Sunday 16 April 2017

Economic Knowledge (12) — Debt Default of Sovereign Currency Issuer

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True or false?

A sovereign national government, that is, one that issues its own floating currency faces no solvency risk with respect to the debt it issues.

My answer: False.

My explanation:

While a sovereign currency issuer can never run out of his own money, as he is the source of domestic currency, he may still default on debt denominated in a foreign currency. He is lacking in the ability to issue the foreign currency ad libitum. Like a private economic unit, he is faced with a budget constraint, i.e. he needs to sell products and services in order to finance his budget, i.e. acquire his financial means/purchasing power. To this purpose, he needs to exchange domestic goods for foreign currency.

If exports are booming, it is possible to acquire foreign reserves sufficient to service the foreign debt burden. However, when the demand for exportable goods is waning, fewer foreigners are willing to part with their domestic money, and the state's foreign reserves may deplete to the point where debt default must be declared.

[Die Regierung einer (währungs-)souveränen Nation, also ein Staat, der seine eigene, frei konvertierbare Währung emittiert, kann niemals Insolvenz bezüglich seiner Fremdwährungs-Schulden erleiden.

Wahr oder falsch?

Meine Antwort: Falsch.

Meine Begründung:

Anders als hinsichtlich der eigenen Währung, deren Erzeuger dieser Staat ja ist, weswegen er niemals Insolvenz erleiden kann, ist er bei der Bedienung seiner in Fremdwährung denominiterter Schulden darauf angewiesen, Fremdwährungsreserven zu akkumulieren. D.h. um Fremdwährungsmittel zu erwerben — er  kann sie nicht wie seine eigene Währung einfach aus dem Nichts emittieren — ist er wie ein privates Wirtschaftssubjekt darauf angewiesen, bestimmte Leistungen zu erbringen, die für Besitzer der begehrten Fremdwährung interessant und wertvoll genug erscheinen, um ihm die entsprechenden Devisen zu überlassen. 

Auf diese Weise kann er Fremdwährungsreserven aufbauen, mit denen sich seine auf Fremdwährung lautenden Verbindlichkeiten bedienen lassen. 

Mit anderen Worten: die Wirtschaft des betreffenden Staat muss in der Lage sein, Exporte an den Mann zu bringen, die ausreichende Fremdwährungsmittel "einspielen". Andernfalls schmelzen die bestehenden Fremdwährungsreserven ab oder verschwinden ganz, so dass der Insolvenzfall eintritt.


Darf ich vielleicht noch nachtragen, dass mir zunächst folgender Denkfehler unterlaufen ist. Wenn eine Regierung in der Lage ist , beliebig viel Geld der eigenen Währung zu emittieren, dann müsste doch auch immer genügend Geld vorhanden sein, um fremde Währungen zu erwerben. Ein Denkfehler. Denn die Inhaber einer Fremdwährung werden diese nur dann anderen überlassen, wenn sie im Gegenzug etwas erhalten, was ihnen ausreichend wertvoll erscheint. So wie der Emittent einer nationalen Währung das vom ihm emittierte Geld nur in solchem Umfange effektiv ausgeben/mit Nutzen einsetzen kann als von der heimische Wirtschaft geschaffenen Werte (Produkte und Dienstleistungen) bereitgestellt werden, so kann jemand, den die Nachfrage nach einer Fremdwährung drängt, diese ausländische Währung nur in dem Maße erwerben, als er Produkte und Dienstleistungen anzubieten vermag, die den Inhabern dieser Fremdwährung ausreichend wertvoll erscheinen, um sie gegen Mittel einzutauschen, die auf die betreffende Auslandswährung lauten. Der einheimische Staat, auch wenn seine nominellen Ausgaben unbegrenzt sein können, kann real nur soviel ausgeben, als seine Wirtschaft produziert. Der Nachfrager nach Fremdwährung kann nur in dem Maße Fremdwährung erwerben als sein Produktangebot einen eintauschbaren Wert für Fremdwährungsinhaber besitzt.

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