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Wir nutzen unseren auf einem erheblichen Produktivitätsvorsprung beruhenden Wohlstand, um unsere Gesellschaft und deren Wirtschaft mythengerecht umzubauen, damit sie sich der wirren Logik grüner Märchen anpasse. Allerdings ist das Gestrüpp an grünen Gutmensch-Maßnahmen, denen das Gemeinwesen sich zu unterwerfen hat, in sich so widerspruchsvoll, dass die märchenhaften Versprechungen nicht erreicht und in vielen folgenschweren Fällen kräftig konterkariert werden.
Es ist kein Zufall, dass viele der schärfsten - leider auch auf nicht geringe Zustimmung stoßenden - Maßnahmen grüner Provenienz, die Zerstörung einer leidlich freien Wirtschaft - oder nennen wir es des vernünftigen sozialdemokratisch kontrollierten Kapitalismus - zur Konsequenz haben.
Der Niedergang des realen Sozialismus hat die marxistische Linke so gründlich blamiert, dass sie sich nur noch damit zu behelfen wusste, auf ein umfunktioniertes Christentum umzusatteln, bei dem wesentliche Züge der von ihr verachteten christlichen Religion beibehalten werden (etwa die unauslöschliche Sündhaftigkeit großer Teile der Menschheit, Retter ausgenommen), aber auch Umbesetzungen in den Hauptrollen vorgenommen worden sind (so etwa anstelle "des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes" nunmehr "die Natur" - von der der ehemalige Bundespräsident von Weizsäcker schon in den 80er Jahren bezeichnenderweise verlangte, dass man sie um ihrer selbst willen (siehe die Aussage in diesem Video) zu schützen habe.
Der alte marxistische Impuls, die kapitalistische Welt zu zerstören, lebt fort in der grünen Ideologie, die inzwischen den Status einer Staatsreligion erworben hat - womit das politische Establishment auf die Seite des Linksradikalismus gewechselt ist, von wo aus sie die gemäßigten Kräfte im politischen Spektrum mit Hilfe der ihr willfahrenden Medien als rechtsradikal diffamiert.
Wir können uns diese absurd selbstzerstörerische Entwicklung leisten, weil wir sehr wohlhabend sind. Freilich ist es schrecklich, dass der Reichtum dazu dient, unseren zivilisatorischen Hochstand durch Regression in primitiven Pantheismus zu unterminieren.
Aber wo Religion und blinder Eifer im Spiel sind, greifen auch Mechanismen, die offenkundige Irrationalität und Widersprüchlichkeit für viele lange Zeit unsichtbar machen, ja als Gipfel der Vernunft erscheinen lassen. In der Religion spielt eben bloßer Glauben die erste Geige und der versetzt Berge von Wahrheiten und nüchternen Tatsachen an dunkle Stellen, wo sie einen nicht mehr belästigen.
Ein Beispiel: Wieder so eine Sau, die von Politkern gerne durch das Dorf getrieben wird, um selbst als scharfsinnig und kompetent zu erscheinen und das Volk in einen permanenten Zustand des Halb- und Falschwissens und der Verwirrung zu versetzen: die Kohlendioxidsteuer.
For an English version of the below argument go here.
Unter dem Deckmantel des Umweltschutzes oder aus aufrichtig angestrebter Gottgefälligkeit gegenüber Pan setzt sich in diesem Fall der Zerstörungswille des grünen Gutmenschen in Gestalt des Planes durch, die Wirtschaft durch CO2-Steuern zu belasten, so dass (a) herkömmliche Energien unwirtschaftlich werden gegenüber erneuerbaren Energieträgern (die in Wirklichkeit bei Berechnungen, die alle maßgeblichen Faktoren einbeziehen, nicht einmal CO2-ärmer sind als herkömmliche Energien) und (b) die steuerlich auferlegten höheren Energiekosten, die Betroffenen zu Energieeinsparungen nötigen.
Doch die Rechnung geht nicht auf. Im Gegenteil: die weltweiten CO2-Emissionen steigen infolge dieses nur halb durchdachten Plans.
Die bestraften Industrien wandern aus den umweltrechtlich streng regulierten Ländern in Regionen ab, wo andere, oft niedrigere Standards herrschen. Oder sie nehmen entsprechende Auslagerungen vor. Oder sie gehen vor die Hunde.
Länder wie China produzieren weitaus mehr CO2 pro Dollar Output als Hersteller in Deutschland oder den USA. Sie produzieren aber auch wesentlich günstiger, dies umso mehr, je stärker ihre Konkurrenten in Deutschland etc. in kostenökonomische Ketten gelegt werden.
Die Produktion wandert in CO2-intensivere Gegenden ab, wie China, das noch auf lange Sicht CO2-intensive Energieformen ausbauen will. So erhöht sich denn mit jeder Auslagerung der weltweite CO2-Ausstoß kräftig - (was ich wegen des positiven Netto-Effekts erhöhter CO2-Konzentrationen sehr begrüße, aber das ist nicht das Thema dieses Beitrags).
Glaube funktioniert über Stichworte, die stark wirkende Wunschbilder auslösen. Diese Wunschbilder nicht zu durchdenken, nicht zu hinterfragen, ist gerade die Essenz des Glaubens. Einfache Folgerungsketten und der Appell an besonders beliebte Dünkel sind für den grünen Gläubigen, dessen Urteilsvermögen sich sehr stark an seinen Emotionen orientiert, unwiderstehlich: "hau den bösen Firmen auf die Finger" (Teufel) und löse das CO2-Problem auf einfache, schnell erfasste Weise (Erlösung) - das reicht ihm, den Rest erledigt die Glaubenskraft.
Er bleibt unangefochten von Zweifeln, von der Überprüfung von "intermediary conditions" (siehe auch hier englisch), also von komplizierenden Faktoren, die das einfach gestrickte Wenn-Dann, das die Brücke zum ideologischen Wunschbild schlägt, unter realen Verhältnissen außer Kraft setzt, und ganz andere Folgen als die erträumten zeitigt.
Welcher Öko-Pantheist macht sich schon gerne klar, dass die zwischen 1990 und 2008 erzielten CO2-Einsparungen der entwickelten Länder von fast 2% sich ganz schnell in einen Zuwachs von 12% verwandeln, wenn man den CO2-Beitrag der Importe berücksichtigt, die aus CO2-intensiven Produktionsstandorten stammen (- mehr darüber hier).
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