Image credit. |
My own, unauthorised translation of the below German text which is available from the Bundesbank here.
Continued from here.
Introduction
For some time, the development of the money supply in the Euro area has attracted increased public interest.
Owing to the expansionary monetary policy in the Eurosystem, and especially in view of the expanded Asset Purchase Programme (APP), fears of a "money glut" have been frequently voiced.
In fact, central bank reserves, that is: deposits of banks (1) with the Eurosystem, have increased sevenfold since the beginning of the global financial crisis (see chart below).
These deposits comprise sight deposits which commercial banks hold at the central bank to be able to satisfy reserve requirements, ensure the settlement of payments (2) and maintain a liquidity reserve, as well as the Eurosystem's deposit facility. (3)
Central bank reserves are usually confined to the MFI sector, that is: they are largely held in the accounts of banks and central banks, since only banks — with a few exceptions — are entitled to maintain accounts with the central bank. (4)
Changes in these deposits are significantly affected by monetary policy measures. (5)
Thus, the strong increase of central bank reserves in the Euro area during 2011 and 2012 — depicted in the [above] chart — is mainly a reflection of two long-term refinancing operations offering a term to maturity of 3 years.
Since March 2015, the APP is the main driver of the renewed increase of central bank reserves. Other special monetary policy measures — refinancing operations with full allotment, targeted long-term refinaning operations and the other securities purchase programmes of the Eurosystem — have contributed to the increase as well. (6)
Unlike central bank reserves, the broad monetary aggregate M3 has increased only moderately in recent years, its annual growth rate remaining largely unchanged at 5% since the lauch of APP.
Being specified chiefly with a view to collecting data helpful in predicting future price levels, the money supply aggregate M3 contains by definition only liabilities of the domestic MFI sector held by domestic non-banks (i.e. private households, firms and the government). (7)
Therefore, central bank reserves are not part of the money supply. (8)
Restriction of the money supply to liabilities of the MFI sector held by domestic non-banks is supposed to ensure a close relation between the money supply, GDP, and the price level.
The assumption is that the money supply accounted for by non-banks will be used in the short-to-medium term to create demand for goods and services, thus being closely related to aggregate demand, GDP, and the trend of prices.
Disregarding cash, money of the M3 type is created by transactions between banks and non-banks.
Sight deposits (balances payable on demand) are a case in point, representing the largest share in the M3 money supply as defined by the Eurosystem with respect to the Euro area (see chart above).
Sight deposits are created when a bank does business with a non-bank (the bank's customer), like extending a loan or purchasing an asset, which requires the bank to credit the customer's account. That is to say: banks are able to create book money (deposit money). (9)
Reflecting financing and portfolio decisions taken by banks and non-banks, this form of money creation hinges on factors that determine the behaviour of banks and non-banks.
Monetary policy is but one of those factors. As for its impact on the money supply, the nexus of interactions between banks, non-banks, and the central bank is exceedingly complex in real life.
For a better understanding of the underlying economic mechanisms, we shall first focus on the accounting representation of money and credit creation, leaving an analysis of the logic of decision-making by banks and non-banks for subsequent sections. (10)
In statu nascendi - footnotes to be added.
— — —
Einleitung
Seit einiger Zeit ist die Entwicklung der Geldmenge
im Euro-Raum wieder stärker in das
öffentliche Interesse gerückt.
Infolge der expansiven
Geldpolitik des Eurosystems, insbesondere
im Zusammenhang mit dem erweiterten Ankaufprogramm
für Vermögenswerte (expanded Asset
Purchase Programme: APP), kamen nicht selten
Befürchtungen einer „Geldschwemme“ auf.
Tatsächlich haben sich die Zentralbankguthaben,
also die Guthaben der Banken (1) auf Konten
beim Eurosystem, seit Beginn der globalen
Finanzkrise mehr als versiebenfacht (siehe unten
stehendes Schaubild).
Bei diesen Guthaben
handelt es sich um Sichteinlagen des Bankensektors,
die zur Erfüllung der Mindestreserveverpflichtung,
für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs (2) und als Liquiditätsreserve bei der
Zentralbank gehalten werden, sowie um die
Einlagefazilität. (3)
Diese Zentralbankguthaben
verbleiben in der Regel im MFI-Sektor, das heißt auf Konten von Banken und Zentralbanken,
weil – von sehr wenigen Ausnahmen abgesehen
– nur Banken Konten bei der Zentralbank
unterhalten können. (4)
Die Entwicklung der Guthaben
hängt maßgeblich mit der Umsetzung
der Geldpolitik zusammen. (5)
So reflektiert der in
unten stehendem Schaubild dargestellte starke
Anstieg der Zentralbankguthaben im EuroWährungsgebiet
in den Jahren 2011 und 2012 vor allem die beiden längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte
mit einer Laufzeit von drei Jahren.
Seit März 2015 ist das APP der wesentliche
Treiber des erneuten Anstiegs der Zentralbankguthaben.
Auch weitere geldpolitische Sondermaßnahmen
wie die Vollzuteilung bei den
Refinanzierungsgeschäften, die gezielten längerfristigen
Refinanzierungsgeschäfte sowie die
übrigen Wertpapierankaufprogramme des
Eurosystems trugen zum Anstieg der Zentralbankguthaben
bei. (6)
Anders als die Zentralbankguthaben erhöhte
sich das breit gefasste Geldmengenaggregat
M3 in den letzten Jahren allerdings nur moderat.
Seine Jahreswachstumsrate verharrte seit
dem Beginn des APP auf einem Niveau von
etwa 5%.
Die Geldmenge M3 umfasst – da sie
vor allem mit Blick auf ihren Informationsgehalt
für die zukünftige Preisentwicklung abgegrenzt
wird – per Definition nur Verbindlichkeiten des
inländischen MFI-Sektors gegenüber inländischen
Nichtbanken (d.h. private Haushalte,
Unternehmen oder Staat). (7)
Zentralbankguthaben
der Banken sind somit kein Bestandteil
der Geldmenge. (8)
Die Beschränkung der Geldmenge
auf Verbindlichkeiten des MFI-Sektors,
die von inländischen Nichtbanken gehalten
werden, soll eine enge Beziehung zwischen
Geldmenge, Bruttoinlandsprodukt (BIP) und
Preisniveau sicherstellen.
Dabei wird angenommen,
dass die von Nichtbanken gehaltene Geldmenge
kurz- bis mittelfristig für die Nachfrage
von Gütern und Dienstleistungen verwendet
werden kann und damit in engem Zusammenhang
mit aggregierter Nachfrage, BIP und Preisentwicklung
steht.
Klammert man das Bargeld aus, entsteht Geld
im Sinne der Geldmenge M3 durch Transaktionen
zwischen Banken und Nichtbanken.
Das beste Beispiel dafür sind Sichteinlagen (täglich
fällige Guthaben), die den größten Anteil
an der vom Eurosystem für das Euro-Währungsgebiet
definierten Geldmenge M3 bilden (vgl.
oben stehendes Schaubild).
Sichteinlagen entstehen,
wenn eine Bank mit einer Nichtbank
(ihrem Kunden) Geschäfte abwickelt, also zum Beispiel einen Kredit gewährt oder einen Vermögenswert
ankauft, und sie der Nichtbank im
Gegenzug den entsprechenden Betrag auf
deren Bankkonto gutschreibt. Banken können
also Buchgeld (Giralgeld) schaffen. (9)
Diese Form der Geldschöpfung reflektiert Finanzierungs- und
Portfolioentscheidungen von Banken und
Nichtbanken und ist somit von jenen Faktoren
abhängig, die das Verhalten von Banken und
Nichtbanken bestimmen.
Die Geldpolitik ist nur
einer davon.
In der Realität sind die Interaktionen zwischen
Banken, Nichtbanken und Zentralbank, die sich
in der Geldmengenentwicklung zeigen, sehr
komplex.
Um eine Grundlage für das Verständnis
der dahinterstehenden ökonomischen
Mechanismen zu legen, steht im Folgenden zunächst
die buchungstechnische Darstellung der
Geld- und Kreditschöpfung im Fokus.
Die Entscheidungskalküle
von Banken und Nichtbanken
bleiben dabei erst einmal unberücksichtigt
und werden später aufgegriffen. (10)
No comments:
Post a Comment