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Fortgesetzt von hier.
Vom Standpunkt der MMT aus
betrachtet, und soweit wir dies heute wissen können, ist die Fähigkeit des
Staats, seinen Bürgern ein Maximum an Wohlfahrt angedeihen zu lassen, dem
geldwirtschaftlich souveränen Staat vorbehalten.
Damit meine ich
eine Art von Gesellschaft, in dem der Staat (a) das Monopol für die Emission
seiner eigenen Währung innehat, indes er zugleich (b) einer wirkungsvollen
demokratischen Kontrolle unterliegt.
Seine
Monopolstellung als Emittent seiner eigenen Währung enthebt den Staat jeglicher Finanzierungszwänge. Damit ist er frei, das
Wirtschaftswachstum solange zu fördern und sich (eines Teils) der Ressourcen
der Gesellschaft solange für seine eigenen Zwecke zu bedienen bis diese, beim
aktuell darstellbaren Produktivitätsniveau, erschöpft sind/in vollem Umfang zum
Einsatz kommen. (Um es ganz deutlich zu machen: es sind nicht die Finanzmittel des Staats, die begrenzt sind, sondern die realen Mittel, auf die er zugreifen kann. Ein währungssouveräner Staat kann immer das Geld drucken, dass er benötigt, um ein Ereignis zu "finanzieren", er kann aber nicht Realressourcen aus dem Hut zaubern.)
Der Umstand,
dass der Staat demokratischer Kontrolle unterworfen ist, verringert die
Wahrscheinlichkeit, dass die ihm gebotenen materiellen Ressourcen, seine
Wirtschaftspolitik und die von ihm getroffenen rechtlichen Bestimmungen in
übertriebenen Maße vom öffentlichen Zweck abweichen, wie dieser von einer pluralistischen Öffentlichkeit wahrgenommen
wird.
Es ist
bemerkenswert, wie eng diese Verschwisterung von außergewöhnlicher Macht und
wirkungsvollen politischen Beschränkungen mit den proto-liberalen (ja sogar
vorliberalen) Einsichten des Jean Bodin (1529-1596) korrespondiert; wobei
es gerade der stärkere und wirkmächtigere Staat ist, der sich strenge
Beschränkungen auferlegt (auferlegen lässt). Der
mächtigste und sozial nützlichste Staat ist derjenige, der Regeln folgt, die
Vorrang haben über sein unbeschränktes Ermessen.
Anders gesagt: bei dem Versuch,
sich der mächtigsten und sozial wirkungsvollsten Form von Regierungsgewalt in
einer Gesellschaft zu nähern, sind zwei grundlegende Erfordernisse zu
erfüllen:geldwirtschaftliche Souveränität und wirkungsvolle demokratische
Kontrolle, wobei letztere impliziert, dass starker politischer Wettbewerb
herrscht und dass eine Variante des Rechtsstaat besteht, die in der Lage ist,
politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Pluralismus
aufrechtzuerhalten.
Fehlen
wirkungsvoller Pluralismus und demokratische Kontrolle so dürfte der politische Spielraum, den die
geldwirtschaftliche Souveränität erschließt bald von Sonderinteressen auf
Kosten des Demos ausgenutzt werden.
Fehlt es an geldwirtschaftlicher Souveränität, werden („öffentliche“) Güter wie Vollbeschäftigung, krisenfreies Wirtschaftswachstum und die damit verbundenen zuträglichen Wohlfahrtseffekte nicht oder in geringerem Maße zu erzielen sein—wobei MMT eine Theorie der Wirtschaft anbietet, die die Gründe dafür erklärt.
Wir befinden uns gewissermaßen am Ort des Zusammenflusses zwischen sozialistischen und liberalen Forderungen, wobei erstere auf einer aktiven Rolle des modernen Staats bei der Ermöglichung öffentlicher Wohlfahrtserrungenschaften bestehen (im Gegensatz zu einem magischen Glauben an die allumfassender Selbstheilungskräfte freier Märkte—ich habe keinen Zweifel an den selbst heilenden Eigenschaften von Märkten, ich bezweifle allerdings ihren allumfassenden Charakter) und letztere auf der Notwendigkeit beharren, die absolute Macht des Staats zu beschränken und angemessenen Schutz für das Individuum und private Bemühungen aller Art zu gewähren.
Fehlt es an geldwirtschaftlicher Souveränität, werden („öffentliche“) Güter wie Vollbeschäftigung, krisenfreies Wirtschaftswachstum und die damit verbundenen zuträglichen Wohlfahrtseffekte nicht oder in geringerem Maße zu erzielen sein—wobei MMT eine Theorie der Wirtschaft anbietet, die die Gründe dafür erklärt.
Wir befinden uns gewissermaßen am Ort des Zusammenflusses zwischen sozialistischen und liberalen Forderungen, wobei erstere auf einer aktiven Rolle des modernen Staats bei der Ermöglichung öffentlicher Wohlfahrtserrungenschaften bestehen (im Gegensatz zu einem magischen Glauben an die allumfassender Selbstheilungskräfte freier Märkte—ich habe keinen Zweifel an den selbst heilenden Eigenschaften von Märkten, ich bezweifle allerdings ihren allumfassenden Charakter) und letztere auf der Notwendigkeit beharren, die absolute Macht des Staats zu beschränken und angemessenen Schutz für das Individuum und private Bemühungen aller Art zu gewähren.
Fortgesetzt hier.
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