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Fortgesetzt von hier.
Befasst man sich mit der Wirklichkeit des Bankwesens, so stellt man fest, dass Banken nicht nur als Intermediäre tätig sind, die Geld zwischen Anlegern und Investoren verschieben.
Banken sind in der Lage, Geld aus dem Nichts zu erzeugen.
Und es ist diese Fähigkeit, die die Banken nutzen, um Kredite auszureichen.
Sie sind nicht darauf angewiesen, Mittel bei Sparern einzusammeln, bevor sie imstande sind, Kredite zu vergeben.
Vielmehr schöpfen sie das benötigte Geld aus dem Nichts.
Das Angebot an ausleihbaren Kreditmittel ist mithin grundsätzlich unendlich, d.h. - anders als andere Güter - unterliegt es keiner Angebotsbeschränkung, etwa durch nennenswerte Produktionskosten oder einem knappen, d.h. erschöpflichen Angebotsbestand, aus dem sie zu entnehmen wären.
Das hauptsächliche Hemmnis, das einer unbeschränkten Kreditausreichung im Wege steht, ist die begrenzte Anzahl an Kreditnehmern von akzeptabler Bonität.
Also nicht das Angebot an ausleihbaren Kreditmitteln ist beschränkt, sondern die Häufigkeit, mit denen Bedingungen auftreten, unter denen es für Banken sinnvoll ist, sich des an sich unbeschränkten Angebots zu bedienen.
Ausleihbare Mittel entstehen ipso facto durch den Akt der Kreditvergabe, mit dem neue Einlagen per Federstrich / Bedienung einer Tastatur aus dem Nichts entstehen. Sie verschwinden wieder, in dem Maße wie der Kredit zurückgeführt (zurückbezahlt) wird.
Bedeutende und doch eher an der Peripherie des Mainstreams angesiedelte Wirtschaftswissenschaftler wie Schumpeter, Keynes, Kaldor oder Kalecki waren sich dieser sogenannten Endogenität des Geldes bewusst.
Das heißt, Banken sind in der Lage, neue Kaufkraft zu schaffen, wo sie fehlt. Sie sind imstande, Projekten Mittel zur Verfügung zu stellen, die auf keinem anderen Wege mobilisiert werden könnten.
Somit sind Anschubfinanzierungen möglich, die die Produktion neuer Produkte und die Schaffung von zusätzlichem Einkommen in Gang bringen oder beschleunigen, wo dies ansonsten ausbleiben müsste.
Das aus dem Nichts geschaffene Kreditgeld der Banken ist eine zivilisatorische Errungenschaft, die eine neue Dimension des wirtschaftlichen Fortschritts ermöglicht. Zwischen 95% und 98% des in entwickelten Wirtschaften umlaufenden Geldes ist kreditgeschöpftes Geld.
(Siehe auch meine zweisprachige Serie von Posts zum Thema Growth, Money Creation, and Inflation.)
Demgegenüber bezeichnet Keynes den Goldstandard als ein "barbarisches Relikt", weil dieser eine künstliche Verknappung der investiven Mittel durch Bindung der Geldmenge an das knappe Gut Gold erzwingt.
Solange die Wirtschaft ungenutzte Ressourcen vorhält, besteht in der Welt des Fiat-Geldes kein Grund, wie die Neoklassik noch dachte, auf strenge Austerität zu achten, sich neue Investitionen durch entbehrungsreiches Sparen gewissermaßen vom Munde abzusparen.
Es ist gerade der historisch neuartige Vorzug des Kreditgeldes, dass wir mit dessen Hilfe weiterhin, und vermehrt sogar, gut und in Wohlstand leben können, während wir zugleich umfangreiche Mittel aufwenden, um die Wirtschaft auszubauen und stärker wachsen zu lassen.
Es gibt ihn also überhaupt nicht, den Markt für ausleihbare Kreditmittel wie ihn die Makroökonomie in ihrer TAK beschreibt.
Es ist einfach nicht zutreffend, dass knappe Ersparnisse, in Abhängigkeit vom Zinsniveau, die Nachfrage nach ausleihbaren Kreditmitteln bestimmen.
Es ist einfach nicht zutreffend, dass knappe Ersparnisse, in Abhängigkeit vom Zinsniveau, die Nachfrage nach ausleihbaren Kreditmitteln bestimmen.
Der Zuwachs oder die Verringerung des Geldangebots wird nicht durch ein am Markt ausgehandeltes Zinsniveau gesteuert, sondern durch die Kreditpolitik der Banken, die solange und so viel Kreditmittel ausreichen wie das Angebot an kreditwürdigen Schuldnern dies erlaubt.
Infolge ihrer irrigen TAK macht sich die Makroökonomie eine völlig falsche Vorstellung von für die Wirtschaft so zentralen Phänomenen wie Ersparnisse und Investitionen.
Die makroökonomische Irrlehre von den ausleihbaren Kreditmitteln (à la TAK) stellt die Dinge schlechterdings auf den Kopf.
In ihr sind Ersparnisse Vorbedingung für Investitionen.
In der Realität verhält es sich genau umgekehrt: Investitionen machen Ersparnisse möglich.
Banken stellen Vorfinanzierungen für Investitionen bereit.
Aus diesen Mitteln wird zusätzliches Einkommen ermöglicht.
Aus diesem zusätzlichen Einkommen lassen sich Ersparnisse abzweigen.
Aus diesen Mitteln wird zusätzliches Einkommen ermöglicht.
Aus diesem zusätzlichen Einkommen lassen sich Ersparnisse abzweigen.
Am Ende des Tages, also nach dem der geschilderte Ablauf seinen Abschluss gefunden hat - ex post, wie man auch sagt - ist die Identität der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (für eine geschlossene Wirtschaft) erfüllt: Investitionen = Ersparnisse.
Das quantitative Niveau dieser Identität wird bestimmt durch die mit dem Kreditgeld der Banken vorfinanzierten Investitionen.
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