Saturday 20 May 2017

More on Quantitative Easing

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More on Quantitative Easing.
Mehr über quantitative Lockerung. 







Ausschnitt aus dem Interview mit Warren Mosler:

Ich hab‘ mal einen Cartoon angefertigt … in dem Alan Greenspan im Kindersitz hockt und ein abmontiertes Lenkrad in Händen hält. Im Fahrersitz befindet sich ein Kongressangeordneter, der aber beide Hände zum Fenster rausstreckt, zu Greenspann herüberschaut und meint: „Herrliche Spritztour, was“, während das Fahrzeug schon über die Kliffen hinausschießt. […] Geldpolitik ist das Kind mit dem abmontierten Lenkrad. 
Woher man das weiß? Man muss sich nur die Details dessen ansehen, was beim Quantitative Easing wirklich geschieht.  
Man kauft Treasury Securities (langfristige US-Staatanleihen). Und was heißt das? Man geht in den Markt und bietet für Treasuries einen Preis, bei dem es [für die potenziellen Verkäufer] egal ist, ob man Treasuries oder Bargeld im Bestand hat. Was ist eine Treasury Security [Wertpapier vom Typ einer langfristigen US-Staatsanleihe]? Eine Treasury Security ist ein auf Dollar lautendes Guthaben auf einem Konto, das man bei der US-Zentralbank [der Fed] unterhält, ein so genanntes Wertpapier-Konto [securities account]. Man kann dem Konto einen eindrucksvoll klingenden Namen geben—securities account z.B., aber es ist nichts anderes als ein Spar-Konto, wie man es bei einer normalen Bank auch hat. 
Wenn man eine Treasury Security kauft, überweist man der Fed eine Summe Geld und bekommt es zurück, zuzüglich Zinsen. [Genau wie mit einer Spareinlage bei einer Geschäftsbank.]  
Die US-Zentralbank ist eine Bank mit zwei Arten von Konten. Eine normale Bank bezeichnet sie als Giro-Konto und Spar-Konto. Die Fed spricht von Fed-Reserve-Account [Reserve-Konto bei der Zentralbank] … und Securities Account [Wertpapier-Konto bei der Zentralbank]. Sind aber nur Giro-Konto und Spar-Konto.  
Wenn also die Fed Treasury Securities kauft … bietet sie für diese Wertpapiere einen Preis, bei dem der ein oder andere sich sagt: ach, statt mein Geld in einem Securities Account zu halten, hätte ich es lieber auf einem Konto für Zentralbank-Reserven. Die Fed belastet das Wertpapier-Konto [dieses Verkäufers], wodurch dessen Saldo kleiner wird, und veranlasst eine Gutschrift zugunsten des Reserve-Kontos [des Verkäufers], wodurch dessen Saldo sich erhöht. So oder so handelt es sich um Dollars, die bei der Fed [auf unterschiedlichen Konten] gehalten werden. 
[Interviewer: Im Grunde genommen wird lediglich ein Aktiventausch in der Bilanz der Fed vorgenommen. Statt dass die Gesamtnachfrage ausgeweitet wird.] [...]

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Hier ist ein Punkt, der mir nicht ganz klar ist, denn: kann ich durch einen derartigen Aktiventausch nicht die andere Seite der Transaktionen wohlhabender machen? Und wenn ja, dann müsste doch die Fähigkeit des Privatsektors, Ausgaben zu tätigen, gestärkt sein und sich daher die Gesamtnachfrage u.U. erhöhen. Warum reiten die MMT-Vertreter immer auf der Aussage herum, es handele sich lediglich um einen Aktiventausch?

Klar, wenn der Staat Geld direkt in die Wirtschaft einschießt, indem er die Konten derer mit Gutschriften anspricht, deren Dienste er in Anspruch nimmt, wird die Gesamtnachfrage unmittelbar stimuliert.

Vermutlich ist mit dieser eher abschätzigen Wendung also gemeint: die Gesamtnachfrage ist mit quantitativer Lockerung kaum anzuregen, dazu bedarf es direkter fiskalpolitischer Einschüsse. Und erst diese, in ausreichendem Maße vorgenommen, können ein Haushaltsdefizit des Staatssektors bewirken, das (bei fehlenden Exporterlösen) benötigt wird, damit der Privatsektor in der Lage ist, Netto-Ersparnisse zu akkumulieren.]

Was mir einfach nicht klar ist, und worüber man erstaunlicherweise offenbar nur schwer Auskünfte genauerer Art bekommt, ist: welchen Anreiz haben die Banken die im Rahmen des Quantitative Easing angebotenen Wertpapiere in so großem Umfang zu kaufen und so ihre Zentralbankreserven aufzublähen?

Was ich nicht verstehe sind die scheinbar widersprüchlichen Aussagen, (a) dass die Banken einen Verlust machen mit den neuen Bankreserven (selbst wenn sie gering verzinslich sind), (b) dass die Zentralbank die Wertpapiere zu einem so verlockenden Preis anbietet, der die Banken zum Verkauf der Wertpapiere „zwingt“ und (c), dass es ausreicht (so Mosler), wenn die Verkäufer indifferent sind zwischen Wertpapieren und Barmitteln?

Müssen die Banken verkaufen – als Market Maker? Wenn nicht, wo ist der ökonomische Anreiz? Wie laufen die Geschäfte konkret ab?

Mosler weist daraufhin, dass die Großkupferten der Geldpolitik keine Ahnung von den operativen Vorgängen haben. Nun, man macht es ihnen nicht leicht zu verstehen, welches Spiel gespielt wird.

PS

Die widersprüchlichen /verwirrenden Aussagen sind diese:


the Fed switched policy in the aftermath of the crisis so that it now pays a small, positive return on reserves. So the banks are holding the excess reserves and the Fed credits them with a bit of interest. They aren’t thrilled with that but there’s nothing they can do: the Fed offers them a price they cannot refuse on the Treasuries and MBSs it wants to buy, and they get stuck with the reserves. 
und 
QE essentially amounts to shifting funds from a bank’s saving account at the Fed (Treasuries) to its checking account at the Fed (Reserves). It reduces bank earnings by a hundred or two basis points.

Was kann "a price they can't refuse" anderes sein als einer, bei dem man einen höheren Gewinn macht, als wenn man die Wertpapiere halten würde. Und wieso sollten die Banken unzufrieden damit sein, dass sie obendrein noch eine Verzinsung auf ihre Reserven erhalten?

Aber QE verringere den Ertrag der Banken, erklärt Wray.

Daraus werde ich nicht schlau.


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1. I do not understand why an asset swap of the QE type should be incompatible with an increase in aggregate demand. If the swap makes the sellers of the securities wealthier, they might spend more and hence buttress aggregate demand.

I concede that fiscal spending is going to be a surer and more direct way of stimulating aggregate demand. 

2. One does not get clear explanations as to why commercial banks are willing to participate in QE. Or are they forced - if so, by which institutional arrangements? 

If, for the securities held by them, they are offered "a price they can't refuse" this presumably means they are getting the best possible deal, meaning: a deal better than holding on to the securities in question. And if they are receiving interest income on the reserves thus acquired, what is there to complain about?

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