Monday, 30 April 2018

Free Trade (8) — Shortcomings (I) — Employment



Continued from here / fortgesetzt von hier. An English dicussion of the below is to be found here and at greater length here.


Ein erstes Gefühl für die Nachteile, die mit dem Freihandel verbunden sein können, bekommt man, wenn man dessen Auswirkungen auf die Arbeitsmärkte in den entwickelten Ländern („Norden“) betrachtet, wo der intensivierte Warenaustausch zwischen Hoch- und Niedriglohn-Ländern zu vermehrter Arbeitslosigkeit und höherer Einkommensungleichheit führen kann.

Wachsende Exporte arbeitsintensiver Güter aus den weniger entwickelten Ländern („Süden“) in die führenden Industrienationen können bedeuten, dass letztere eine geringere Nachfrage nach (relativ) unqualifizierten Arbeitskräften entwickeln, was wiederum entweder zu höherer Arbeitslosigkeit in den entwickelten Ländern oder zum Rückgang der Löhne weniger qualifizierter Arbeitnehmer im Vergleich zu den Löhnen der höher qualifizierten Beschäftigten führt.

Während die Ausweitung des Freihandels dazu beigetragen hat, das Beschäftigungsniveau in den Entwicklungsländern anzuheben und die Einkommensunterschiede zwischen qualifizierten und weniger qualifizierten Arbeitnehmern zu verringern, verzeichnen die entwickelten Länder oft auch noch zusätzliche handelsbedingte Probleme, die daher rühren, dass Firmen verstärkt automatisieren und also Arbeitskräfte freisetzen, um mit dem vergleichsweise niedrigen Lohnniveau der Entwicklungsländer konkurrieren zu können. Kommt hinzu, dass die Nachfrage nach arbeitsintensiven Produkten aus dem „Norden“ im „Süden“ in dem Maße nachlässt, als die Entwicklungsländer mit verbesserten und breiter aufgestellten industriellen Produktionskapazitäten nun selbst in der Lage sind, derartige Waren zu produzieren.

Nachteilige Beschäftigungseffekte dieser Art sowie die zum Teil sehr großen Handelsüberschüsse (siehe China) der Schwellenländer sprechen die protektionistischen Instinkte der betroffen Menschen an.

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