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Fortgesetzt von hier.
Keynes schreibt ausdrücklich in seiner
Allgemeinen Theorie der Beschäftigung, des Zinses und Geldes, dass er sich
in diesem Werk zuvörderst an seine Berufsgenossen wendet, die Ökonomen. Er
möchte sie dazu überreden, einige der grundlegenden Annahmen zu überdenken, auf
denen der gewaltige Aufbau der klassischen Ökonomie — der Wirtschaftstheorie
seiner Zeit — ruht.
Bei der Darstellung Keynesens neuartiger Theorie
sieht man sich freilich vor folgende Schwierigkeit gestellt: Gelingt es einem,
die Kernaussagen der Keynesschen Ökonomie knapp und klar zu vermitteln, werden
sich viele Leser, besonders die unbefangene, klar denkende Nichtfachfrau,
darüber wundern, wie leicht sich die Ergebnisse dem gesunden Menschenverstand
erschließen.
Das soll eine Revolution sein? wird sich vielleicht der eine oder
andere fragen. Es ist jedoch nicht unmittelbar ersichtlich, dass Keynes’
sorgfältiges Abprüfen der falschen Grundannahmen der klassischen Ökonomie
unverzichtbare Voraussetzung dafür ist, zu einem neuen, der Realität weitaus
besser angepassten Model der Wirtschaft durchzudringen.
Um diesen nicht gerade
vordergründigen Umstand deutlich zu machen, muss man schon ein wenig ausholen
und die Leser bitten, sich schrittweise vertraut zu machen mit der
atemberaubenden Phantastik der klassischen Ökonomie – zumal deren haarsträubende
Annahmen in der neueren, und zeitgenössischen Wirtschaftstheorie — auch unter
dem Decknamen des Keynesianismus —
fröhliche Urständ feiern und zu den geistigen Ursachen der Fehlentwicklungen zu
rechnen sind, die sich in den großen Volkswirtschaften sowie im
Globalisierungsprozess abzeichnen.
Also machen Sie sich zunächst einmal auf eine
kleine Fahrt durch die bald grell aufblitzende, bald kalt-schummerige
Geisterbahn gefasst, die sich, vielleicht nicht ganz erwartet, im Elfenbeinturm
der konventionell denkenden Ökonomen verbirgt.
Keine Sorge, für einen
Herzinfarkt wird es nicht reichen, aber seien Sie nicht überrascht, wenn
das eine oder andere wirtschafttheoretische Schreckgespenst, das Ihnen unter
jähem Geschepper und gruselig-hallendem Gelächter vor den Wagen springt, das Gemüt aufwühlt, und Ihnen bisweilen der Schrecken in die Glieder fährt; bestimmt aber werden Sie am Ende froh
sein, dem künstlichen Gelass endlich zu entkommen.
Und denen, mit besonders starken Nerven, sage ich:
Bringen Sie ein wenig Geduld mit. Ich werde mein Bestes tun, auch Ihr Interesse
wach zu halten. Schließlich sind Keynes’ analytische Befunde nicht ganz so
trivial wie ich es vielleicht habe erscheinen lassen in dieser Vorausschau — vor
allem werden sie Ihnen zu einem reichen Ertrag verhelfen, sobald Sie, gewappnet
mit Ihrem neuen Blick für die Wirtschaft, an die Phänomene herantreten, die
Ihnen aus den Schlagzeilen der Presse allzu geläufig sind.
Gestatten? Ich schiebe Ihre Gondel an. Und auf geht’s.
Fortsetzung hier.
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