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Wenn die Zentralbank Wertpapiere vom Bankensystem kauft führt dies, wie wir hier sahen, zu einem Aktivtausch im Banksystem, dergestalt, dass dort Reserve-Guthaben bei der Zentralbank gegen Wertpapiere eingetauscht werden.
Die Zentralbank führt eine Bilanzverlängerung durch, ihre Aktiven erhöhen sich um die Wertpapiere und ihre Passiven erhöhen sich betragsgleich um Verbindlichkeiten gegenüber den Geschäftsbanken in Gestalt von deren Reserven bei der Zentralbank.
Genau das gleiche geschieht, wenn die Zentralbank Währungsreserven aufbaut — siehe Schaubild 17.3 oben: im Bankensystem findet ein Aktivtausch statt. Auslandsanleihen werden an die Zentralbank verkauft; an die Stelle der Auslandsanleihen treten Reserve-Guthaben der Banken bei der Zentralbank. Die Zentralbank verzeichnet wieder eine Bilanzverlängerung. Sie hat nun ausländische Anleihen, die sie vorher nicht besaß, und erhöht damit ihre Aktiven, deren Erwerb sie dadurch finanziert, dass sie ihre Verbindlichkeiten gegenüber dem Banksystem (aus dem Nichts) ausweitet, und zwar indem sie den Banken Reserven bei sich gutschreibt.
Wie bei Offenmarkt-Käufen von Wertpapieren durch die Zentralbank haben wir es also mit (a) einer Bilanzverlängerung bei der Zentralbank und (b) einem Aktivtausch im Bankensystem zu tun.
Die Sache verhält sich ein wenig anders, wenn die Zentralbank, dem Banksystem Kredit zur Verfügung stellt.
Nun weist auch die Bilanz des Bankensystems eine Bilanzverlängerung auf. Denn die Banken erhalten einen Zuwachs an Aktiven, nämlich Reserven bei der Zentralbank, die sie auf der Passiv-Seite durch Aufnahme eines Kredits bei der Zentralbank finanzieren. Für die Zentralbank sind diese Kredite Aktiven, denen auf ihrer Passiv-Seite Reserven des Banksystems gegenüberstehen. Zentralbank und Bankensystem verzeichnen beide eine Bilanzverlängerung. Aber die Banken verzeichnen keinen Aktivtausch wie zuvor noch beim Verkauf von Staatsanleihen oder ausländischen Anleihen — es werden keine Aktiven von gleichem Wert getauscht, sondern der Wert der Aktiven wächst durch Hinzunahme neuer werthaltiger Aktiven.
In allen drei Fällen ist die Geldbasis (Bargeld plus Reserven der Banken bei der Zentralbank) gestiegen.
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