Image credit. |
In meinem heutigen Tagebuch-Eintrag stelle ich die Auffassung vor, wonach ein Staatsbankrott — bei Wahl geeigneter wirtschaftspolitischer Folge-Strategien zur Sicherung eines höheren Beschäftigungs-Niveaus und angemessener sozialer Absicherung — die Vorstufe zu einer erfolgreichen volkswirtschaftlichen Wiederbelebung sein kann.
Entgegen landläufiger Überzeugung ist es durchaus möglich, die Genesung einer Wirtschaft und das neuerliche Engagement ausländischer Investoren zu erreichen, ohne Austeritäts-Maßnahmen zu ergreifen von der Art wie sie der IWF verlangt. Im Gegenteil, diese sind gerade zu vermeiden.
Nach dieser Ansicht ist es also ratsam, gleich zwei Sakrilege zu begehen: die vollständige Rückzahlung von Schulden, die man ausländischen Investoren gegenüber eingegangen ist, zu unterlassen, und von der rigorosen Sparpolitik abzusehen, die nach herrschender Schulmeinung als unverzichtbare Voraussetzung einer wirtschaftlichen Wiederbelebung gilt.
Dieser Ansatz beruht auf der Überzeugung, dass das internationale Kapital letztlich von Rendite-Erwartungen gelenkt wird. Sobald die Wirtschaftslage sich im einst abtrünnigen Land verbessert, kehren Investoren wieder dorthin zurück, um die sich neuerlich ergebenden Gewinnchancen zu nutzen.
Als ein Beispiel hierfür mag man die Situation in Argentinien während der ersten acht, neun Jahre des neuen Jahrtausends ansehen.
In den 1990er Jahren hatte Argentinien seine Währungssouveränität aufgegeben, indem es den Peso an den US-Dollar band und damit in seinem fiskalpolitischen Spielraum beschränkt war auf die Menge an US-Dollars, die es zu akkumulieren vermochte. Ein währungssouveränes Land hingegen unterliegt keiner solchen Beschränkung. Vielmehr ist es in der Lage, Staatsausgaben in beliebiger Höhe zu tätigen.
Mit der Terminierung der Dollar-Bindung des Pesos war die argentinische Regierung wieder in der Lage, eine Fiskalpolitik zu betreiben, die für einen dramatischen Anstieg des Beschäftigungsniveaus, für sozialen Frieden und eine deutlich verbesserte Wirtschaftslage sorgte.
⇔
The crux of the below piece is that: no country that is a currency souvereign (issues its own currency rather than being dependent on another country's currency as by a pegging arrangement) needs to become hostage to international capital markets. By choosing an appropriate policy of full employment and social security it can restore stability and economic viability to the point where formerly disgrunteled international investors avidly return. Argentina in the first decade of the new millenium appears to be a case in point.
Quelle/source: Why pander to the financial markets?
No comments:
Post a Comment