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In der neuen Reihe "Makro-Ökonomie - Die Perspektive der Modernen Geldtheorie (MGT) / Modern Monetary Theory (MMT)" versuche ich, mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Schon während des Studiums war meine Neugier auf das Thema Geld mindestens ebenso groß wie bald schon meine Abscheu vor der unverständlichen Behandlung des Themas in der Literatur. Ein besonders großes Problem in der ohnehin problembeladenen modernen Ökonomie besteht in meinen Augen darin, dass man sich in den gängigen Modelle bemüht, die Wirtschaft abzubilden, jedoch ohne die fundamentalen Institutionen Geld, Bankwesen und Schulden ernsthaft zu berücksichtigen. Was mich seinerzeit von der Makro-Ökonomie entfremdet hatte, war das Zusammenspiel genau dieser beiden Umstände, dass mir nämlich die Geldtheorie weder für sich genommen, noch als Bestandteil des Gesamtbildes einer Wirtschaft schlüssig erschien.
Ich bin kein Parteigänger irgendeiner ökonomischen Theorie, doch die moderne Geldtheorie (MGT) oder Modern Money Theory (MMT) spricht mich an, weil ich in ihr eine Geldtheorie antreffe, die mir verständlich und schlüssig erscheint. Das heißt nicht, dass ich sie daher für unbezweifelbar halte. Freilich was ferner für die MGT / MMT spricht, ist der Vorzug, dass sie von zwei ihrer Pioniere und Hauptexponenten (Mitchell und Wray) als makro-ökonomisches Gesamtpaket angeboten wird. Infolgedessen können wir uns nun eines Ansatzes bedienen, der beides zugleich ist:
Ich bin kein Parteigänger irgendeiner ökonomischen Theorie, doch die moderne Geldtheorie (MGT) oder Modern Money Theory (MMT) spricht mich an, weil ich in ihr eine Geldtheorie antreffe, die mir verständlich und schlüssig erscheint. Das heißt nicht, dass ich sie daher für unbezweifelbar halte. Freilich was ferner für die MGT / MMT spricht, ist der Vorzug, dass sie von zwei ihrer Pioniere und Hauptexponenten (Mitchell und Wray) als makro-ökonomisches Gesamtpaket angeboten wird. Infolgedessen können wir uns nun eines Ansatzes bedienen, der beides zugleich ist:
- (a) eine Geldtheorie, die in der Lage ist, die makro-ökonomischen Zusammenhänge einer Wirtschaft zu entschlüsseln, und
- (b) eine Makro-Ökonomie, in der Geld und verwandte Phänomene zusammenhängend, sinnvoll und erhellend erklärt werden als maßgebliche Bestimmungsfaktoren des gesamtwirtschaftlichen Geschehens.
1. Makro-Ökonomie in Umrissen
1.1 Vom Mikro-Ökonomischen zum Makro-Ökonomischen
Bestimmte Formen des menschlichen Tuns bezeichnet man als Wirtschaften. Jeder Mensch wirtschaftet. Denn wir alle müssen uns mit Fragen wie diesen auseinandersetzen: was lohnt, was nicht? Womit sollen wir unser Geld verdienen? Was stellen wir mit dem Eingenommenen am besten an? Von den Alternativen, unter denen wir wählen müssen, welche weist die vorteilhafteste Relation von Aufwand und Ertrag auf? Die Gesetze des individuellen Wirtschaftens von Einzelpersonen, Haushalten und Firmen werden von der so genannten Mikro-Ökonomie untersucht.
Das Getriebe der wirtschaftenden Menschen schafft Ergebnisschichten ("aggregierte Größen"), die sich schließlich zu einem Gesamtbild auftürmen. Das Individuum entscheidet sich für ein bestimmtes Budget. Die Budget-Entscheidungen der Einzelnen erzeugen neue Ergebnisschichten, zum Beispiel einen Markt in einem bestimmten Produkt. Einzelne Märkte stehen mit anderen Märkten in Verbindung; diese Wechselwirkungen schaffen wieder eine höhere Ergebnisschicht, z.B. den Agrarsektor, den man sich aus vielen persönlichen Budget-Entscheidungen, einander gegenseitig beeinflussenden Marktsegmenten und anderen untergeordneten Ergebnisschichten zusammengesetzt denken kann.
1.2 Gegenstand der Makro-Ökonomie
Die Makro-Ökonomie interessiert sich für besondere Phänomene, die auf der höchsten Ergebnisschicht ("Aggregationsebene"), nämlich im Gesamtbild der Wirtschaft sichtbar werden.
Die wichtigsten dieser gesamtwirtschaftlichen ("makro-ökonomischen") Größen sind
- (a) Beschäftigung,
- (b) Produktion(sausstoß) ("Output")
sowie
- (c) Struktur und Verhalten der Preise - deren Salutologie/Pathologie ("Inflation", "Deflation", Preisstabilität").
Denn schließlich wollen wir wissen,
- (a) ob die Wirtschaft uns allen ein Auskommen ermöglicht ("Beschäftigung"),
- (b) wieviel wir erzeugen ("Output")
aber auch
- (c) wie erschwinglich der Output ist und wie er sich unter uns verteilt, worüber uns die beim Wirtschaften zustande kommenden Preise Aufschluss geben ("Struktur und Verhalten der Preise").
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