Tuesday 26 December 2017

(1) Models Modeling Themselves — Scientific Pathologies in Climate Science and Macroeconomics

 
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In Projekten, die sowohl vom Staat getragen werden als auch staatstragend sind, ist es mitunter zu beobachten, dass die politische Intention, der sie ihre besondere Bedeutung und Förderung verdanken, einen höheren Stellenwert einnimmt als die kritische Prüfung von Prämissen, Theorien und empirischen Befunden, zu denen die Wissenschaft zuvörderst verpflichtet ist.

Eine Folge dessen ist, dass die bewährten Verfahren der Wissenschaft vernachlässigt oder aufgegeben werden. 

Bevorzugt werden Modelle, in denen die politisch präferierten Prämissen axiomatisch gegeben sind, sodass Wissenschaft nicht mehr die erkenntniserweiternde Überprüfung und fortschreitende Erneuerung ihrer Grundlagen anstrebt, sondern sich auf die Deutung vorgefasster, gegen Kritik immunisierter Annahmen konzentriert. 

Auf diese Weise lassen sich gewünschte Ergebnisse über große Zeiträume - zumindest im Rahmen eines Trendkanals - konservieren. 

Ideologische Dominanz und Stabilität ("the science is settled" - die Wissenschaft hat den Punkt endgültiger Gewissheit erreicht) werden mit der Stilllegung oder Drosselung der Ressourcen und Prozesse erkauft, die den wissenschaftlichen Erkenntnisgewinn überhaupt erst ermöglichen.


Nichts ist politisch bequemer, als die Bevölkerung von der Behauptung überzeugt zu haben, ein endgültiger Wissensstand sei erreicht, sodass nur noch die Politik zu handeln habe. 

Es ist ein klares Zeichen dafür, dass Wissenschaft außer Kraft gesetzt wird, wenn eben diese Behauptung als der Weisheit letzter Schluss in Medien und politischen Entscheidungsgremien zirkuliert - etwa in der Variante, 97% aller Wissenschaftler seien sich einig, der von der Politik gewollte wissenschaftliche Befund und die von ihr daraus abgeleiteten Maßnahmen entsprächen dem endgültigen Stand der Wissenschaft - "the science is settled".

Was diesen bedauerlichen Aspekt des Verhältnisses von Politik und Wissenschaft betrifft, so erweisen sich zwei staatstragende und vom Staat getragene wissenschaftliche Großprojekte unserer Zeit als  gleichermaßen beschädigt - 

(1) die Theorie von der katastrophalen anthropogenen Erderwärmung, und 

(2) das vorherrschende, der heute dominierenden Wirtschaftspolitik zugrundeliegende  makroökonomische Paradigma.

Beide sind geprägt und eingefangen von politisch motivierten Prämissen und beide nehmen wenig Rücksicht auf empirische Befunde, die zwar dem Erkenntnisfortschritt Bahn brächen, aber die politisch gewollte Deutung der fraglichen Phänomene (z.B. Temperaturentwicklungen oder Wirtschaftswachstum) in Frage stellen.

Im zweiten Teil möchte ich näher eingehen auf diese grundlegenden Unzulänglichkeiten, wie sie sich in der vorherrschenden Makroökonomie niederschlagen.

English summary:

I submit the thesis that in some large-scale scientific projects that are strongly dependent on state support while in turn being capable of lending credibility to major ideological narratives underlying the prevalent political regime, it can be observed occasionally that the proved and tested process of scientific research is suspended. This is achieved by the insertion of politically desired assumptions into the axiomatic base of the project. Instead of extending the methods of scientific corroboration to all aspects of a given theory, including its basic assumptions, the cycles of mutual critical control between theory and empirical testing are superseded by models which tend to interpret the implications of its own preferred assumptions - the model, thus, modelling itself, rather than being an auxiliary means among other critical gauges dedicated to the disinterested testing of theory and empirical findings.

This type of scientific pathology can be observed in two large-scale politico-scientific projects today: the theory of catastrophic anthropogenic global warming and the macroeconomic paradigm preferred by the political and academic establishment of most advanced nations.

Continued here / fortgesetzt hier.

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