Saturday 22 April 2017

(2) Economics and Freedom — Equilibrium and Optimal Outcomes

Image credit. A bedroom about to move from one equilibrium to another.


The fact that there may be mechanisms at work in an economy which tend toward equilibrium, does not of itself warrant the conclusion that equilibrium is ever attained, and still more importantly, that equilibrium, if attained or reasonably approximated, represents an optimal outcome.

Die Tatsache, dass Mechanismen am Werke sein könne in einer Wirtschaft, die nach Gleichgewichtslagen streben, berechtigt nicht zu den Schlussfolgerungen, dass Gleichgewicht je erzielt wird, und, wichtiger noch, dass Gleichgewichtslagen, wenn sie (im Großen und Ganzen) erreicht sind, deshalb schon optimale Zustände herbeigeführt haben. 

Extinction of species is a frequent and normal occurrence in nature, and mostly the result of certain forces striving towards equilibrium.

Das Aussterben von Spezies ist ein häufiges und normales Geschehen in der freien Natur und schuldet sich für gewöhnlich dem Umstand, dass bestimmte Natur-Kräfte nach einem Gleichgewichtszustand streben.

Keynes has theorised the observation whereby in a modern economy it is possible that macroeconomic forces equilibriate (achieve equilibrium) to support extremely high levels of unemployment.

Keynes hat eine Theorie entworfen, die uns die Beobachtung zu verstehen hilft, dass in einer modernen Wirtschaft makroökonomische Kräfte am Werke sein können, die auf ein Gleichgewicht hinwirken, bei dem außergewöhnlich hohe Beschäftigungslosigkeit herrscht. 

The most advanced theories of general equilibrium prove that economy-wide equilibrium is a theoretical construct in need of assumptions so heroic (absence of time, space, and human ignorance etc) as to be thoroughly ruled out by the conditions under which a real life economy operates.  

Die fortgeschrittensten Modelle eines allgemeinen Wirtschaftsgleichgewichts beweisen, dass ein Gleichgewichtszustand der gesamten Wirtschaft ein theoretisches Konstrukt ist, das auf Annahmen angewiesen ist, die derartig realitätsfern sind (keine Zeitdimension, kein Raum, Allwissen der Wirtschaftsteilnehmer etc.), dass sie in einer realen Wirtschaft mit Sicherheit nicht erfüllt sein können. 

While equilibriating forces are at work in an economy, there is no support for the assertion that a generally (cognitively) recognised and morally accepted equilibrium can be achieved. In fact, it is a requirement of freedom that whatever equilibrating processes are at work, they are subject to competing conceptions as to (a) which aims to strive for and (b) how to bring them about. 

Indes in einer realen Wirtschaft sehr wohl Kräfte am Werke sind, die auf Gleichgewichtslagen hinwirken, besteht keine Veranlassung zu glauben, dass insgesamt ein Gleichgewicht eintreten wird, welches von allen als solches wahrgenommen und moralisch gut geheißen wird. Was immer für Abläufe zu beobachten sein mögen, die auf Gleichgewichtslagen ausgerichtet sind, es ist eine Konsequenz der Freiheit, dass die Wirtschaftssubjekte rivalisierende Auffassungen vertreten über die Ziele, die durch einen Gleichgewichtszustand zu erreichen sind, ebenso wie über die Voraussetzungen ihrer Umsetzung. Ein gesamtgesellschaftliches Gleichgewicht setzt einen Konsensus voraus, der nicht zu erzielen ist, selbst wenn vielfach sehr wirkstarke Gleichgewichtskräfte anzutreffen sind.

An equilibrating economy is not a moral machine producing automatic outcomes of moral optimality. Within a framework of freedom, an equilibrating economy produces means and avenues to be different, to disagree and compete. It is one of the foremost functions of freedom to ensure that diversity and competition are put to productive use, or prevented from becoming destructive. 

Eine zu Gleichgewichtslagen tendierende Wirtschaft ist nicht das Selbe wie eine Moral-Maschine, die automatisch Produkte von (allgemein anerkannter) ethischer Optimalität ausstößt. Unter den Rahmenbedingungen einer freien Gesellschaft erzeugt eine zu Gleichgewichtslagen tendierende Wirtschaft Ressourcen und Bedingungen, die es den Individuen ermöglichen, sich von einander zu unterscheiden, miteinander zu streiten und in Wettbewerb zu einander zu treten. Eine der hervorstechenden Eigenschaften der Freiheit ist es sicherzustellen, dass Vielfalt und Wettbewerb auf produktive und nicht-destruktive Zwecke gerichtet sind. 

Freedom is not a result of economic processes, let alone an equilibrium outcome brought about by "the" economy — which never exists independently of politics and the state — but, quite to the contrary, a feature of the state and the political system ensuring that economic action (and other social interactions) take place under conditions of productive and non-destructive diversity and competition.

Freiheit ist nicht das Ergebnis eines ökonomischen Prozesses, geschweige denn eines Gleichgewichtszustands, der durch "die" Wirtschaft — die niemals unabhängig von Staat und Politik existiert — hervorgebracht wird. Im Gegenteil: Freiheit ist eine Erscheinung, die an den Tag tritt, wenn Staat und politisches System dafür sorgen, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten (und andere Formen des menschlichen Zusammenwirkens) unter Bedingungen stattfinden, bei denen Pluralismus und Wettbewerb zu produktiven und nicht-destruktiven Ergebnissen führen. 

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