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Wir interessieren uns dafür, wie die Zentralbank, das Schicksal der Wirtschaft beeinflusst. Eine der erklärten Aufgaben der Zentralbank ist es, die Inflation (den Anstieg der Preise) in Schach zu halten. Das Preisniveau wiederum steht im Zusammenhang mit der Geldmenge — wobei mit der Geldmenge, anschaulich gesprochen, das Geld gemeint ist, das in den Wirtschaftskreislauf gerät, um dessen makroökonomischen Merkmale zu prägen: ein ausuferndes Geldmengenwachstum z.B. bewirkt Inflation.
In den letzten Folgen dieser Serie haben wir uns damit befasst, wie die Zentralbank das
Basisgeld ( = die Geldbasis = monetäre Basis = Zentralbankgeldmenge = Geldmenge M0 = Bargeld in Händen der Öffentlichkeit + Bank-Reserven bei der Zentralbank)
z.T. gezielt beeinflussen kann, oder allgemeiner betrachtet, wie sich ihre Bilanz durch (nicht immer von ihr gezielt bewirkte) Zunahme und Abnahme der Geldbasis verändert.
Wir werden gleich sehen, dass die Geldbasis über einen Geld-Multiplikator mit der Geldmenge verbunden ist; wegen dieser Koppelung kann das bewusste Eingreifen der Zentralbank in das Wachstum der Geldbasis wenigstens indirekt eine Auswirkung auf die Geldmenge und damit auf den Zustand der Wirtschaft haben.
Wie wir gesehen haben gilt: Wenn die Zentralbank Geschäftsbanken auf deren Anfrage hin Kredit gewährt, erweitert sich die Geldbasis. In diesem Fall spielt die Zentralbank eine passive Rolle bei der Veränderung der Geldbasis. Auch wenn die Öffentlichkeit ihre Nachfrage nach Bargeld verändert (weniger bei der Sparkasse, mehr unter der Matratze), spielt die Zentralbank eine reagierende Rolle; sie kann die Öffentlichkeit nicht zwingen, mehr Bargeld zu halten, und so die Geldbasis erhöhen, sondern stellt ggf. mehr Bargeld zur Verfügung — mehr (weniger) Bargeld im öffentlichen Umlauf bedeutet mehr (weniger) Basisgeld.
Die Zentralbank kann aber auch von sich aus, die Geldbasis ausweiten (verkleinern), wenn sie nämlich inländische oder ausländische Wertpapiere oder andere Vermögenswerte kauft (verkauft).
Wir wollen uns jetzt genauer ansehen, wie der Einfluss, den die Zentralbank auf die Menge der bei ihr unterhaltenen Bank-Reserven hat, sich auf die Geldmenge (von der das Preisniveau abhängt) auswirkt. Anders gesagt: wie wirkt sich der direkte Einfluss von Zentralbankmaßnahmen auf die Geldbasis schließlich auch auf die Geldmenge und somit auf das Preisniveau aus?
Dazu ist es erforderlich sich den Mechanismus bewusst zu machen, mit dessen Hilfe vor allem die Bildung von (Geschäfts-)Bank-Reserven bei der Zentralbank die Geldschöpfung durch die Geschäftsbanken und somit die Ausweitung der Geldmenge anregt.
Dieser Mechanismus wird als Geld-Multiplikator bezeichnet. Und den wollen wir uns im folgenden Post genauer ansehen.
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