Saturday, 5 March 2016

Makro-Ökonomie (3) - Monetäre Tauschwirtschaft - Die Perspektive der Modernen Geldtheorie (MGT) / Modern Money Theory (MMT)


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Fortsetzung von Makro-Ökonomie (2)

So far, we have delineated macroeconomics against microeconomics, recognising that the former deals with the unique characteristics of economic phenomena occurring on the highest level of aggregation in a community (output, employment and prices) as opposed to the behavioural logic of individual agents (persons, households, firms) and its consequences in the economy.  

Ooops, I realise, this post is supposed to be in German. Also noch einmal von vorne:

Zusammenfassung des bisherigen Stoffs

Bisher haben wir uns mit der Abgrenzung von Makro-Ökonomie und Mikro-Ökonomie befasst. In der Makro-Ökonomie beschäftigen wir uns mit ökonomischen Phänomenen, die auf der gesamtwirtschaftlichen Ebene auftreten (Produktionsausstoß, Beschäftigung, Preise). Dies im Gegensatz zur Mikro-Ökonomie, welche das Verhalten der individuellen wirtschaftlichen Handlungseinheiten / Wirtschaftssubjekte (Personen, Haushalte, Firmen) untersucht.

Darüber hinaus haben wir festgestellt, dass die Makro-Ökonomie kein politisch neutrales Fach sein kann, da sie bestimmte Ziele als wünschenswert ansieht und ihren Zweck darin hat, auf die Gesamtwirtschaft so einzuwirken, dass diese Ziele erreicht werden können. Insofern ist es angebracht, die Makro-Ökonomie als die Wissenschaft von den Eingriffen in die Wirtschaft anzusehen.

Überdies haben wir erklärt, worin die Besonderheit einer Makro-Ökonomie besteht, die aus der Sicht der Modernen Geldtheorie (MGT) / Modern Monetary Theory (MMT) geschrieben wird: konventionelle Modelle der Gesamtwirtschaft behandeln Geld als neutralen Faktor, dessen Hinzutreten als Zahlungsmittel in den Prozessen des wirtschaftlichen Austauschs keine eigenständigen Folgen und Implikationen für das Schicksal der Wirtschaft zeitigt. Demgegenüber leitet die Makro-Ökonomie der MGT bedeutende Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft aus der ihr zugrundeliegenden Geldverfassung ab.

Nicht-Neutralität des Geldes

Gemäß dem makro-ökonomischgen Ansatz der MGT werden die zentralen Stellgrößen der Makro-Ökonomie maßgeblich von der Art beeinflusst, wie Geld in einer Wirtschaft verfasst ist (Warengeld, ungedeckte Währung, gemischte Eigen- und Fremdwährung, frei konvertierbar in andere Währungen, gebunden an eine Fremdwährung), wie es in den Wirtschaftskreislauf gelangt und welche Möglichkeiten sich dem Staat als Geld-Emittent bieten, (fiskal- und geldpolitisch) auf die Entwicklung der Wirtschaft einzuwirken.  Im Gegensatz dazu postuliert das Axiom der Geld-Neutralität, auf welches sich die klassische Ökonomik beruft, dass eine Erhöhung der Geldmenge weder die volkswirtschaftliche Produktionsleistung ("Output"), also die produzierten Güter und die erbrachten Diestleistungen (die im Bruttoinlandsprodukt - BIP - erfasst werden), noch das Beschäftigungsniveau beeinflusst. Noch pointierter: Keynes behauptet, dass Konjunkturzyklen, also das Auf und Ab von Krise und Hochkonjunktur, das spezifische Merkmal einer Wirtschaftsordnung sind, in der Geld nicht neutral ist. Mit anderen Worten: die Nicht-Neutralität des Geldes bedeutet die Möglichkeit von Krisen. Wir kommen bald wieder auf die problematische Annahme der Geld-Neutralität zurück. Einstweilen wenden wir uns noch einigen anderen grundlegenden Sachverhalten zu.

Monetäre Tauschwirtschaft - Ausgaben, Einnahmen, Produktionsleistung und Beschäftigung

Erinnern wir uns daran: unser Ziel ist es, die Funktionsbedingungen einer monetären Tauschwirtschaft zu verstehen. Dieser liegt das alte lateinische Prinzip zugrunde: do ut des - gib, damit man dir gebe. Mit anderen Worten: ich muss etwas hergeben ("ausgeben"), um etwas zu erhalten ("einnehmen"). Wenn Geld im Spiel ist oder Leistungen, die in Geldeinheiten bewertet werden, sprechen wir eher von "Ausgaben" statt vom "Hergeben" und von "Einnahmen" statt vom "Erhalten".

Do ut des in der modernen Wirtschaft heißt so viel wie: wenn keiner bereit ist, Geld auszugeben, um mich zu bezahlen, produziere ich nichts. Wenn ich nichts produziere, habe ich keine Veranlassung, Arbeiter einzustellen, vor allem fehlen mir die Mittel dazu.

Von einer monetären Tauschwirtschaft lässt sich folglich sagen: Ohne Ausgaben ("spending") keine Einnahmen ("income"), ohne Einnahmen keine Produktionsleistung ("output"), ohne Produktionsleistung, keine Beschäftigung ("employment"). Das können wir auch so ausdrücken:
(a) die volkswirtschaftlichen Gesamtausgaben ("total spending") identisch mit dem volkswirtschaftlichen Gesamteinkommen ("total income") sind, also:

volkswirtschaftliche Gesamtausgaben = volkswirtschaftliches Gesamteinkommen

Anders gesagt, alles, was der Eine verdient, hat ein Anderer ausgegeben,
Indes es ebenfalls gilt, dass
(b) die volkswirtschaftlichen Gesamtausgaben identisch mit der volkwirtschaftlichen Produktionsleistung ("output") sind, also:

volkswirtschaftliche Gesamtausgaben = volkswirtschaftliche Produktionsleistung

Anders gesagt, was ausgegeben wird, bezieht sich auf die Bezahlung einer Gegenleistung, die aus dem Topf der volkswirtschaftlichen Produktionsleistung (bestehend aus Waren und Dienstleistungen) entnommen wird.
Während also folgender Zusammenhang besteht,

Gesamtausgaben = Gesamteinnahmen = Gesamt-Produktionsleistung

gilt ebenfalls, dass die Gesamt-Beschäftigung abhängig ist von der Gesamt-Produktionsleistung. Um also die Entwicklung der Gesamt-Beschäftigung und der Gesamt-Produktionsleistung zu verstehen, ist es erforderlich, sich Klarheit darüber zu verschaffen, wie die Gesamtausgaben zustande kommen und sich zusammensetzen, und wie diese wiederum Gesamteinnahmen, Gesamt-Produktionsleistung und die Nachfrage nach Arbeit anstoßen.

Fortsetzung folgt.

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