren, zugleich können ihr aber durch Zahlungen an ihre eigenen Kunden neue Einlagen von anderen Banken zufließen. Den Abflüssen von Zentralbankguthaben durch die Transaktionen ihrer eigenen Kreditnehmer können somit Zuflüsse an Zentralbankguthaben durch Zahlungen an ihre Einleger gegenüberstehen, wodurch der Refinanzierungsbedarf jeder einzelnen Bank vermindert wird. (25)

Dessen ungeachtet werden die Spielräume für die Geld- und Kreditschöpfung des Bankensystems insgesamt jedoch durch das Verhalten der Nichtbanken und der Geldpolitik der Zentralbank bestimmt. Der Einfluss der Nichtbanken auf die Kreditvergabe und Geldschöpfung ergibt sich aus ihrer Rolle als Kreditnachfrager (26) und Halter der  Bankeinlagen. 

Die Nachfrage nach Bankkrediten folgt aus dem Finanzierungsbedarf der Nichtbanken. (27) Dieser wird –  wie bereits geschildert  – von einer ganzen Reihe von Faktoren bestimmt. Gegeben diese Faktoren kann das Bankensystem die für eine erhöhte Kreditvergabe erforderliche zusätzliche Kreditnachfrage mit günstigeren Kreditkonditionen stimulieren. (28) Eine fortgesetzte Ausweitung der Kreditvergabe des Bankensystems durch immer weiter vergünstigte Kreditkonditionen wird aber durch das zuvor beschriebene Ertrags-Kosten-Kalkül der Banken eingedämmt. (29)

Neben ihrer Rolle als Kreditnehmer sind die Nichtbanken am Geld- und Kreditschöpfungsprozess auch als Halter der dabei geschaffenen Einlagen beteiligt. Wie auf Seite 19 erläutert, werden die durch die Kreditvergabe neu entstandenen Einlagen von den Kreditnehmern für Zahlungsvorgänge verwendet.

Wenn der Zufluss von Einlagen über den Zahlungsverkehr dazu führt, dass der tatsächliche Bestand an Bankeinlagen das von den betroffenen Nichtbanken gewünschte Volumen übersteigt, das heißt ein Geldüberhang vorliegt, kommt es zu Anpassungsprozessen, zum Beispiel zu Portfolioumschichtungen, die den durch die Kreditvergabe verursachten Geldmengenanstieg bremsen können. (30)  

Der Geldmengenanstieg kann jedoch auch zu einem Anstieg der gesamtwirtschaftlichen Güternachfrage führen, wenn die Nichtbanken die ihnen zufließenden Einlagen zum Kauf von Gütern und Dienstleistungen verwenden. Dies kann in Abhängigkeit von der Elastizität des gesamtwirtschaftlichen Angebots zu einem Anstieg des Preisniveaus führen.

Die bisherigen Ausführungen haben bereits verdeutlicht, dass bei der Interaktion von Banken und Nichtbanken Faktoren wirken, die einem unbegrenzten Geld- und Kreditschöpfungsprozess entgegenstehen. (31) 

Eine wesentliche Rolle dabei spielt auch die Geldpolitik der Zentralbank.32) Ihr Ziel ist die Sicherung von Preisstabilität auf mittlere Sicht. In normalen Zeiten erreicht sie dies über ihre Zinspolitik, die indirekt Einfluss auf die Kreditvergabe und Geldmengenentwicklung nimmt.

Die dahinterstehenden Wirkungsmechanismen werden auf Seite 27 f. näher erläutert. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine Erhöhung der geldpolitischen Leitzinsen für sich genommen – via Anpassungen der Refinanzierungskosten, des Kreditangebots und der Kreditkonditionen des Bankensystems sowie der Portfolioentscheidungen und der Kreditnachfrage der Nichtbanken  – das Geldmengen- und Kreditwachstum dämpft.

Eine Senkung der Leitzinsen regt dagegen für sich genommen die Geld- und Kreditschöpfung an. Wegen des komplexen Zusammenspiels von Banken und Nichtbanken darf dabei jedoch kein mechanistischer Zusammenhang zwischen Geldpolitik und Geldmengenentwicklung unterstellt werden. 

Trotz dieser die Geld- und Kreditschöpfung begrenzenden Faktoren wird die Geldschöpfung des Bankensystems durch Kreditvergabe mitunter als eine der Ursachen für Kreditbooms und darauffolgende Finanzkrisen gesehen. 

Während die Mehrheit der Ökonomen der Gefahr von kreditgetriebenen Boom-Bust-Zyklen durch makroprudenzielle Regulierung begegnen will, wurden bereits im Zusammenhang mit der Großen Depression in den 1930er Jahren auch Vorschläge diskutiert, die darauf abzielen, die Fähigkeit des Bankensystems zur Geldschöpfung zu eliminieren. 

Ein diesbezüglicher Ansatz sieht vor, die Banken zu zwingen, ihre Kundeneinlagen durch Zentralbankguthaben zu decken. Eine vollständige Deckung wäre beispielsweise durch einen Mindestreservesatz von 100% erreicht. Allerdings ist sehr fraglich, ob dies für sich genommen Finanzzyklen vermeidet – hierzu bedarf es weiterhin einer effektiven mikroprudenziellen Regulierung, einer konsequenten Aufsicht über den Bankensektor und einer makroprudenziellen Politik. Eine Anhebung des Reservesatzes auf 100% könnte darüber hinaus wichtige volkswirtschaftliche Funktionen des Bankensektors einschränken, was zu (realwirtschaftlichen) Effizienzverlusten führen dürfte (siehe Anhang auf S. 33 ff.). 

Continued here.

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