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Continued from here / fortgesetzt von hier. An English dicussion of the below is to be found here and at greater length here.
Wie das Schaubild unten verrät, ist der globale Außenhandel seit 1950 um das 16-Fache angesteigen, während sich das Wirtschaftswachstum (gemessen am Anstieg des BIP) verfünfacht hat.
Es drängt sich die Frage auf, welche Zusammenhänge zwischen Handel und wirtschaftlicher Entwicklung bestehen.
Wie wir schon im vorherigen Post gesehen haben, ist eine starke Korrelation zwischen Handelsliberalisierung, Exportwachstum und Wirtschaftswachstum unverkennbar.
Zwei Theorien versuchen diese Erscheinung zu erklären: Der einen zufolge, kann die Ausdehnung der Ausfuhren einen Erfolgszyklus in Gang bringen, bei dem das Exportwachstum die Fähigkeit zu kontinuierlichem Wirtschaftswachstum dauerhaft lanciert, sodass fortgesetzte Exporterfolge das Land in die Lage versetzen, stärker zu wachsen als andere Länder.
Die andere Theorie besagt, dass eine Volkswirtschaft mit wachsenden Ausfuhren eine Zahlungsbilanz erzielt, die ausreicht, um sich die Importe leisten zu können, die unverzichtbar sind für steigende Produktivität, Wettbewerbsfähigkeit und letztlich stärkeres wirtschaftliches Wachstum.
Exporte begünstigen das Wirtschaftswachstum, indem sie die Nachfrage ankurbeln und ein höheres Niveau an Ersparnissen und Investitionen (auch ausländische Direktinvestitionen) ermöglichen. Außerdem verbessert sich das Angebot aufgrund der gestiegenen Fähigkeit, Waren zu importieren.
Die leistungsstärksten Volkswirtschaften Asiens – Japan, Südkorea, Singapur, Taiwan, Malaysia, Hongkong, Indonesien, Thailand – scheinen das Phänomen des exportgetriebenen Wirtschaftswachstums mit durchschnittlichen Wirtschaftswachstumsraten und Exportwachstumsraten von 6 % bzw. 10 % zu beglaubigen. Allerdings sind einige von ihnen zwar entschieden exportorientiert, zugleich aber auch in erheblichem Maße staatsinterventionistisch, wie z. B. Japan und Südkorea, wo der Staat den Export gezielt begünstigt und eine Politik der Importsubstitution betreibt.
Es gibt schlechterdings kein einheitliches Muster für das (exportgetriebene) Wirtschaftswachstum im Fernen Osten.
Vielmehr ist es so, dass weder die Nähe zum Modell der freien, vom Staat unbehelligten Wirtschaft, noch die Beherzigung eines eher dirigistischen Modells per se den Erfolg der betreffenden Länder zu erklären vermögen.
Was ausschlaggebend zu sein scheint, ist, dass die Grundbedingungen des wirtschaftlichen Wachstums konsequent berücksichtigt werden.
- Eine Industriepolitik, mit denen bestimmte strategisch wichtige Branchen gefördert und die Industrialisierung wirkungsvoll begünstigt werden.
- Staatliche Kontrolle der Finanzmärkte, um die Finanzierungskosten niedrig zu halten und gezielte Kreditfinanzierung der strategisch wichtigen Sektoren.
- Maßnahmen zur Unterstützung der Exportwirtschaft und zum Schutz der heimischen Industrien.
Inwieweit die herkömmliche Dichotomie zwischen freier und staatlich gelenkter bzw. politisch beeinflusster Wirtschaft in diesem Zusammenhang überhaupt tauglich ist, sei dahingestellt. Maßgeblich war das Geschick, die wachstumsbegünstigenden Bedingungen (effiziente Ressourcenallokation, hohe Raten bei der Bildung des Kapitalstocks und des benötigten Humankapitals etc.) herzustellen.
Allerdings deutet wiederum einiges darauf, dass Abweichungen von marktwirtschaftlichen Normen unverzichtbar sind – wie die drei Punkte oben hinlänglich belegen – aber auch nicht übertrieben werden sollten.
Im nächsten Post gehen wir der Frage nach, worin die Schwächen des Freihandels und der ihm zugrunde liegenden Theorie vom komparativen Vorteil (dazu mehr hier und hier) bestehen.
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